Immer öfter werden bei Kindern im Vor- bzw. Grundschulalter Sprachdefizite festgestellt. Dies betrifft sowohl deutsche Kinder als auch - und vor allem - Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Meist ist es dann für eine Frühförderung schon zu spät. Spätestens seit PISA ist deutlich geworden, dass vermehrt darauf geachtet werden sollte, über welchen Sprachstand Kinder bei der Einschulung verfügen und ob dieser altersgemäß oder eher auffällig ist und somit einer Förderung bedarf. Wie und wann man diese Defizite feststellen kann bzw. dies tatsächlich getestet wird, ist innerhalb Deutschlands von Bundesland zu Bundesland verschieden und ein umstrittenes Thema in der Bildungspolitik. Dabei ist es sicher unumstritten, „[…] dass der Sprachkompetenz als Voraussetzung für den Bildungserfolg eine Schlüsselfunktion zukommt“ (Schulz et al., 2009, S. 124).
In dieser Arbeit soll es darum gehen, zwei Screenings miteinander zu vergleichen, nämlich HASE und KiSS. Dabei soll insbesondere die Frage beantwortet werden, inwiefern sich die einzelnen Verfahren für die Anwendung im Alltag im Hinblick auf allgemein gültige Gütekriterien eignen, bzw. inwiefern Screenings im Allgemeinen überhaupt als adäquate und sinnvolle Mittel zur Ermittlung des Förderbedarfs der sprachlichen Fertigkeiten von Kindern dienen.
Nach einer Anführung der Grundlagen im Hinblick auf Sprachdiagnoseinstrumente werde ich kurz darauf eingehen, was Screenings sind und wo ihre Vor- und Nachteile im Allgemeinen liegen. Im Anschluss daran werden die beiden ausgewählten Screenings einzeln vorgestellt. In einem weiteren Schritt werden relevante und allgemeingültige Gütekriterien dargelegt, worauf die beiden Screenings dahingehend betrachtet werden, inwiefern sie diesen Gütekriterien entsprechen. Auch Screenings im Allgemeinen werden an dieser Stelle auf ihre Anwendbarkeit hin genauer betrachtet.
Abschließend werde ich die Testverfahren miteinander vergleichen und eine Bewertung dahingehend vornehmen, welches sich in meinen Augen am besten für den Einsatz bei einer Sprachstandsdiagnose eignet. Auf die zu Beginn angeführte Fragestellung werde ich dann noch einmal zurück kommen. Außerdem wird das zuvor Genannte noch einmal zusammen gefasst und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachstanddiagnoseverfahren
- Grundlagen
- Screenings
- HASE
- KiSS
- Gütekriterien
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Zusammenhang zwischen den Gütekriterien
- HASE und Kiss im Vergleich
- Erfüllung der Gütekriterien
- Wie sinnvoll sind Screenings überhaupt?
- Abschließende Bemerkungen
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich zweier Sprachstandscreenings, HASE und KiSS, im Hinblick auf ihre Eignung für die Anwendung im Alltag. Ziel ist es, die Verfahren hinsichtlich allgemein gültiger Gütekriterien zu bewerten und zu untersuchen, inwiefern Screenings im Allgemeinen als adäquate Mittel zur Ermittlung des Förderbedarfs von Kindern dienen.
- Bewertung der Gütekriterien von HASE und KiSS
- Analyse der Anwendbarkeit von Screenings im Allgemeinen
- Vergleich der beiden Verfahren hinsichtlich ihrer Eignung für die Sprachstandsdiagnose
- Diskussion der Bedeutung von Sprachstanddiagnosen im Kontext von Frühförderung und Bildungserfolg
- Bewertung der Rolle von Screenings bei der Identifizierung von Sprachdefiziten bei Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik von Sprachdefiziten bei Kindern im Vor- und Grundschulalter dar und führt in die Thematik der Sprachstanddiagnostik ein. Sie erläutert die Bedeutung von Sprachkompetenz für den Bildungserfolg und die Notwendigkeit frühzeitiger Interventionen. Die Arbeit fokussiert auf den Vergleich zweier Screenings, HASE und KiSS, und untersucht deren Eignung für die Anwendung im Alltag.
Das Kapitel „Sprachstanddiagnoseverfahren“ beleuchtet die Grundlagen der Sprachstanddiagnostik und definiert den Begriff „Screening“. Es werden die Vor- und Nachteile von Screenings im Allgemeinen diskutiert und die beiden ausgewählten Verfahren, HASE und KiSS, werden vorgestellt.
Das Kapitel „Gütekriterien“ erläutert die wichtigsten Gütekriterien für psychologische Tests, wie Objektivität, Reliabilität und Validität. Die beiden Screenings werden daraufhin untersucht, inwiefern sie diesen Kriterien entsprechen. Die Anwendbarkeit von Screenings im Allgemeinen wird ebenfalls kritisch betrachtet.
Das Kapitel „HASE und KiSS im Vergleich“ vergleicht die beiden Screenings hinsichtlich ihrer Eignung für die Sprachstandsdiagnose. Es werden die Stärken und Schwächen der Verfahren im Hinblick auf die Gütekriterien und die praktische Anwendung diskutiert.
Die abschließenden Bemerkungen fassen die Ergebnisse der Arbeit zusammen und ziehen ein Fazit. Es wird eine Bewertung der beiden Screenings vorgenommen und eine Empfehlung für den Einsatz bei einer Sprachstandsdiagnose gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sprachstanddiagnose, Sprachförderung, Screenings, HASE, KiSS, Gütekriterien, Objektivität, Reliabilität, Validität, Sprachdefizite, Kinder, Schuleintritt, Frühförderung, Bildungserfolg, Deutsch als Zweitsprache, Migrationshintergrund.
- Quote paper
- Lena Thies (Author), 2012, Untersuchung der zwei Screenings HASE und KiSS im Hinblick auf die allgemeingültigen Gütekriterien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285798