Machiavelli verfasste seine "Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio" (Gespräche über die ersten zehn Bücher des Titus Livius) in den Jahren 1513 – 1517 und widmete sie Zanobi Buondelmonti und Cosimo Rucellai. Die Veröffentlichung erfolgte mit päpstlicher Druckgenehmigung posthum 1532. Der heutige gebräuchliche Titel seiner Werkübersetzung lautet: "Discorsi. Gedanken über Politik und Staatsführung". Mit seiner Arbeit legt Machiavelli eine Untersuchung politischen Handelns anhand von historischen Beispielen vor. Seine beiden pragmatischen Kernaussagen sind erstens, dass die Regeln im Sinne von erkennbaren Mustern und Prinzipien des politischen Handelns durch entsprechende Kenntnisse der Geschichte gewonnen werden können und zweitens, dass effektives politisches Handeln nicht immer mit Moral im Einklang stehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Verschwörungen gegen einen Fürsten
- Verschwörungen gegen das eigene Land
- Verschwörungen durch Gift
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Machiavelli analysiert in seinem Werk „Discorsi“ die Ursachen, Gefahren und Folgen von Verschwörungen im politischen Kontext. Er untersucht die Motive von Verschwörern, die unterschiedlichen Formen von Verschwörungen und die Möglichkeiten, ihnen entgegenzuwirken. Die Analyse bezieht sich sowohl auf Verschwörungen gegen Fürsten als auch auf Verschwörungen gegen das eigene Land. Machiavelli betont dabei die Bedeutung von historischen Beispielen und die pragmatische Herangehensweise an politische Probleme.
- Die verschiedenen Arten von Verschwörungen
- Die Motive von Verschwörern
- Die Gefahren und Risiken von Verschwörungen
- Die Möglichkeiten, Verschwörungen zu verhindern
- Die Rolle von Geschichte und Erfahrung in der politischen Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Teil des Kapitels werden die Ursachen von Verschwörungen gegen einen Fürsten analysiert. Machiavelli unterscheidet zwischen persönlichen und allgemeinen Gründen. Persönliche Gründe liegen vor, wenn der Herrscher das Leben, Vermögen oder die Ehre eines Untertanen gefährdet. Allgemeine Gründe liegen vor, wenn der Herrscher sich durch sein Handeln beim Volk verhasst gemacht hat. Im zweiten Teil des Kapitels werden die verschiedenen Formen von Verschwörungen und die damit verbundenen Gefahren untersucht. Machiavelli analysiert die Gefahren für den Fürsten in der Planung, Vorbereitung und Ausführung einer Verschwörung. Dabei werden die Gefahren von Einzelattentaten und Verschwörungen von mehreren Personen betrachtet. Im dritten Teil des Kapitels werden die Verschwörungen gegen das eigene Land untersucht. Machiavelli argumentiert, dass die Gefahr, die von diesen Verschwörungen ausgeht, geringer ist als die von Verschwörungen gegen einen Fürsten. Er betont jedoch, dass auch in diesem Fall die Gefahr der Tyrannenherrschaft besteht. Im letzten Teil des Kapitels werden Verschwörungen durch Gift betrachtet. Machiavelli betont die besondere Gefahr und Unsicherheit dieser Form von Verschwörungen.
Schlüsselwörter
Verschwörung, Politik, Fürsten, Herrscher, Volk, Macht, Tyrannei, Geschichte, Erfahrung, Moral, Attentat, Gefahr, Risiko, Gift, Mord, Rache, Intrige, Sicherheitsapparat, Tyrannenherrschaft.
- Quote paper
- Eckhard Janiesch (Author), 2014, Machiavellis "Discorsi" (III.6). Von den Verschwörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295669