Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Verschwörungen und Schwureinigungen der Bewohner von Köln von 1074 - 1119" .
Es wird kurz die Organisation der Stadtherrschaft beschrieben, wie man sie am Ende des 11. Jahrhunderts und im 12. Jahrhundert in Köln finden konnte.
Daraufhin werden die Verschwörungen zunächst chronologisch geordnet dargestellt. Die Urheber der Schwureinigungen werden näher betrachtet und ihre Beweggründe sowie die Folgen ihres Handelns durchleuchtet.
Die erste zu untersuchende Verschwörung, die in den zu berücksichtigenden Zeitraum fällt, ist der Aufstand der Kölner (bzw. eines Teils der Kölner Bürgerschaft) gegen den Erzbischof Anno II. Es soll untersucht werden, warum und wie es zum Aufstand kam und wer seine Urheber waren.
Nur zwei Jahrzehnte nach dem Aufstand gegen Anno II. entstand eine Verschwörung der Kölner gegen Heinrich V. für dessen Vater Heinrich IV. Hier sind ebenfalls zeitgenössische Darstellungen erhalten geblieben, die man zur Beantwortung einiger Fragen heranziehen kann.
Während der Zeitpunkt und der Ablauf dieser beiden Verschwörungen gesichert erscheint, ist die Zeit von 1106-1112 schwieriger zu durchleuchten. Es findet sich ein Eintrag über eine Coniuratio im Jahre 1112, der kontrovers diskutiert wird.
Die Verschwörung der niederrheinischen Fürsten gegen Heinrich V. wird erörtert. Geklärt werden die Gründe, die die Kölner veranlaßten, diesem Bündnis beizutreten.
Die Frage, ob es Zusammenhänge der Verschwörungen mit den Ereignissen gibt, die mit dem Investiturstreit verbunden sind, kann an dieser Stelle nicht betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Stadtherrschaft
- 3. Der Aufstand gegen Anno II. von 1074
- 3.1 Die Situation im Reich und der Wormser Aufstand
- 3.2 Der Verlauf des Kölner Aufstands
- 3.3 Beurteilung
- 4. Die Schwureinigung von 1105/1106
- 4.1 Die Situation im Reich
- 4.2 Die Verschwörung für Heinrich IV.
- 4.3 Die Entwicklung der Stadtgemeinde und die Urheber der Schwureinigung
- 5. Die Coniuratio von 1112
- 5.1 Problematik
- 5.2 Kommunale Deutungen: Friedliche bzw. revolutionäre Coniuratio
- 5.3 Reichsgeschichtliche Deutung: Fürstenverschwörung
- 5.4 Fazit
- 6. Die Verschwörung gegen Heinrich V. (1114-1119)
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Verschwörungen und Schwureinigungen in Köln zwischen 1074 und 1119, analysiert die Hintergründe und Akteure dieser Ereignisse und deren Bedeutung für die Entwicklung der Stadtgemeinde. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Zusammenhänge zwischen diesen Ereignissen und der Herausbildung bürgerlicher Strukturen in Köln.
- Die Rolle der Kölner Bürgerschaft in den verschiedenen Verschwörungen.
- Der Einfluss der reichsgeschichtlichen Ereignisse auf die Situation in Köln.
- Die Motive und Ziele der beteiligten Akteure.
- Die Entwicklung der städtischen Strukturen im Kontext der untersuchten Ereignisse.
- Die Interpretation des Begriffs "Coniuratio" im mittelalterlichen Köln.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema "Verschwörungen und Schwureinigungen der Bewohner von Köln (1074-1119)" ein und definiert den Begriff "Coniuratio". Sie umreißt die Forschungsfrage, die sich mit den Ursachen, Akteuren und Folgen der verschiedenen Ereignisse befasst, und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Kontext der Entstehung der Kölner Bürgerschaft gewidmet, indem der fehlende Bürgereid in diesem Zeitraum hervorgehoben wird. Die Arbeit skizziert den chronologischen Ablauf der zu untersuchenden Verschwörungen und kündigt die methodische Herangehensweise an.
2. Die Stadtherrschaft: Dieses Kapitel beschreibt die Organisation der Stadtherrschaft in Köln am Ende des 11. und im 12. Jahrhundert. Es wird die weltliche und geistliche Macht der Erzbischöfe, ihre finanzielle Position und ihr Einfluss auf die Besetzung wichtiger Ämter (Burggraf, Stadtvogt, Münzer, Zöllner) erläutert. Die Rolle der Erzbischöfe als fürstliche Herrscher und deren Abhängigkeit vom König werden verdeutlicht. Die Bedeutung der Richerzeche und deren mögliche Verbindung zu den primores, die am Aufstand von 1074 beteiligt waren, wird angedeutet.
3. Der Aufstand gegen Anno II. von 1074: Dieses Kapitel untersucht den Aufstand gegen Erzbischof Anno II. im Kontext der Reichspolitik und des Wormser Aufstands. Es analysiert die Ursachen des Aufstands, die beteiligten Gruppen und deren Beweggründe. Das Kapitel untersucht die reichsgeschichtlichen Zusammenhänge des Ereignisses sowie die Organisationsformen der Stadtbewohner in dieser frühen Phase der Herausbildung von bürgerlich-stadtherrschaftlichen Strukturen. Die Wahrnehmung dieses Aufstandes durch die Zeitgenossen spielt ebenfalls eine Rolle.
4. Die Schwureinigung von 1105/1106: Dieses Kapitel befasst sich mit der Schwureinigung von 1105/1106 in Köln, die im Kontext der Konflikte zwischen Heinrich IV. und Heinrich V. stattfand. Es analysiert die politischen Hintergründe, die beteiligten Akteure und deren Beweggründe, sowie die Auswirkungen auf die Entwicklung der Kölner Stadtgemeinde. Die Quellenlage, insbesondere die Annalen des Lampert von Hersfeld, werden kritisch beleuchtet.
5. Die Coniuratio von 1112: Dieses Kapitel behandelt die umstrittene Coniuratio von 1112. Es werden die unterschiedlichen Deutungen (kommunale, reichsgeschichtliche) diskutiert, um die wahrscheinlichste Interpretation zu finden. Die Kontroversen um diese Coniuratio bilden den Mittelpunkt des Kapitels. Die jeweiligen Argumente werden abgewogen, um zu einem fundierten Schluss zu gelangen.
6. Die Verschwörung gegen Heinrich V. (1114-1119): Dieses Kapitel analysiert die Beteiligung der Kölner Bevölkerung an der Verschwörung niederrheinischer Fürsten gegen Heinrich V. Die Gründe für das Engagement der Kölner werden untersucht und der Einfluss der Kölner auf den Verlauf der Verschwörung wird erläutert.
Schlüsselwörter
Köln, Stadtherrschaft, Erzbischöfe, Coniuratio, Verschwörung, Schwureinigung, Stadtgemeinde, Bürgerschaft, Heinrich IV., Heinrich V., Anno II., Investiturstreit, mittelalterliche Stadtentwicklung, Reichsgeschichte, Kommunale Geschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Verschwörungen und Schwureinigungen in Köln (1074-1119)"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Verschwörungen und Schwureinigungen in Köln zwischen 1074 und 1119. Sie analysiert die Hintergründe und Akteure dieser Ereignisse und deren Bedeutung für die Entwicklung der Stadtgemeinde. Der Fokus liegt auf den Zusammenhängen zwischen diesen Ereignissen und der Herausbildung bürgerlicher Strukturen in Köln.
Welche Ereignisse werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Aufstand gegen Anno II. von 1074, die Schwureinigung von 1105/1106, die Coniuratio von 1112 und die Verschwörung gegen Heinrich V. (1114-1119). Jedes Ereignis wird in einem separaten Kapitel detailliert behandelt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Kölner Bürgerschaft in den verschiedenen Verschwörungen, den Einfluss der reichsgeschichtlichen Ereignisse auf Köln, die Motive und Ziele der beteiligten Akteure, die Entwicklung der städtischen Strukturen im Kontext der untersuchten Ereignisse und die Interpretation des Begriffs "Coniuratio" im mittelalterlichen Köln.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zur Stadtherrschaft in Köln, zu den einzelnen Verschwörungen und Schwureinigungen, eine Zusammenfassung der Kapitel und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und Schlüsselwörter erleichtern die Navigation.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Quellen, darunter die Annalen des Lampert von Hersfeld. Die Quellenlage wird kritisch beleuchtet und in der jeweiligen Kapitelzusammenfassung erläutert.
Wie wird die Coniuratio von 1112 interpretiert?
Das Kapitel zur Coniuratio von 1112 diskutiert unterschiedliche Deutungen (kommunale, reichsgeschichtliche) und wägt die jeweiligen Argumente ab, um zu einer fundierten Schlussfolgerung zu gelangen.
Welche Bedeutung haben die Ereignisse für die Entwicklung Kölns?
Die Arbeit argumentiert, dass die untersuchten Ereignisse maßgeblich zur Entwicklung der Kölner Stadtgemeinde und der Herausbildung bürgerlicher Strukturen beigetragen haben. Die Ereignisse werden im Kontext der Entstehung der Kölner Bürgerschaft und im fehlenden Bürgereid in diesem Zeitraum analysiert.
Welche Rolle spielte die Reichspolitik?
Die Reichspolitik, insbesondere die Konflikte zwischen Heinrich IV. und Heinrich V. und der Investiturstreit, spielte eine entscheidende Rolle bei den in Köln stattfindenden Verschwörungen und Schwureinigungen. Die Arbeit untersucht den Einfluss der Reichspolitik auf die Situation in Köln.
Wer waren die wichtigsten Akteure?
Zu den wichtigsten Akteuren gehören die Erzbischöfe von Köln (u.a. Anno II.), die Kölner Bürgerschaft, Kaiser Heinrich IV. und Heinrich V., sowie verschiedene niederrheinische Fürsten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Köln, Stadtherrschaft, Erzbischöfe, Coniuratio, Verschwörung, Schwureinigung, Stadtgemeinde, Bürgerschaft, Heinrich IV., Heinrich V., Anno II., Investiturstreit, mittelalterliche Stadtentwicklung, Reichsgeschichte, Kommunale Geschichte.
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- Silvia Willems (Author), 2000, Verschwörungen und Schwureinigungen der Bewohner von Köln 1074 bis 1119, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29634