30 Tiere der Urwelt

Bilder von F. John


Fachbuch, 2014

72 Seiten


Leseprobe


30 Tiere der Urwelt

30 prähistorische Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere wurden 1902 auf liebevoll gestalteten Einzelblättern der Serie 1 „Tiere der Urwelt“ in Wort und Bild vorgestellt. Sie erschie- nen damals im „Verlag Kakao Compagnie Theodor Reichardt G.m.b.H., Wandsbek“ und wurden in einer edlen roten Mappe geliefert. Die Vorderseite jedes 27 mal 19 Zentimeter großen Blattes zeigte jeweils ein Farbbild von einem Tier. Auf der Vorder- und oft auch auf der Rückseite stand ein erklärender Text. Im vorliegenden Ta- schenbuch „30 Tiere der Urwelt - Bilder von F. John“ passieren diese Zeichnungen erneut Revue. Wer der Künstler namens „F. John“ war, weiß man leider nicht mehr. Seine Rekonstruktionen urzeit- licher Tiere und die ursprünglichen Erklärungen hierzu gelten heute teilweise als überholt. Heraus- geber des Taschenbuches ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der zahlreiche Werke über Tiere aus der Urzeit veröffentlicht hat.

6 30 Tiere der Urwelt - Bilder von F. John

Blatt No. 1 stellt mit der indischen Waran-Eidech- se, Hydrosaurus Salvator, einen Vertreter der noch heute in den Tropen weit verbreiteten Eidechsen- gattung der Warane dar. Die Hauptmerkmale die- ser Gattung bestehen in der ihr eigentümlichen Hautbekleidung, welche auf dem Rücken von klei- nen runden, nach oben gewölbten Schildern, am Bauche dagegen von grossen, in Querreihen ge- ordneten Platten gebildet wird, in einem lang- gestreckten Kopfe und in einer Zunge, welche ähnlich den Schlangenzungen lang und vorne ge- spalten, in eine Scheide zurückziehbar ist. Auch heute besitzen sie ein Zwerchfell, was sonst bei keiner Eidechsenart - abgesehen von derjenigen der Krokodile - der Fall ist. Die Familie der Wa- ran-Eidechsen gehört zu den ältesten bekannten Eidechsengruppen und existiert heute noch in Exemplaren bis zu 2 Meter Länge.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Blatt No. 2. Der Riesenhirsch führt die Bezeich- nung Cervus megacerus oder Cervus eurycerus - d. h. Hirsch mit grossem oder mit weit ausgebrei- tetem Geweih - nicht mit Unrecht. Das Schaufel- geweih des Riesenhirsches breitet sich horizontal aus und besitzt eine Spannweite von ungefähr 3 1 /2 m. Die Sippe der Riesenhirsche hat ihre Blü- tezeit im Diluvium gesehen und ist jetzt ausge- storben. Gut erhaltene Skelette dieser Hirschart werden sehr häufig in den diluvialen Torfmooren Irlands gefunden, so häufig, dass andere Fundor- te für die Reste dieses Hirsches gegen Irland kaum in Betracht kommen; daher findet man auch sehr oft für diese Hirschart die Bezeichnung irischer Riesenhirsch (Megacerus hibernicus). Den Um- rissen auf unserem Bilde ist das im Britischen Museum befindliche Skelett zugrunde gelegt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Blatt No. 3. Das Mammut (Elephas primigenius Blumb), auf unserem Bilde, nach einem vollstän- dig erhaltenen Funde aus einem Flussufer Sibiriens gezeichnet, gehörte zu der Gattung der Elefan- ten, die sich dem Klima Europas und Nord-Asi- ens am meisten angepasst hatte und die Eiszeiten auf der Nordhalbkugel überdauerte. Es steht fest, dass das Mammut zu gleicher Zeit mit dem Men- schen gelebt hat, und es ist nicht unwahrschein- lich, dass es erst durch den Menschen ausgerottet worden ist. Für das Nebeneinanderleben des Mam- muts und des Menschen liegen zahlreiche sichere Beweise vor, und zwar nicht nur prähistorische Mammut-Darstellungen, sondern auch andere von der Jagd der Menschen auf die Tiere zeugende Be- lege. Unsere Kenntnis des Äußeren des Mammuts beruht nicht nur auf den ziemlich mangelhaften prähistorischen Darstellungen, sondern mehr auf den ziemlich unversehrt vorgefundenen Mammut- leichen, die in den Mooren Sibiriens und Nord- Russlands vorgefunden und durch die konservie- renden Eigenschaften des Moores und der Kälte vorzüglich erhalten worden sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Blatt No. 4. Die Tafel No. 4 bietet uns links im Vordergrunde die Abbildung eines riesigen, von Cook noch im 18. Jahrhundert bei seiner Landung gesehenen, jetzt augestorbenen Vogels aus Neu- Seeland, der von den Eingeborenen dieser Insel, den Maoris, Moa genannt wurde. Der Moa (Dinornis Owens) gehörte zu der Gruppe der Laufvögel, erreichte eine Höhe von 3-4 m und zählte die Strausse und Kasuare, welcher er jedoch an Grösse bedeutend übertraf, zu seinen Verwand- ten. Seine Flügel waren, wie bei den Straussen, zu Rudimenten verkümmert und daher für einen Flug vollkommen unbrauchbar. Er bedurfte ihrer auch nicht, denn er und seine Verwandten waren bis in die historischen Zeiten hinein die einzigen Bewoh- ner Neu-Seelands. Als infolge der Wanderungen der Maoris die Insel sich auch zum erstenmale mit Menschen bevölkerte, erwuchs dieser, durch ihre Grösse schwerfälligen Vogelgattung ein Feind, dessen Nachstellungen sie erliegen sollte. - Im Hintergrund sehen wir den Drachenbaum. (Dra- caena draco).

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Details

Titel
30 Tiere der Urwelt
Untertitel
Bilder von F. John
Autor
Jahr
2014
Seiten
72
Katalognummer
V282879
ISBN (eBook)
9783656820550
ISBN (Buch)
9783656820567
Dateigröße
4337 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
F. John, Tierbilder, Urzeit, Urwelt
Arbeit zitieren
Ernst Probst (Hrsg.) (Autor:in), 2014, 30 Tiere der Urwelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282879

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