Im Blickpunkt dieser Arbeit stehen männliche, volljährige und wohnungslose Heroinkonsumenten, die dauerhaft oder vorübergehend auf der Straße oder in Notübernachtungen leben und bereits über einen langen Zeitraum Heroin konsumiert haben.
Laut der Jahresstatistik 2012 der professionellen Suchtkrankenhilfe sind Männer drei Mal häufiger von einer Heroinabhängigkeit betroffen als Frauen. Auch während der Zeit in der Krisenwohnung wurde festgestellt, das dauerhaft deutlich mehr Männer als Frauen in der Einrichtung nächtigen, zudem konsumieren die meisten Bewohner in der Krisenwohnung Heroin.
Daher liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit bei männlichen Heroinkonsumenten. Hierfür wurden stichprobenartig Interviews mit Klienten geführt, welche vorübergehend in der Krisenwohnung wohnen. Der Fokus wird besonders darauf gelegt, wie und ob sich die Unterbringung in der Krisenwohnung und die Wohnungslosigkeit auf den Konsum und den Behandlungsverlauf auswirken.
Der zweite Schwerpunkt in den Interviews liegt bei möglichen genderspezifischen Behandlungsangeboten und aus Klientensicht den Unterschieden in der Substanzabhängigkeit und -konsum zwischen Männern und Frauen.
Inhaltsverzeichnis
- TEIL A: Männliche Heroinabhängige in Notübernachtungen
- 1. Einleitung
- 2. Beschreibung des Untersuchungsgegenstands
- 3. Substanzabhängigkeit und Gesundheit
- 3.1. Definition Substanzabhängigkeit
- 3.2. Besonderheiten der Heroinabhängigkeit
- 3.3. Genderspezifische Aspekte der Substanzabhängigkeit bei Männern
- 3.4. Entwicklungen im Bereich der Männergesundheit
- 4. Wohnungslosigkeit
- 4.1. Gründe, Statistische Daten zur Wohnungslosigkeit
- 4.2. Notübernachtungen
- 4.2.1 Besonderheiten Krisenwohnung
- 4.2.2 Spannungsverhältnis der akzeptierenden Drogenarbeit in Notübernachtungen
- 4.2.3 Krisenwohnung als Ressource oder weiteres Problemfeld?
- 5. Schnittstellen Wohnungslosigkeit und Sucht
- 5.1 Schwierigkeiten in der Klient_innenarbeit
- 5.2 Die Problematik der „Zwei-Klassen-Sozialarbeit“
- 6. Der Weg aus der Abhängigkeit
- 6.1 Therapie
- 6.2 Substitution
- 6.3 Weitere Möglichkeiten
- 6.4 Erfolg und Misserfolg von Therapien und Behandlungen
- TEIL B: Leitfadengestützte Interviews mit Klienten der Krisenwohnung
- 1. Form der Datenerhebung & angewandte Messinstrumente
- 1.1. Kriterien für die Stichprobenauswahl
- 1.1.1. Weshalb die Konzentration auf die Klienten?
- 1.1.2. Erkenntnisinteresse
- 2. Aufbau des Leitfadens
- 3. Auswertungsverfahren
- 4. Darstellung und Analyse des erhobenen Materials
- 5. Auswertung
- 6. Diskussion
- 7. Fazit/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Situation männlicher, wohnungsloser Heroinkonsumenten in Berliner Notübernachtungen. Ziel ist es, die Rolle der Notübernachtung als Unterstützung oder als zusätzliches Problemfeld im Kontext von Abhängigkeit und Wohnungslosigkeit zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf leitfadengestützte Interviews mit Klienten einer Krisenwohnung.
- Die Auswirkungen der Wohnungslosigkeit und der Unterbringung in Notübernachtungen auf den Heroinkonsum und den Behandlungsverlauf.
- Genderspezifische Aspekte der Heroinabhängigkeit und die Notwendigkeit genderspezifischer Behandlungsangebote.
- Schwierigkeiten in der Klientenarbeit und die Problematik der „Zwei-Klassen-Sozialarbeit“ im Kontext von Sucht und Wohnungslosigkeit.
- Die Definition von Substanzabhängigkeit und die Abgrenzung zum Begriff „Sucht“.
- Möglichkeiten des Weges aus der Abhängigkeit (Therapie, Substitution, etc.).
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin für die Wahl des Themas, basierend auf ihren Erfahrungen als studentische Mitarbeiterin in einer Krisenwohnung für suchtkranke Wohnungslose. Ein Gespräch mit einer erfahrenen Sozialarbeiterin, das die potenziellen Probleme von Notunterkünften aufwirft, initiierte die Forschungsfrage der Arbeit. Die Autorin betont ihr Interesse an der Perspektive der Klienten und die Wahl der empirischen Methode der Interviews.
2. Beschreibung des Untersuchungsgegenstands: Dieses Kapitel definiert die Zielgruppe der Studie: männliche, volljährige, wohnungslose Heroinkonsumenten mit langjährigem Konsum. Es wird die Überrepräsentation von Männern unter Heroinabhängigen hervorgehoben und die Fokussierung der Studie auf diese Gruppe begründet. Die Studie untersucht den Einfluss der Unterbringung in der Krisenwohnung auf Konsum und Behandlungsverlauf sowie genderspezifische Aspekte der Abhängigkeit und Behandlung.
3. Substanzabhängigkeit und Gesundheit: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Substanzabhängigkeit“ nach der WHO und grenzt ihn von dem Begriff „Sucht“ ab. Es werden die Besonderheiten der Heroinabhängigkeit im Hinblick auf soziale und gesundheitliche Folgen erläutert. Genderspezifische Aspekte der Substanzabhängigkeit bei Männern und Entwicklungen im Bereich der Männergesundheit werden diskutiert, um die Auswirkungen von Heroinabhängigkeit auf Männer und den Bedarf an verbesserten Behandlungsansätzen zu beleuchten.
4. Wohnungslosigkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen und statistischen Daten zur Wohnungslosigkeit. Es fokussiert sich auf Notübernachtungen, insbesondere die Besonderheiten von Krisenwohnungen, das Spannungsverhältnis zwischen akzeptierender Drogenarbeit und der Erschwerung des Weges aus der Abhängigkeit in solchen Einrichtungen. Die zentrale Frage des Kapitels ist die Funktion der Krisenwohnung als Ressource oder Problemfeld.
5. Schnittstellen Wohnungslosigkeit und Sucht: Dieses Kapitel beschreibt die Schwierigkeiten in der Arbeit mit Klienten, die sowohl von Wohnungslosigkeit als auch von Sucht betroffen sind. Es wird die Problematik der „Zwei-Klassen-Sozialarbeit“ angesprochen, die impliziert, dass die Unterstützung unterschiedlich stark ausfällt je nach der sozialen Situation des Klienten.
6. Der Weg aus der Abhängigkeit: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Heroinabhängigkeit: Therapie, Substitution und weitere Möglichkeiten. Es analysiert den Erfolg und Misserfolg verschiedener Behandlungsmethoden.
Schlüsselwörter
Männliche Heroinkonsumenten, Wohnungslosigkeit, Notübernachtungen, Krisenwohnung, Substanzabhängigkeit, Heroinabhängigkeit, Genderspezifische Aspekte, Behandlung, Therapie, Substitution, Zwei-Klassen-Sozialarbeit, Drogenhilfe.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Männliche Heroinabhängige in Berliner Notübernachtungen
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Situation männlicher, wohnungsloser Heroinkonsumenten in Berliner Notübernachtungen. Der Fokus liegt auf der Rolle der Notübernachtung, insbesondere der Krisenwohnung, als Unterstützung oder zusätzliches Problemfeld im Kontext von Abhängigkeit und Wohnungslosigkeit.
Welche Methode wurde angewendet?
Die Arbeit basiert auf leitfadengestützten Interviews mit Klienten einer Krisenwohnung. Die Autorin wählte diese Methode, um die Perspektive der Betroffenen direkt zu erfassen.
Welche Zielgruppe wird untersucht?
Die Studie konzentriert sich auf männliche, volljährige, wohnungslose Heroinkonsumenten mit langjährigem Konsum. Die Überrepräsentation von Männern unter Heroinabhängigen wird als Begründung für diese Fokussierung genannt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Auswirkungen der Wohnungslosigkeit und der Unterbringung in Notübernachtungen auf den Heroinkonsum und den Behandlungsverlauf; genderspezifische Aspekte der Heroinabhängigkeit und der Bedarf an genderspezifischen Behandlungsangeboten; Schwierigkeiten in der Klientenarbeit und die Problematik der „Zwei-Klassen-Sozialarbeit“; Definition von Substanzabhängigkeit und Abgrenzung zum Begriff „Sucht“; Möglichkeiten des Weges aus der Abhängigkeit (Therapie, Substitution etc.).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Teil A befasst sich theoretisch mit männlichen Heroinabhängigen in Notübernachtungen (Einleitung, Untersuchungsgegenstand, Substanzabhängigkeit und Gesundheit, Wohnungslosigkeit, Schnittstellen Wohnungslosigkeit und Sucht, Weg aus der Abhängigkeit). Teil B beschreibt die empirische Erhebung mit leitfadengestützten Interviews (Datenerhebung, Leitfadenaufbau, Auswertungsverfahren, Darstellung und Analyse, Auswertung, Diskussion, Fazit/Ausblick).
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage ist die Rolle der Notübernachtung, insbesondere der Krisenwohnung, als Ressource oder Problemfeld für wohnungslose, heroinabhängige Männer. Weiterhin werden die Auswirkungen der Wohnungslosigkeit auf den Konsum und Behandlungsverlauf sowie genderspezifische Aspekte der Abhängigkeit und Behandlung untersucht.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die konkreten Ergebnisse der leitfadengestützten Interviews und deren Auswertung werden im Teil B der Arbeit detailliert dargestellt und analysiert. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Einblick in die behandelten Themen und die Argumentationslinie der Arbeit.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit und der Ausblick der Arbeit werden im letzten Kapitel (Teil B, Kapitel 7) präsentiert und geben einen Überblick über die zentralen Ergebnisse und deren Implikationen für die Praxis der Drogenhilfe und Sozialarbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Männliche Heroinkonsumenten, Wohnungslosigkeit, Notübernachtungen, Krisenwohnung, Substanzabhängigkeit, Heroinabhängigkeit, Genderspezifische Aspekte, Behandlung, Therapie, Substitution, Zwei-Klassen-Sozialarbeit, Drogenhilfe.
- Arbeit zitieren
- Malte Stöß (Autor:in), 2014, Männliche Heroinkonsumenten in Notübernachtungen. Stütze oder weiteres Problemfeld?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288301