Der Name „Tristan“ ist zu unserer Zeit nicht unbeliebt und dabei macht sich kaum Einer einmal Gedanken darum, woher dieser Name kommen mag. Er stammt vom französischen triste, was „Trauer“ bedeutet - zumindest legt Gottfried von Straßburg diese Erklärung der Figur Rual il Foitenant in den Mund, dem edlen Vasallen, der den Tristan erzieht, der uns mittlerweile als Held einer weltberühmten Sage bekannt geworden ist. Der Autor selbst deutet, „[s]owohl rückblickend als auch vorausweisend [ …] den Namen Tristans […] und stellt ihn in die Spannung eines trureclichen Lebens (v 2011) und eines trureclichen todes (v 2013)“, ist doch seine Geschichte durch und durch von Trauer durchzogen; Und setzt man sich damit auseinander, stellt man schnell fest: „No doubt, Tristan’s birth and his later life are essentially triste.“
Gottfrieds Tristan, der um 1210 in Mittelhochdeutsch entstand, kann als Versroman bezeichnet werden und, will man die Gattung etwas näher zu fassen bekommen, als Roman-Fragment, denn leider verstarb der Autor, bevor er die ursprünglich geplanten ca. 30 000 Verse vervollständigen konnte. Somit bricht die Erzählung einfach kurz vor der Peripetie der Erzählung ab und der Leser darf das Ende der Sage seiner Fantasie überlassen, denn er erfährt nichts mehr über das Schicksal der Figuren - zumindest nicht aus Gottfrieds Feder.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Tristan bei Gottfried von Straßburg, Kevin Reynolds und Heinrich von Freiberg
- 2. Die Figur Tristan
- 2.1 Tristans Kindheit
- 2.2 Tristans Jugend
- 2.3 Tristan als Erwachsener
- 3. Tristans Ankunft In Irland
- 3.1 Treffen Auf Isolde
- 3.2 Trennung Von Isolde
- 4. Tristans Verhältnis Zu Marke
- 4.1 Vor Der Hochzeit
- 4.2 Nach Der Hochzeit
- 4.3 Kurz Vor Dem Ende
- 5. Resümee: Rechtfertigungen - Opfer Von List Und Liebe?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figur des Tristan im Kontext des bekannten Tristan-Mythos, indem sie verschiedene Interpretationen des Stoffes - von der mittelalterlichen Vorlage Gottfried von Straßburgs bis hin zur modernen Filmversion von Kevin Reynolds - gegenüberstellt. Ziel ist es, Tristan als Charakter zu analysieren, seine Entwicklung und Motivationen zu verstehen und dabei auf die besonderen Elemente des Epos einzugehen, die in beiden Medienformen (Literatur und Film) eine Rolle spielen.
- Tristans Charakter und Entwicklung
- Die Rolle der Liebe und Treue in Tristans Leben
- Die Beziehung zwischen Tristan und Isolde
- Die Bedeutung des gesellschaftlichen Kontextes und der Normen für Tristans Entscheidungen
- Die verschiedenen Darstellungen des Tristan-Mythos in Literatur und Film
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einführung in den Tristan-Mythos, wobei die Werke von Gottfried von Straßburg, Kevin Reynolds und Heinrich von Freiberg als Ausgangspunkt dienen. Es werden die Besonderheiten der verschiedenen Versionen des Stoffes beleuchtet und die Bedeutung des Namens „Tristan“ erläutert.
Kapitel 2 widmet sich der Figur des Tristan und zeichnet seinen Lebensweg von der Kindheit über die Jugend bis zum Erwachsenenalter nach. Dabei werden seine Charaktereigenschaften und seine Beziehungen zu anderen Figuren beleuchtet.
Kapitel 3 beschreibt Tristans Ankunft in Irland und seine Begegnung mit Isolde. Der Fokus liegt auf der ersten Begegnung der beiden und auf der Trennung, die durch die politische Situation zwischen Irland und Cornwall erzwungen wird.
Kapitel 4 untersucht das Verhältnis zwischen Tristan und Marke, dem König von Cornwall. Es werden die Herausforderungen der Beziehung im Kontext der Hochzeit mit Isolde und die Folgen des heimlichen Verhältnisses von Tristan und Isolde beleuchtet.
Schlüsselwörter
Tristan-Mythos, Gottfried von Straßburg, Kevin Reynolds, Heinrich von Freiberg, mittelalterliche Literatur, Film, Charakteranalyse, Liebe, Treue, gesellschaftliche Normen, Politik, Beziehung, Tristan und Isolde, Marke, Cornwall, Irland.
- Quote paper
- Ava Sergeeva (Author), 2011, Tristan. Liebendes Opfer und betrügender Held, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294075