In Franz Kafkas Roman „Der Proceß“ , erstmals im Jahr 1925 von Max Brod herausgegeben, wird der Bankangestellte Josef K. am Morgen seines 30. Geburtstags verhaftet, jedoch ohne wissentlich etwas Strafbares in bürgerlichrechtlichem Sinne getan zu haben. Diese Verhaftung, ausgeführt durch Vollstrecker einer weder greif- noch begreifbaren gerichtlichen Instanz, ist der Beginn eines Proceßes [sic!] gegen Josef K., der von nun an dessen Leben, zunächst schleichend und schließlich rasant von Grund auf ändern, bestimmen und letztlich sogar beenden wird. Der irritierende Proceß ohne vorhandene Beweisgrundlage und eigentlichen Anklagegrund geht nicht spurlos an Josef K. vorbei und beeinflusst seine Person und sein Handeln nachhaltig . Inwiefern diese permanente Belastung durch den Proceß Ambivalenzen im Verhalten und im Schuld-/Unschuldsbewusstsein des Protagonisten auslöst, wird in dieser Arbeit herausgestellt und behandelt. Zunächst wird dazu die Figur Josef K. analysiert, um Veränderungen seiner Persönlichkeit im Proceßverlauf untersuchen zu können. Die Bewertung des Proceßes durch K. selbst steht in Relation zu seinem ambivalenten Schuldempfinden und wird im Verlauf genauer beleuchtet.
Im gegebenen Rahmen der Arbeit wird sich die Frage nach dem tatsächlichen Vorhandensein oder gar dem Inhalt der Schuld bzw. Unschuld des Protagonisten nicht vollständig klären lassen. Dennoch werden zum Ende der Arbeit einige ausgewählte Denkansätze gegenübergestellt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderungen in K.s Empfinden bezüglich seines Schuld-/Unschuldsgefühls darzustellen und in Relation zu seinem Verhalten zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Figurenanalyse des Angeklagten Josef K.
- Josef K.s ambivalente Person und sein Verhaltensmuster
- Josef K.s Verhalten während der Verhaftung
- Josef K.s Verhalten während des Proceẞes
- Bewertung des Proceẞes durch Josef K
- Einschätzung der Schuld/Unschuld im Proceßverlauf
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Ambivalenzen im Verhalten und im Schuld-/Unschuldsbewusstsein des Protagonisten Josef K. in Franz Kafkas Roman "Der Proceß". Sie untersucht, wie der Proceß, der Josef K. ohne konkrete Anklage und Beweise ereilt, seine Persönlichkeit und sein Handeln beeinflusst.
- Die Figur Josef K. und seine Veränderungen im Proceßverlauf
- Josef K.s ambivalentes Verhalten während der Verhaftung und des Proceẞes
- Die Bewertung des Proceẞes durch Josef K. und sein ambivalentes Schuldempfinden
- Die Frage nach der Schuld/Unschuld Josef K.s im Kontext des Proceẞes
- Die Auswirkungen des Proceẞes auf Josef K.s Leben und seine Gewohnheitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman "Der Proceß" von Franz Kafka und den Protagonisten Josef K. vor, dessen Verhaftung den Ausgangspunkt des Romans bildet. Sie beschreibt die Situation und die Umstände der Verhaftung sowie die Auswirkungen des Proceẞes auf Josef K.s Leben.
Die Figurenanalyse von Josef K. untersucht seine Persönlichkeit und sein Verhalten vor und während des Proceẞes. Sie beleuchtet seine sozialen Kontakte, seine berufliche Stellung und seine Gewohnheiten.
Das Kapitel "Josef K.s ambivalente Person und sein Verhaltensmuster" analysiert die Veränderungen in Josef K.s Verhalten und Persönlichkeit im Verlauf des Proceẞes, insbesondere während der Verhaftung und des Proceẞes selbst. Es untersucht die Ambivalenzen in seinem Handeln und seiner Reaktion auf die Situation.
Schlüsselwörter
Franz Kafka, "Der Proceß", Josef K., Proceß, Verhaftung, Schuld, Unschuld, Ambivalenz, Verhalten, Persönlichkeit, Gewohnheiten, soziale Kontakte, berufliche Stellung, gesellschaftliches Ansehen, Rechtssystem, Macht, Autorität, Absurdität, Existenz, Verzweiflung.
- Arbeit zitieren
- Ann-Christin Bohlen (Autor:in), 2014, Ambivalenzen im Verhalten und im Schuld-/ Unschuldsbewusstsein des Protagonisten Josef K. in Franz Kafkas „Der Proceß“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284962