Mein Thema lautet ‚Die Neue Frauenbewegung und die 68er. Wendepunkt im feministischen Selbstbewusstsein?‘
Zunächst geht es mir, wie einem Großteil moderner junger Frauen, und ich denke: Warum Feminismus? Warum Frauenbewegung? Haben wir die Gleichstellung nicht schon?
Schließlich agieren moderne Frauen selbstverständlich in allen Lebensbereichen, besetzten entscheidende Stellen in Wirtschaft- und Politik, Margaret Thatcher, Madeleine Albright, Condoleezza Rice und Hillary Clinton – alles Namen, an die wir uns längst gewöhnt haben – alle Frauen in Top-Polit-Positionen. Und ja, wir haben Angela Merkel. Was gibt es da noch zu diskutieren. Frauen gehört die Macht.
Doch Stopp! Sind das schon etwa alle? Eine solche Auflistung ist schnell beendet. Frauen in Führungspositionen scheinbar doch eher ungewöhnlich. Eine ähnliche Liste mit Männern in entscheidenden Positionen würde sicherlich den Rahmen einer solchen Ausarbeitung sprengen.
Spätestens jetzt hat mich das Thema in seinen Bann gezogen. Und ich frage mich, was Emanzipation und Feminismus erreicht haben, wo die Frauen heute stehen und natürlich auch, wie alles anfing, wie es überhaupt zur Frauenbewegung kam. Gibt es eine ‚neue‘ Frauenbewegung, muss es auch eine ‚alte‘ geben. Gibt es Unterschiede im Selbstbewusstsein dieser jeweiligen Bewegungen, und wenn ja, welche?
Für die neue Generation scheint die Auseinandersetzung mit dem Thema eher uninteressant. Junge Frauen wuchsen jedoch bereits mit den Errungenschaften ihrer Mütter auf und beanspruchen ihre Chancen mit einer anderen Selbstverständlichkeit.
Modernen Frauen stehen gleiche Bildungschancen offen. Zugang zu Wahlen, Bildung und Berufsausbildung müssen sie sich nicht mehr hart erkämpfen, so wie es die Generationen zuvor getan haben. Was früher Frauen auf die Barrikaden trieb ist heute selbstverständliches Allgemeingut.
Und dennoch schreibt die Empirie eine andere Geschichte. Nach wie vor kristallisiert sich heraus, dass Frauen die Hauptlast der Kindererziehung, sobald Kinder in die Familie hineinkommen, sowie die Hauptlast des Haushaltes übernehmen. Männer gehen bestenfalls helfend zur Hand, doch bleiben althergebrachte Rollenmuster weitestgehend bestehen. Und nicht genug, Frauen unterstellen ihre Karriere sogar bewusst der Familie. Für einen Großteil von Männern, trotz moderner Elternzeit, noch undenkbar. Für Männer ist der Wunsch nach Familie einfacher mit beruflichen Ambitionen vereinbar. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Geschlechterarrangements vor der Frauenbewegung
- Die Erste Frauenbewegung 1840-1933
- Die Neue Frauenbewegung und die 68er
- Abschließende Betrachtungen:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entwicklung des feministischen Selbstbewusstseins vor dem Hintergrund der Neuen Frauenbewegung und der 68er-Bewegung. Die Arbeit beleuchtet die geschichtlichen Entwicklungen, die zur Entstehung der Frauenbewegung führten, und untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Phasen des Feminismus.
- Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen, die zur Entstehung der Frauenbewegung führten
- Die Ziele und Erfolge der Ersten Frauenbewegung
- Die Bedeutung der Neuen Frauenbewegung und der 68er für das feministische Selbstbewusstsein
- Die Veränderung der Geschlechterrollen im Wandel der Zeit
- Die Frage, ob die Neue Frauenbewegung und die 68er zu einer entscheidenden Wende im feministischen Selbstbewusstsein geführt haben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen Debatte um Gleichstellung und Feminismus. Der Text analysiert die Entwicklung des feministischen Selbstbewusstseins im Wandel der Zeit, wobei er die Rolle der Ersten und der Neuen Frauenbewegung sowie der 68er-Bewegung beleuchtet.
Allgemeine Geschlechterarrangements vor der Frauenbewegung
Dieses Kapitel analysiert die traditionellen Geschlechterrollen und die gesellschaftlichen Strukturen, die vor der Entstehung der Frauenbewegung vorherrschten. Es beleuchtet die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau in der bäuerlichen und der städtischen Familie sowie die gesellschaftlichen und rechtlichen Ungleichheiten, die Frauen in der Vergangenheit erlebten.
Die Erste Frauenbewegung 1840-1933
Dieses Kapitel befasst sich mit den Zielen, Strategien und Erfolgen der Ersten Frauenbewegung. Es untersucht die wichtigsten Akteurinnen, die Forderungen und die gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Bewegung angestoßen wurden.
Die Neue Frauenbewegung und die 68er
Dieses Kapitel analysiert die Neue Frauenbewegung im Kontext der 68er-Bewegung. Es untersucht die neuen Formen des Feminismus, die in dieser Zeit entstanden, sowie die Auswirkungen der 68er-Bewegung auf das feministische Selbstbewusstsein.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Feminismus, Frauenbewegung, Geschlechterrollen, Gleichstellung, Emanzipation, Geschichte, Gesellschaft, 68er-Bewegung, Selbstbewusstsein und soziale Veränderungen. Die Analyse der Ersten und der Neuen Frauenbewegung sowie der 68er-Bewegung ermöglicht es, die Entwicklung des feministischen Selbstbewusstseins im Wandel der Zeit zu verstehen.
- Arbeit zitieren
- Ludwig von Düsterlohe (Autor:in), 2009, Die Neue Frauenbewegung und die 68er. Wendepunkt im feministischen Selbstbewusstsein?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286359