Vorstellung des zweiten Teils
Der Autor glaubt, dass „ein Mord mehr oder weniger geschmackvoll ausgeführt werden kann als der andere.“ 1 Auch Morde unterscheiden sich seiner Meinung nach durch feine, künstlerische Nuancen. Vor Jahren gab sich der Mann als Mordliebhaber, als Kunstkenner in Mordsachen aus, um zu sehen, wie seine Mitmenschen reagieren. Ihm ist nachgesagt worden, er habe im Klub Prämien für wohlgelungene Abschlachtungen ausgesetzt; das dementiert er jedoch aufs Schärfste. Es folgt eine Klubgeschichte, in der Unke, der wegen seiner menschenfeindlichen Art so genannt wird, die „Hauptrolle“ spielt.2 Unke verdiente sich seinen Namen, in dem er auf jeden modernen Mord schimpfte und ihn als scheußlich misslungene Stümperei bezeichnete. Er kritisierte auch glänzende Leistungen der Epoche und galt allgemein als streitsüchtig. So behauptete der Kunstliebhaber auch, dass die Französische Revolution für den Untergang der Mordkunst verantwortlich sei. Unke sollte sich angeblich erhängt haben, hielt sich aber lediglich von der Öffentlichkeit fern. Er hatte einen Expressboten beauftragt, jede Neuerscheinung auf dem Kunstmarkt zu beobachten. 1812 wurde dann die Neuigkeit publik:3 Im Zentrum von London war ein Mord geschehen, „wie ihn das Jahrhundert bis...“ dahin „...nicht annähernd aufzuweisen hatte.“4 Williams großes Vernichtungswerk im Hause Marr war das Debüt des Künstlers; zwölf Nächte später setzte er es fort. Viele betrachteten diese Leistung als die künstlerische Vollendung, als etwas Großes, Echtes.5 Unke protestierte, vergleichen sei eine Sucht: „Jedes Kunstwerk hat seine eigenen charakteristischen Merkmale – es läßt sich nicht mit anderen vergleichen.“6 Zu Ehren des großen Künstlers wird im Klub ein großes Festessen veranstaltet, bei dem der Stenograph vermutlich ermordet wird. Aus diesem Grund berichtet der Autor vom Thug - Essen, das einige Jahre später stattfindet, selbst. Unke und auch andere Kunstliebhaber sind anwesend. Er hält Rede um Rede und es wird sich über ihn lustig gemacht. Der uralte Liebhaber der Kunst empört sich darüber, wenn er von einem prachtvollen Mord liest und nach wenigen Namen erkennt, die ein irisches Markenzeichen erkennen lassen. Sein Schönheitssinn sei dann beleidigt und erfordere den Kellner auf, die Zeitung aus dem Fenster zu werfen. Es geht also auch darum, die Morde zu genießen.7
1 De Quincey, S.85
2 Ebda., S.85 - 87
3 Ebda., S.89 - 90
4 Ebda., S.90
5 Ebda., S.91
6 Ebda., S. 90
7 Ebda., S. 97
Inhaltsverzeichnis
- Thomas de Quincey: Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet
- Vorstellung des zweiten Teils
- Vorstellung des dritten Teils (Postscript)
- Gernot Krämer: Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet
- Beurteilung vom zweiten und dritten Teil de Quinceys
- „Interesselose“ Morde
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Betrachtung des Mordes als eine schöne Kunst, dargestellt in Thomas de Quinceys Schrift "Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet". Der Text analysiert die verschiedenen Aspekte des Mordes, betrachtet die Kunstfertigkeit von Mördern und untersucht die gesellschaftliche Reaktion auf diese Verbrechen.
- Die Ästhetik des Mordes
- Die Kunstfertigkeit von Mördern
- Die gesellschaftliche Reaktion auf Mord
- Der Einfluss der Französischen Revolution auf die Mordkunst
- Die Rolle des Publikums in der Wahrnehmung von Mord
Zusammenfassung der Kapitel
Thomas de Quincey: Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet
Vorstellung des zweiten Teils
De Quincey diskutiert, ob Mord eine Kunstform sein kann und erörtert die Kunstfertigkeit von Mördern. Er stellt fest, dass Morde unterschiedliche ästhetische Qualitäten aufweisen und sich durch feine Nuancen unterscheiden. Er erzählt die Geschichte von Unke, einem Kunstliebhaber, der moderne Morde als misslungene Stümperei bezeichnet.
Vorstellung des dritten Teils (Postscript)
De Quincey verteidigt seinen Schreibstil und erklärt, dass er absichtlich übertreibt, um das Gefühl des Grauens beim Leser zu verringern. Er führt als Beispiel für diese Übertreibung Dekan Swift an, der vorschlug, Kinder als Nahrung zuzubereiten.
Gernot Krämer: Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet
Gernot Krämer bewertet de Quinceys Sicht auf den Mord als eine schöne Kunst und analysiert die verschiedenen Argumente und Beispiele, die de Quincey vorlegt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Ausarbeitung sind Mord, Kunst, Ästhetik, Kunstfertigkeit, Gesellschaft, Reaktion, Französische Revolution, Publikum, Übertreibung, Kunstliebhaber, und Moral.
- Quote paper
- Ines Hoffmann (Author), 2003, Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29027