Indigene Bevölkerungsgruppen Brasiliens. Sprache und Volk der Botokuden


Akademische Arbeit, 2013

39 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Namensgebung

2 Verbreitungsgebiet und Lebensweise

3 Die Sprache der Botokuden
3.1 Die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache
3.2 Die genetische und typologische Klassifikation der Botokudensprache
3.2.1 Phonetische und phonologische Aspekte des Krenák
3.2.2 Morphosyntaktische Aspekte des Krenák

4 Schluss

Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

Anhang
Anhang 1 Karten
Anhang 1.1 Verbreitungsgebiet der Botokuden (Nimuendajú)
Anhang 1.2 Verbreitungsgebiet der Botokuden (Loukotka)
Anhang 1.3 Verbreitungsgebiet der Botokuden (Mattos)
Anhang 1.4 Der Sprachstamm Macro-Jê
Anhang 2 Fotografien der Botokuden

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.

1 Namensgebung

Es existiert eine Fülle von Bezeichnungen, die auf die Botokuden referieren. Zu Beginn der Kolonisation waren dies meist unpräzise und pejorative Fremdbezeichnungen. Deren Anzahl, Art und Gebrauch veränderte sich schrittweise, je nach Vordringen der Europäer und ihrer Kenntnis der Ethnie. Für mehr als 300 Jahre war es unmöglich, Aussagen über die tatsächlichen Stammesnamen und -zugehörigkeiten zu treffen. Gründe hierfür waren die einst enorme räumliche Verbreitung der Botokuden im lange unerschlossen gebliebenen Hinterland Südostbrasiliens, ihre soziale Zersplitterung in kleine Gruppen (engl. bands) und nicht zuletzt ihre natürlichen Wanderungs- und erzwungenen Fluchtbewegungen.

Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts wird der Gebrauch von Eigenbezeichnungen der Ethnie überliefert. Deren Vielfalt und Fremdartigkeit stellte die Forscher oft vor große Herausforderungen. Durch das bessere Verständnis der Sprache und die vergleichende Analyse historischer Quellen lassen sich heute einige Namen und Ethnien genauer zuordnen. Dennoch existiert bislang kein schlüssiges Gesamtbild.

Tapúya: Dieser Ausdruck bedeutet „Fremde, Feinde, Barbaren“. Darunter subsummierten schon vor Ankunft der Europäer die kulturell und sprachlich relativ homogenen Tupí-Guaraní der brasilianischen Küste die große Vielfalt an anderssprachigen Ethnien aus dem Hinterland. Darunter auch die Botokuden, die Ehrenreich als „den mächtigsten und gefürchtetsten Stamm der Tapuyas“ bezeichnet (1887:79). Die große Diversität unter diesen Sprachen und Kulturen muss verwirrend auf die ersten Missionare und Chronisten gewirkt haben. Sie übernahmen die Bezeichnung und trugen somit zur Verfestigung des fundamentalen Gegensatzes „Tupí vs. Tapúya“ bei, der die Vorstellungswelt über die brasilianischen Indigenen während der gesamten Kolonialzeit prägen sollte (Wright/Carneiro da Cunha 1999:335). Die Abneigung gegenüber den Tapúya wird z.B. an den Zeilen des Jesuiten Fernão Cardim deutlich, der im Jahre 1584 schreibt:

Todas estas setenta e seis nações de Tapuyas, que têm as mais dellas differentes linguas, são gente brava, silvestre e indomita, são contrárias quazi todas do gentio que vive na costa do mar, visinhos dos Portuguezes [...] com os mais Tapuyas, não se pode fazer conversão por serem muito andejos e terem muitas e differentes linguas dificultosas. (Cardim 1881 [1584]:59f.)

Erst im Jahre 1867 kann Martius zeigen, dass sich der abwertende Sammelbegriff Tapúya nicht zur wissenschaftlichen Klassifikation von indigenen brasilianischen Sprachen eignet. Martius ist sogar der erste, dem es gelingt, die Jê-Sprachfamilie als solche zu erkennen und aus dem unspezifischen Konglomerat herauszulösen (1867). Heute weiß man, dass die damals als Tapúya bezeichneten Ethnien und Sprachen mehrheitlich dem Macro-Jê Sprachstamm angehören. Dieser Terminus wurde wiederum 1950 von J. Alden Mason geprägt, um Begriffe wie Tapuya und Tapuya-Jê zu ersetzen (Mason 1950:298f; Ribeiro 2006).

Aimoré: Die Bedeutung dieser Bezeichnung ist nicht gesichert, könnte aber auf die Tupí-Wörter aib-poré „Bewohner der Wildnis“, ai-boré „Unhold“ oder aimb-buré „die, die Lippenscheiben aus dem emburé-Holz tragen“ zurückgehen (Paraiso 1990:64f.).[1] Der Ausdruck tritt Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals bei Chronisten auf, als Indigene aus dem Hinterland die Kapitanien[2] Porto Seguro und Ilhéus überfallen und verwüsten: “Chamanse Aimorés, os quaes andam por esta costa como salteadores,& habitam da capitania dos Ilheos ate a de Porto Seguro. Estes Alarves tem feito muito dãno nestas capitanias […]” (Gandavo 1576:44). Ab 1555 unternehmen portugiesische Eroberer mehrere bewaffnete Expeditionen, um das Landesinnere zu erkunden und Indigene zu versklaven. Auch sie treffen auf Aimorés (Paraiso 1990:66f.). Der Gebrauch dieser Bezeichnung hält etwa 100 Jahre an. Fast alle Forscher sind sich darüber einig, dass die Aimorés identisch sind mit der Ethnie, die man später als Botokuden bezeichnen wird (Emmerich/Monserrat 1975). Heute erinnern in Brasilien einige Toponyme an die Bezeichnung dieser Indigenen, wie z.B. der Gebirgszug und die Stadt “Serra dos Aimorés” in Minas Gerais. Die Mehrzahl der Brasilianer assoziiert den Namen indes mit Backwaren der gleichlautenden Lebensmittelmarke (biscoitos Aymoré), die mit einem stilisierten Indigenen für ihre Produkte wirbt.

Guerén/Gren/Kren: Hierbei handelt es sich vermutlich um die Selbstbezeichnung einer Untergruppe der Botokuden, die aber stellvertretend auf die gesamte Ethnie angewendet wurde. Die Bedeutung lautet Kopf [3]. Metonymisch steht dieser Ausdruck wohl für den Menschen als Ganzes. Die Bezeichnung entstand etwa zur selben Zeit wie Aimoré, also um 1550, und wird synonym verwendet (Emmerich/Monserrat 1975). Ab 1650 verdrängt er sogar völlig den Ausdruck Aimoré. Die Bezeichnung tritt bis 1760 auf und wird dann durch Botocudo ersetzt. Traurige Berühmtheit erlangen die Guerén/Gren/Kren als ihnen 1673 offiziell der „Gerechte Krieg“ erklärt wird (Southey 1817:564-567). Čestmír Loukotka kann durch einen Sprachvergleich zeigen:

“[…] les Gueren étaient en effet une tribu des Botocudos” (1955:120f.).

Botocudo/Botokuden: Dieser Ausdruck lässt sich auf das portugiesische Wort botoque ‚Fassspund‘ zurückführen und verweist auf die hölzernen Lippen- und Ohrscheiben, die diese Ethnie trug: “Botôque chamaõ no Brasil a pedra, que os Indios metem na barba, furada para este effeito, & he seu principal ornato [...]” (Bluteau 1728:170). Die Bezeichnung wird seit 1760 für die Indigenen benutzt, die im Grenzgebiet der heutigen Bundesstaaten Minas Gerais, Espírito Santo und Bahia lebten (Emmerich/Monserrat 1975:8).[4] Sie findet in der gesamten Literatur vom Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts breite Verwendung.[5] Dabei handelt es sich um eine verallgemeinernde Fremdbezeichnung mit pejorativen Konnotationen. Obwohl der Ausdruck Botokuden aus diesen Gründen umstritten ist, wird er bis heute auch in der sprachwissenschaftlichen Literatur benutzt. Meist um eindeutig zu Kennzeichnen, dass man sich unter räumlichen, zeitlichen und sprachlichen Gesichtspunkten auf genau jene Indigenen bezieht und nicht auf die einer anderen Epoche (wie z.B. Tapúya, Aimoré oder Guerén). Seit mehr als zwanzig Jahren ist es auch üblich, dem Ausdruck Botokuden die Eigenbezeichnung Borúm hinzuzufügen, die „(indigener) Mensch“ bedeutet. In dieser Arbeit wird hingegen, wie in der Einleitung erläutert, die deutsche Form Botokuden verwendet. Eingang in die belletristische brasilianische Literatur fand die Bezeichnung in Machado de Assis Roman Memorias postumas de Bras Cubas (1881:313).[6] Heute wird die Bezeichnung botocudo in Brasilien umgangssprachlich für ein “indivíduo rude, rústico, incivil, caipira” verwendet (Houaiss et al. 2001:498; Ferreira et al. 2004:321).

Borúm: Dies ist seit jeher die Eigenbezeichnung der Botokuden. Sie wird als Oberbegriff auch von den unterschiedlichen Subgruppen benutzt. Die Bedeutung lautet „Mensch, Indigener“. Rudolph schreibt in seinem Wörterbuch: „porum – Mann; Name, den die Botokuden sich selbst geben […]“ (1909:38). Korrekt müsste der Ausdruck nach Pessoa phonetisch [mbuˈɾũŋ] und phonologisch /buɾũŋ/ transkribiert werden (2012:150/169). Die Botokuden bezeichneten demgegenüber alle nicht-Indigenen mit [kɾaˈʔi] ‘não-índio’ oder [kɾẽnˈtɔn] ‘cabeça louca/feia’ (Emmerich/Monserrat 1975:9f.).

Die Eigenbezeichnungen unzähliger Subgruppen werden ab dem 19. Jahrhundert überliefert. Sie sind topographischen Ursprungs[7] oder ergeben sich aus den Namen ihrer Anführer.[8] Loukotka stellt eine Liste mit insgesamt 38 Subgruppen der Botokuden zusammen, einschließlich der Bedeutung ihrer Namen (1955:114f.). Die wichtigsten Subgruppen sind laut Ehrenreich Nāk-nenuk, Nāk-erehä, Etwet, Takruk-krak und Ńep-ńep (1887:8).

Naknenúk: Die Bedeutung ist nicht abschließend geklärt und schwankt zwischen den gegensätzlichen Interpretationen „nicht von diesem Lande“ und „Herren des Landes“ (Ehrenreich 1887:8f.)[9] Hierbei handelt es sich um die Eigenbezeichnung einer der größten Subgruppen der Botokuden, die um 1940 ausstarb (Nimuendajú 1946:99). Der Gebrauch der Bezeichnung Naknenúk ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts überliefert: “Cheguei ao Rio de Santo Antonio pelo Doce [...] Achei no caminho huma numerosa Tropa de Indios Naknenuks […]” (Marlière 1825:158). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich über die Flusstäler des Rio Jequitinhonha, Mucuri, São Mateus und Doce (Loukotka 1968:71; Emmerich/Monserrat 1975:12-19).[10] Teófilo Otoni hat die Naknenúk am Mucuri im Jahre 1859 ausführlich beschrieben: “Recapitulemos as tribos de que tenho dado perfunctória notícia. Nas cabeceiras do sul do Mucuri e Alto Todos os Santos as tribos confederadas dos naknenuks. Os naknenuks são botocudos” (2002 [1859]:86). Vermutlich hat Bruno Rudolph die meisten Vokabeln in seinem Wörterbuch unter den Naknenúk am Mucuri gesammelt, wo er mehr als 40 Jahre lebte und arbeitete (Rothe 1985:89).

Krenák:[11] Dies ist die Bezeichnung der einzigen überlebenden Subgruppe der Botokuden. Sie geht zurück auf den Namen ihres Anführer Capitão Krenák, der sich mit seinen Gefolgsleuten am Anfang des 20. Jahrhunderts von der Subgruppe der Gutkrák abspaltete.[12] Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Krenák umfasste die Flusstäler des mittleren Rio Doce in Minas Gerais (Estigarribia 1934:39). Nach einem langen und grausamen Prozess der Repression und der Diaspora[13] leben sie heute mehrheitlich wieder auf ihrem angestammten Territorium in einem Reservat , der Aldeia Krenák, nahe der Stadt Resplendor – MG.[14] In den 1980er Jahren wurde ihre Sprache u.a. durch Lucy Seki dokumentiert und zuletzt von Pessoa (2012) einer umfassenden phonetischen und phonologischen Analyse unterzogen. Als berühmtester Krenák gilt heute ihr Anführer, der Schriftsteller und Aktivist Ailton Krenák. Im Jahre 2003 wurde er durch die Regierung des Bundesstaates Minas Gerais zum Sonderbevollmächtigten für indigene Angelegenheiten (Assessor Especial para Assuntos Indígenas) ernannt. Laut eigener Aussage markiert erst dieses Ereignis das Ende des Krieges, der den Botokuden 1808 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte seitens der portugiesischen Krone offiziell erklärt wurde (Tavares Coelho 2009:203).

2 Verbreitungsgebiet und Lebensweise

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Botokuden erstreckte sich über weite Teile des östlichen Brasilianischen Berglandes. Das Gebiet wird von einer Reihe großer Flüsse durchzogen, wie dem Rio Pardo und Jequitinhonha im Norden, dem Mucuri und São Mateus im Zentrum sowie dem Doce und Manhuaçu im Süden. In dem zerklüfteten Bergland, welches einst mit dichtem atlantischen Regenwald bedeckt war, herrscht tropisches Klima. Wied schreibt, dass die Botokuden den Raum bewohnen, „der sich längs der Ostküste, jedoch mehrere Tagesreisen vom Meere entfernt vom 15ten bis zu 19½ Graden südlicher Breite ausdehnt […]“ (2001 [1821]:2). Als westliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes kann etwa der 43. westliche Längengrad gelten. Das Areal umfasste die Grenzregionen der heutigen Bundesstaaten Minas Gerais, Espírito Santo sowie den Süden von Bahia und belief sich auf ca. 150 000 km2, was 42 % der Fläche Deutschlands entspricht.[15]

Im Folgenden sollen einige Aspekte der traditionellen Lebensweise der Botokuden geschildert werden. Diese herrschte noch bis etwa zur Hälfte des 18. Jahrhunderts vor. Bis dahin hatte es unter den Botokuden fast keinen durch Europäer induzierten Kulturwandel gegeben, da ihr Gebiet, der sogenannte Sertão do Leste, von der Kolonisation völlig unberührt geblieben war.[16]

Nach dem von Kästner verwendeten historisch-ethnographischen Klassifikationssystem waren die Botokuden Vertreter des wirtschaftlich-kulturellen Typs der Jäger und Sammler, der tropischen Waldgebiete Südamerikas (1987:653f.; 1990:25). Ein Hauptmerkmal ihrer Lebensweise war der Nomadismus sowie die soziale Organisation in viele kleine Gruppen, die sich wiederum in unzählige Subgruppen aufspalteten. Diese bands bestanden aus etwa 50 bis 200 Individuen, die sich häufig auch untereinander bekriegten (Métraux 1946:536). Ihre Anführer zeichneten sich durch physische Stärke (nyipmrõ) und metaphysische Kräfte (yikę́gn) aus, waren aber ansonsten nicht von ihren Stammesgenossen zu unterscheiden (Nimuendajú 1946:98). Das markanteste Zeichen der kulturellen Identität der Botokuden war der Gebrauch von hölzernen Lippen- und Ohrscheiben (port. botoques), worauf auch ihre Bezeichnung zurückgeht.[17]

Kleidung war den Botokuden unbekannt, abgesehen von einem Penisfutteral bei den Männern (Métraux 1946:534). Der Gebrauch bunter Vogelfedern war selten. Allein die Männer befestigten sie entweder mit Wachs an den Haaren oder mit Bastschnüren an Armen und Beinen (Wied 2001 [1821]:12f.; Métraux 1946:534). Ihr Kopfhaar trugen die Botokuden ähnlich einer Tonsur mit einem kahlen Streifen über den Ohren. Die übrige Körperbehaarung epilierten sie vollständig. Zu festlichen und kriegerischen Anlässen bemalten sie ihren Körper mit rotem Urucu (Bixa orellana) und blauschwarzem Jenipapo (Genipa brasiliensis) (Wied 2001 [1821]:10ff.; Ehrenreich 1887:22).

Einen Großteil ihrer Zeit verwendeten die Botokuden für die Nahrungsbeschaffung. Anders als es die üppige Vegetation ihres Verbreitungsgebiets vermuten lässt, konnten selbst die erfolgreichsten Wildbeuter der Natur nur wenig Essbares abringen. Es herrschte dabei eine strenge geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Während die Männer mit Pfeil und Bogen fischten sowie Affen, Vögel, Reptilien und Kleinsäuger jagten, oblag es den Frauen Früchte, Nüsse, Wurzeln und Insektenlarven zu sammeln (Ehrenreich 1887:27-30).[18]

Die Herstellung von Gebrauchsgegenständen, Werkzeugen und Waffen ist ebenfalls überliefert. So fertigten die Frauen Schnüre aus Pflanzenfasern, die später zu Tragenetzen weiterverarbeitet wurden. Dies machte die Technik des Korbflechtens überflüssig. Das Brennen von Keramik war den Botokuden ebenfalls unbekannt (Métraux 1946:535). An Werkzeugen verwendeten sie Steinäxte und -klingen sowie scharfe Schaber aus Bambus (taquara). Feuer entfachten die Botokuden mit einem Feuerbohrer aus geeigneten Hölzern. Waren diese nicht verfügbar, so benutzten sie mitgeführte glimmende Holzstücke oder kleine Fackeln aus rohem Bienenwachs (Wied 2001 [1821]:18f.; Ehrenreich 1887:24f.). Zu den Hauptwaffen der Botokuden gehörten Pfeil und Bogen. Die Pfeile unterschieden sich je nach Einsatzzweck in Größe und Machart. So gab es Pfeile für große Tiere, Kriegspfeile mit Widerhaken und Vogelpfeile mit mehreren Spitzen (Ehrenreich 1887:25f.). Außerdem beschreibt Wied rituelle Stockkämpfe, die mit langen Bambusstangen ausgefochten wurden (2001 [1821]:43). Schließlich präparierten sie den Weg auf der Flucht oder auf dem Rückzug von Gefechten mit scharfen Bambusspitzen (Métraux:1946:536).

Die Botokuden nutzten als Behausungen temporäre Unterstände aus kreisförmig in die Erde gesteckten Palmzweigen und einfache Hütten aus einem mit Lianen verbundenen Holzgestell und schräg angestelltem Dach, das mit Blättern gedeckt war (Ehrenreich 1887:22f.).[19] Im Gegensatz zu vielen anderen indigenen Völkern Brasiliens war den Botokuden der Gebrauch der Hängematte unbekannt. Sie schliefen entweder auf dem nackten Boden, auf Laub oder auf dem Bast einer Baumrinde (Ehrenreich 1887:23).

Zur Behandlung von Krankheiten verfügten die Botokuden über ein breites Wissen an Arzneimitteln und Heilmethoden. So ist z.B. die Anwendung von Dampfbädern, Abführ-, Brech- und schweißtreibenden Mitteln sowie die Heilung von Wunden, Frakturen, Atemwegs- und Hauterkrankungen überliefert (Wied 2001 [1821]:52-56; Ehrenreich 1887:35f.; Métraux 1946:537f.). Der Aderlass erfolgte mittels Pfeilschuss in die Stirnvene (Ehrenreich 1887:36).

Zur Geburt eines Kindes zogen sich die Frauen allein in den Wald zurück. Kleinkinder trugen sie stets in einer um die Stirn gelegten Bastschlinge auf dem Rücken, wobei die Hangelenke des Kindes vor dem Hals der Mutter zusammengebunden wurden (Ehrenreich 1887:31).[20] Ehen schlossen die Botokuden ohne Zeremonie und lösten sie ebenso rasch wieder auf. Geheiratet wurde meist exogam, also aus der Gruppe heraus. Polygynie war das Privileg starker Männer und begabter Jäger. Oft hatten daher nur die Anführer mehrere Frauen (Métraux 1946:537).

Was die Begräbnisriten angeht, herrscht Uneinigkeit unter den Autoren. Wied schreibt, dass der Leichnam in seiner Hütte mit zusammengebundenen Händen, auf dem Rücken liegend und ohne Beigaben bestattet wurde. Anschließend wurde der Wohnplatz verlassen und auf dem Grab ein Feuer entfacht, um böse Geister fernzuhalten (Wied 2001 [1821]:56ff.). Andere Quellen beschreiben z.B. eine hockende Position des Toten, die Beigabe persönlicher Gegenstände und das Stampfen der Erde bzw. Reinigen des Waldbodens (Métraux 1946:537; Ehrenreich 1887:33f.).

Die Botokuden glaubten an eine Reihe von übernatürlichen Wesen. Paraiso unterteilt sie in vier Gruppen. Die der himmlischen Sphäre (marét), angeführt durch den Kulturheroen Marét-Khamaknian,[21] die Naturgeister der irdischen Sphäre (tokón), die Geister der Seele lebender Menschen (nakandyúng) sowie die der Toten und der Unterwelt (nandyóng) (Paraiso 1992:425). Die Botokuden, die übernatürliche Kräfte (yikę́gn) besaßen, konnten mit den marét in Kontakt treten. Dies geschah meist an Orten mit heiligem Totempfahl (yoñkyón) (Nimuendajú 1946).[22]

Die übernatürlichen Wesen kamen auch in den Mythen der Botokuden vor. Im Jahre 1939 konnte Nimuendajú 23 dieser Erzählungen mit Hilfe von Informanten dokumentieren. Sie handeln von der Entstehung und Ordnung der Dinge und ihrem göttlichen Grund, z.B. „Der Ursprung des Gewitters“ oder „Der Erwerb des Feuers“ (Viveiros de Castro 1986:90-97). Außerdem konnte Manizer im Jahre 1915 erstmals Erzählungen der Botokuden zweisprachig und in internationaler Lautschrift festhalten. Es handelt sich dabei um Tierfabeln, wie „Jaguar, Hase und Frosch“ oder „Der Kaiman und das hübsche Mädchen“ (Sebestyén 1981). Diese Quellen sind von großem Wert, da sie einen umfassenden Zugang zur Sprache und Kultur der Botokuden ermöglichen.[23]

3 Die Sprache der Botokuden

Dieses Kapitel beschreibt die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache und geht dabei auf wichtige Persönlichkeiten und Primärquellen sowie ihre spätere Systematisierung ein. Sodann wird die genetische und typologische Klassifikation des Krenák erläutert, der Sprache der letzten überlebenden Subgruppe der Botokuden. Anhand einer Auswahl von typologischen Merkmalen werden dann einige phonetische und phonologische sowie morphosyntaktische Aspekte des Krenák ausführlicher dargestellt.

3.1 Die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache

Die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache beginnt mit Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied. Im zweiten Band seines 1821 erschienenen Reiseberichts beschreibt er nicht nur detailliert die Lebensweise der Botokuden, sondern liefert auch eine 459 Wörter umfassende Liste mit Sprachproben (2001 [1821]:305-314). Diese hatte er 1816 am Jequitinhonha gesammelt und später zusammen mit dem von ihm nach Deutschland gebrachten Botokuden Quäck überprüft und vervollständigt. Im weiteren Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts entsteht eine große Anzahl an Quellen zur Botokudensprache. Es handelt sich dabei jedoch fast ausschließlich um einfache Wortlisten. Diese wurden von Personen erstellt, die der zweiten und dritten Phase der Erforschung indigener brasilianischer Sprachen angehören. Insgesamt sind heute 58 Vokabulare der Botokudensprache als Primärquellen bekannt (Seki 2008:125). Der Zugang zu ihnen gestaltet sich, abgesehen von einigen frei verfügbaren Digitalisaten, schwierig. Viele Listen lagern verstreut in Archiven, befinden sich als unveröffentlichte Manuskripte teilweise in Privatbesitz oder sind ganz und gar verloren gegangen.

Die Vokabulare der Botokudensprache sind von sehr unterschiedlicher Qualität und Quantität, was ihre heutige sprachwissenschaftliche Verwertbarkeit oft beeinträchtigt. Die Mehrzahl der Listen umfasst nur wenige hundert Wörter. Selten enthalten sie ganze Sätze oder gar Texte. Beschreibungen der Grammatik sind fast nie zu finden. Die Autorschaft ist sehr heterogen, was die Nationalität, Muttersprache, Ausbildung, den Beruf und das Forschungsinteresse betrifft.

Auch die Methoden zur Erstellung der Wortlisten waren nach heutigen Maßstäben oft ungeeignet. Häufig wurden die Sprachproben mit Hilfe von Dritten gesammelt, die keine Muttersprachler des Botokudo waren, sondern lediglich Mittler zwischen den Forschern und den Indigenen:

Je disais des mots portugais à un nègre du commandant qui avait appris l’idiome des sauvages; je faisais répéter les traductions du nègre à un Botocudo de la troupe de Jan-oé, et j’écrivais ensuite. Après avoir mis sur le papier les mots qui m’avaient été dictés en langage botocudo, je les lisais à l’Indien de Jan-oé, en me faisant montrer par lui les objets que représentaient ces mots; quand il ne me comprenait pas bien, je me faisais répéter les mêmes mots par le nègre de Julião, et, après cela, je corrigeais ce que j’avais écrit. (Saint-Hilaire 1830:153f.)

Die große Mehrheit der Autoren verwendet keinerlei System zur phonetischen Transkription. Die Graphie orientiert sich an ihren europäischen Muttersprachen. Dies führt dazu, dass sie die tatsächlichen Laute der Botokudensprache oft nur fehlerhaft oder gar nicht erfassen.

Als herausragende Positivbeispiele sind aus mehreren Gründen die Quellen dreier Autoren zu nennen. Allen voran Ehrenreich, der auf die sieben im Jahre 1867 schon von Martius kompilierten Vokabulare zurückgreift, sie „einer genaueren Durchsicht unterzieht“ und seinem eigenen Material hinzufügt (1887; 1896). Dabei benutzt er zur Transkription das Allgemeine Linguistische Alphabet von Karl Richard Lepsius (1855). Ehrenreichs Sprachproben der Botokuden umfassen auch ganze Sätze und sogar relativ umfassende Studien der Grammatik. Die Qualität des Materials wird später wohl nur noch von dem linguistisch geschulten Manizer übertroffen, der mittels des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA) Fabeln und Lieder der Botokuden transkribiert (1915).[24] Auch Nimuendajú liefert mit seinen Vokabularen und anthropologischen Studien zur sozialen Organisation, zum Glauben und zur Verwandtschaftsterminologie wertvolle Beiträge zur Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache (1939; 1946).[25]

Die Systematisierung der Primärquellen beginnt mit Loukotka, der alle bis dato erschienenen Veröffentlichungen zur Botokudensprache auflistet und selbst phonologische und morpho-syntaktische Untersuchungen vornimmt (1955:131-134). Emmerich und Monserrat analysieren 20 Jahre später 28 Vokabulare, um so das Phoneminventar und eventuelle dialektale Unterschiede der Botokudensprache zu ermitteln (1975). Zuletzt präsentiert Seki im Jahre 2008 eine Übersicht von 41 Wortlisten der Botokudensprache und ordnet diese nach Botokuden-Subgruppe, Autor, Umfang, Entstehungsort und -zeit. Außerdem erstellt sie eine kommentierte Bibliographie, die 76 Titel zum Thema umfasst (2008:129-139).[26]

Die spärlichen Versuche die Grammatik zu beschreiben, beschränken sich auf wenige strukturelle Aspekte der Sprache. Darunter im 19. Jahrhundert Göttling in Wied (2001 [1821]:315-318), der bereits erwähnte Ehrenreich (1887; 1896), auf Ehrenreich basierend Müller (2004 [1888]) und im 20. Jahrhundert Marlière (1904), Loukotka (1955), Emmerich und Monserrat (1975), Seki (1985) und Silva (1986). Große Fortschritte bei der Erforschung der Grammatik wurden zuletzt durch Seki (2000c; 2004) erzielt. Für den Bereich der Phonetik und Phonologie ist Pessoa (2012) hervorzuheben. Beide stützen sich auf Sprachmaterial, das in den 1980er Jahren durch Seki unter den Krenák, der letzten überlebenden Subgruppe der Botokuden, gesammelt wurde.

[...]


[1] Die von mir zur besseren Lesbarkeit übersetzten Bedeutungen lauten im portugiesischen Original entsprechend ihrer Reihenfolge “habitantes das brenhas”, “malfeitor” und “aqueles que usam botoques de emburé (barriguda)”.

[2] Kapitanien (capitanias) waren territoriale Verwaltungseinheiten im frühkolonialen Brasilien. Private, oft adelige Kolonisationsunternehmer verpflichteten sich zu ihrer Besiedelung und Verteidigung (Bernecker et al. 2000:36-45).

[3] Vgl. Krenák: [ˈkɾẽn] ‘cabeça’ (Pessoa 2012:111/127).

[4] Nicht verwechseln darf man diese Botokuden mit drei früher ebenfalls so bezeichneten indigenen Ethnien: den Xokléng (Laklãnõ) aus dem Bundesstaat Santa Catarina, den Kaingáng (Kanhgág) aus den Bundesstaaten Paraná, Rio Grande do Sul, Santa Catarina und São Paulo (beide gehören zur Sprachfamilie Jê) und den Xetá aus dem Bundesstaat Paraná, die der Sprachfamilie Tupí-Guaraní angehören.

[5] Im mündlichen Sprachgebrauch war hingegen die pejorative Fremdbezeichnung Bugre (frz. bougre ‘personne méprisable ou misérable’) gebräuchlich (Ehrenreich 1887:5).

[6] Dort heißt es in Kapitel CXIX/Parenthesis: “Não se comprehende que um botocudo fure o beiço para enfeital-o com um pedaço de páu. Esta reflexão é de um joalheiro” (Assis 1881:313).

[7] Nimuendajú erläutert die Bezeichnungen folgender Subgruppen: “Nak-pie ‘land of labor’, Nak-tuñ ‘land of the ant-hill’, Nak-rehé ‘beautiful land’, Ñgut-krak ‘tortoise rock’, Minyã-yirúgn ‘white water’” (1946:97).

[8] Wied erwähnt z.B. die „Bande des Capitam Jeparack “ (2001 [1821]:74/45). Die Portugiesen bezeichneten die Anführer der Subgruppen der Botokuden als capitão ‚Kapitän, Hauptmann‘. Im Anhang 2, ist u.a. ein von Walter Garbe im Jahre 1909 am Rio Pancas und Doce aufgenommenes Foto des Capitão Muin abgebildet.

[9] Vgl. [ˈn̥ak] ‘terra’, [ˈɲĩŋ] ‘nós (inclusivo)’, [ˈnuk] ‘não, NEG’ (Pessoa 2012:117/199/121) und [n̥ãŋ-iuk] ‘3SG-tem/BEN/POSS’ (Pessoa 2012:229). Vgl. auch die Schreibweisen Nimuendajús „Naknyanúk“ (1946:97), Rudolphs „Nak nian nuk“ (1909:5/30) und Loukotkas „Nakyananiuk“ (1968:71).

[10] Siehe dazu die Karten „Verbreitungsgebiet der Botokuden“ im Anhang 1.1-1.3.

[11] Ausführliche Informationen zur Lebensweise der Krenák vom Anfang des 20. Jahrhunderts bietet Manizer (1919).

[12] Nach einem Versuch des Indianerschutzdienstes (Serviço de Proteção aos Índios – SPI) die Gutkrák sesshaft zu machen, kam es innerhalb der Subgruppe zu einem Konflikt zwischen Gegnern und Befürwortern dieses Vorhabens. Dies führte dazu, dass sich die Gruppe der Gegner unter der Führung von Capitão Krenák von den Gutkrák lossagte, sie bekämpfte und zurück in die Wälder floh (Estigarribia 1934).

[13] Einen Überblick zur gewaltsamen Verfolgung und Unterdrückung der Krenák sowie eine Beschreibung ihrer Lebenssituation in der zweiten Hälfte des 20. Jh. bieten Marcato (1979), Soares (1992) und Paraiso (1992). Die Auswirkungen der Repression und Akkulturation auf die Sprache der Krenák erläutert Seki (1984; 1985; 2000c).

[14] Mehr zur Aldeia Krenák unter: http://ti.socioambiental.org/pt-br/#!/pt-br/terras-indigenas/3736 [07.06.2013].

[15] Das Verbreitungsgebiet der Botokuden ist auf den Karten im Anhang 1.1-1.3, abgebildet.

[16] Die Krone hatte die Region zu einer verbotenen Pufferzone erklärt, um den Gold- und Diamantenschmuggel aus dem Minendistrikt nach Osten an die Küste zu verhindern. Erst mit dem Ende des „Zyklus des Goldes“ begannen von 1760 bis 1820 die gewaltsamen Vorstöße in das Botokuden-Territorium (Langfur 2002; 2006).

[17] Wohl in einer Art Initiationsritual bekamen sieben- bis achtjährige Kinder zunächst die Ohrscheiben eingesetzt. Das Durchstechen der Unterlippe erfolgte später. Die Prozedur wurde gemäß den überlieferten Anweisungen ihres höchsten übernatürlichen Wesens, Marét-Khamaknian, durchgeführt (Wied 2001 [1821]:5-9; Paraiso 1992:424). Ein von Walter Garbe 1909 aufgenommenes Foto zeigt im Anhang 2, Botokuden-Mädchen mit botoques.

[18] Ein Foto Walter Garbes im Anhang 2, zeigt die Botokuden vom Rio Pancas und Rio Doce bei der Jagd.

[19] Ehrenreich liefert die Abbildung einer „Urwaldhütte der Nāk-erehä“ (1887:23) und Seki die Abbildung eines Unterstandes aus den Manuskripten Manizers (2004:148).

[20] Ein Foto einer Botokudin, die ihr Kind auf diese Weise trägt, findet sich im Anhang 2.

[21] Nimuendajú gibt für diese oberste Gottheit weitere Bezeichnungen an, wie Borúñ makniám ‘Old Indian’, Yekán kren-yirugn ‘Father White-Head’ oder Borúñ yipakyúe ‘the Great Indian’ (1946:105).

[22] Die Abbildung eines solchen Totempfahls der Botokuden findet sich in Viveiros de Castro (1986:92).

[23] Pessoa (2012) hat gezeigt, wie diese historischen Quellen nutzbar gemacht werden können und beim Verständnis der stark vom Aussterben bedrohten Sprache helfen.

[24] Manizers Werk ist zu großen Teilen noch unveröffentlicht. Seine Manuskripte lagern in der Kunstkammer Sankt Petersburg. Die hier angegebenen Informationen sind Pessoa (2012), Seki (2008) und Sebestyén (1981) entnommen.

[25] Auch Nimuendajús Werk ist überwiegend noch unveröffentlicht. Seine Manuskripte lagern im Museu Nacional in Rio de Janeiro. Die hier angegebenen Informationen sind Seki (2008) und Nimuendajú (1946) entnommen.

[26] Weitere wichtige Bibliographien zur Botokudensprache sind Fabre (2005), D'Angelis et al. (2002), Welch (1987), Baldus (1954/68), Valle Cabral (1881) und Mattos/Resende (o.J.).

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Indigene Bevölkerungsgruppen Brasiliens. Sprache und Volk der Botokuden
Hochschule
Universität zu Köln  (Romanisches Seminar der Philosophischen Fakultät)
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
39
Katalognummer
V289067
ISBN (eBook)
9783656892571
ISBN (Buch)
9783656905547
Dateigröße
2567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
indigene, bevölkerungsgruppen, brasiliens, sprache, volk, botokuden
Arbeit zitieren
Matthias Nitsch (Autor:in), 2013, Indigene Bevölkerungsgruppen Brasiliens. Sprache und Volk der Botokuden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289067

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