Der Erfolg des Unterrichts ist, so sind sich Lehrer einig, vom Interesse der Schüler abhängig.
Die Unterrichtsthemen, die das Interesse nicht wecken, aber doch gelernt werden müssen,
werden vom Lehrer in den Horizont der Schüler gebracht und so versucht das Interesse über
die Vernunft bei den Schülern zu wecken. Dieses Vorgehen stellt man unter den Begriff der
Motivierung oder Motivation, welcher aus dem Lateinischen kommt kommt (lat. movere) und
mit dem deutschen Wort „bewegt“ übersetzt wird.
Auch in der Psychologie spricht man von Motivation, da jede seelische Regung durch eine
Andere motiviert ist und wiederum eine neue Regung motiviert. Sie macht uns die Dinge von
innen her zugänglich.
Didaktisch gesehen ist die Motivation für ein Thema der Zugang, den Lehrer versuchen bei
Schülern auszulösen - ihr Interesse zu wecken.
Der Begriff des Interesses soll im nächsten Kapitel zunächst verdeutlicht werden. Mit der Pädagogik von Herbarts gewann der Begriff des Interesses an zentraler Bedeutung.
Schon Herbart wollte keinen Unterricht anerkennen, der nicht erzieht. Er war der Meinung,
dass Kenntnisse, die dem Schüler gleichgültig sind, ihn kalt lassen und es daher Ziel sein
muss, Gefühle der Lust oder Unlust mit dem Lehrgegenstand zu verbinden. Ein so erworbenes
Wissen ist anregend und führt zum Weiterstreben. Somit ist die wesentliche Aufgabe von
Unterricht entlarvt: Im Schüler ein lebendiges Interesse (Fühlen und Streben zugleich) zu
wecken, das dann zum Wollen führt.
Interesse bildet sich durch Erfahrung und Umgang mit dem Thema. Erkenntnis und
Teilnahme bilden danach die Hauptglieder des Interesses. Nach Herbart ist es allerdings nicht
nur ein Mittel, sondern in vertieftem Sinne, der eigentliche Zweck des Unterrichts.
Hauptziel des erziehenden Unterrichts ist also die Erweckung und Festigung eines
vielseitigen (alle Arten des Interesses) und gleichschwebenden (die erweckten Arten des
Interesses sind nicht gleich stark) Interesses.
Mit diesen Erkenntnissen über das Interesse kann man nun an den Katalog gehen, der die
wesentlichen Grundinteressen der Kinder wie in einer Wortschatzsammlung sammelt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Motivation im Unterricht nach Karl Odenbach
- Der Begriff der Motivation
- Das Interesse
- Versuch eines Katalogs kindlicher Interessen
- Essen und Trinken
- Bekleidung und Behausung
- Das Lebendige
- Das Bewegte
- Das Besitznehmen
- Das Ungebundene
- Das Extreme
- Das Versteckte
- Das Befremdliche
- Das Überraschende
- Das Unheimliche
- Das Helfende
- Das Lustige
- Das Wetteifernde
- Das Interesse wird berührt und differenziert
- Das Interesse muss geweckt werden
- Das Interesse des Lehrers
- Das Interesse wird erzwungen
- Die Leistungsmotivation
- Kindliche Interessen mit Unterrichtsideen zu den Lehrplanthemen der Grundschule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Motivation im Unterricht und analysiert die Theorien von Karl Odenbach. Die Arbeit untersucht den Begriff der Motivation, das Interesse von Kindern und die verschiedenen Arten des Interesses. Außerdem werden praktische Unterrichtsideen vorgestellt, die auf den kindlichen Interessen basieren.
- Definition und Bedeutung der Motivation im Unterricht
- Die Rolle des Interesses in der Pädagogik
- Analyse von kindlichen Interessen nach Karl Odenbach
- Praktische Umsetzung von Interessen in den Unterricht
- Bedeutung der Leistungsmotivation für den Lernerfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Seminararbeit beschäftigt sich mit der Definition von Motivation im Unterricht nach Karl Odenbach. Es werden verschiedene Aspekte der Motivation, wie z. B. der Einfluss des Interesses auf den Lernerfolg, erläutert. Im zweiten Kapitel wird das Interesse als zentraler Faktor im Unterricht beleuchtet und die Theorie von Herbart zum Thema Interesse dargestellt. Ein wichtiger Teil dieses Kapitels ist die Erstellung eines Katalogs kindlicher Interessen nach Odenbach. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Arten von Interessen, wie z. B. Essen und Trinken, das Lebendige und das Befremdliche.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themen Motivation, Interesse, Kindliche Interessen, Unterrichtsideen und Pädagogik. Weitere wichtige Begriffe sind die Theorien von Karl Odenbach und Herbart, sowie das Konzept der Leistungsmotivation.
- Arbeit zitieren
- Madeleine Wagner (Autor:in), 2004, Motivation im Unterricht am Beispiel des neuen Fächerverbundes Mensch, Natur, Kultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29974