„‚Wir sind alle Bruchstücke, weil wir die Heimat verloren haben.‘“ Diese Worte stammen von dem jüdischen Schriftsteller Joseph Roth, der Zeit seines Lebens in der Fremde lebt und scheinbar darunter leidet. Die Hausarbeit untersucht, inwiefern biographische Einflüsse und das zeitgenössische Geschehen auf seine Werke einwirken und das Motiv der Heimatlosigkeit begründen. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf Gemeinsamkeiten und dem Grad ihrer Übereinstimmung zwischen dem Autor Joseph Roth und den Charakteren seiner Werke.
Unter Heimat wird im Folgenden ein emotionales und geistiges Phänomen verstanden. In ihr werden gemeinsame Werte und Normen vereint, die ein Zugehörigkeitsgefühl stiften. Sie wird nicht örtlich definiert, denn ein Ort, der als „Heimat“ bezeichnet wird, gründet sich auf einen sentimentalen Wert und nicht auf die geografische Bestimmung. Folglich bedeutet Heimatlosigkeit, dass jegliche geistige Verwurzelung bzw. Identität fehlt. Außerdem beschäftigt sich die folgende Analyse mit der Frage, ob eine Person ihre Identität finden kann, ohne eine geistige Heimat mit Menschen gleicher Gesinnung zu teilen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heimatsuche auf emotionaler Ebene
- Biografische, familiäre Strukturen
- Zeitgenössische, religiöse Strömungen
- Heimatsuche auf national-politischer Ebene
- Zeitgenössische, nationale Ideen
- Zeitgenössische, politische Positionen
- Heimisch in der Heimatlosigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, inwiefern biografische Einflüsse und das zeitgenössische Geschehen auf Joseph Roths Werke einwirken und das Motiv der Heimatlosigkeit begründen. Der Schwerpunkt liegt auf Gemeinsamkeiten und dem Grad ihrer Übereinstimmung zwischen dem Autor Joseph Roth und den Charakteren seiner Werke.
- Die emotionale und geistige Heimatlosigkeit als zentrales Thema in Roths Werken
- Der Einfluss von Familienkonstellationen auf die Suche nach Heimat
- Die Rolle von Religion und Glauben in der Konstruktion von Identität und Heimat
- Der Einfluss von national-politischen Strömungen auf die Wahrnehmung von Heimat
- Die Frage, ob Heimatlosigkeit eine Form von Fremdheit oder eine eigene Form von Zugehörigkeit sein kann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die wissenschaftliche Fragestellung der Hausarbeit ein und definiert den Begriff der Heimat sowie der Heimatlosigkeit. Die Analyse der Heimatsuche auf emotionaler Ebene erfolgt in zwei Unterkapiteln, die sich mit familiären Strukturen und religiösen Strömungen auseinandersetzen. Im dritten Kapitel wird die Heimatsuche auf national-politischer Ebene beleuchtet, wobei der Fokus auf den Nationalsozialismus und die Judenfeindlichkeit gelegt wird. Das vierte Kapitel untersucht die Frage, ob es möglich ist, sich in der Heimatlosigkeit zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Heimatlosigkeit, Joseph Roth, Familie, Religion, Nationalsozialismus, Judenfeindlichkeit, Identität, Zugehörigkeit, autobiografische Züge, Hiob, Die Kapuzinergruft, Juden auf Wanderschaft.
- Arbeit zitieren
- Louisa Robertz (Autor:in), 2015, Heimatlosigkeit bei Joseph Roth. Analyse autobiografischer Züge an den Beispielen "Juden auf Wanderschaft", "Hiob" und "Die Kapuzinergruft", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298524