Für eine allgemeine Betrachtung der politischen Philosophie und deren Einordnung sind philosophische Grundlagen wie die aristotelische Logik Vorbedingung. Denn um klare Begrifflichkeiten schaffen zu können, muss man zunächst einmal ausdifferenzieren. Das geht zu Beginn über die Bildung von Gegensatzpaaren, wie zum Beispiel zum Begriff Freiheit. Was ist das Gegenteil von Freiheit? Die Antwort laut aristotelischer Logik ist einfach die Nicht-Freiheit.
Zudem benötigen wir für die Betrachtung der Entwicklungslinien der politischen Philosophie der Neuzeit, beginnend mit Hobbes, eine Unterscheidung von Kultur und Natur. Oder was ist Kultur? Und was ist das gemeinsame oder unterscheidende Prinzip von Natur und Kultur? Wie hat sich die Gedankenkonstruktion zur Notwendigkeit und Legitimation von Staaten mit Hobbes verändert? Worin äußern sich diese Entwicklungen? Und gibt es seit Hobbes eine stete Weiterentwicklung oder lassen sich auch Rückschritte erkennen?
Diese Konstruktionen bauen aufeinander auf und ergänzen sich teilweise. Hobbes machte den ersten Schritt mit seiner Theorie eines Vertrages, aufgrund dessen ein Staat entsteht. Locke veränderte seine Auffassung des Naturzustandes – also den vorstaatlichen Raum, in dem sich die Menschen bewegen. Rousseau entwickelt ausgehend von seinen Vorgängern seine eigene Art des Naturzustandes.
In der folgenden Arbeit sollen die Theorien von Hobbes, Locke und Rousseau hinsichtlich der Bedeutung von Recht, Gesetz und Freiheit im Naturzustand sowie im staatlichen Zustand betrachtet werden. Und was ist das höchste Gut, das zu schützen Aufgabe der Politik ist/sein sollte?
In neuester Zeit wird vonseiten der Politik immer wieder versucht, unter dem Deckmantel der Sicherheit die persönlichen Freiheitsrechte der Bürger zu beschneiden. Speziell unter dem Vorwand „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“ wird nahezu nichts unversucht gelassen, die Bürger immer stärker zu überwachen. Selbst der Versuch, absolute Sicherheit zu schaffen, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Freiheit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Natur, Kultur und Freiheit
- Determinismus und Indeterminismus, Trieb-und Vernunftwesen
- Der Naturzustand in der politischen Philosophie
- Hobbes
- Freiheit im Naturzustand
- Recht und Gesetz im Naturzustand
- Recht und Gesetz im staatlichen Zustand
- Freiheit im staatlichen Zustand
- Locke
- Freiheit im Naturzustand
- Recht und Gesetz im Naturzustand
- Recht und Gesetz im staatlichen Zustand
- Verhältnis von Staat zu Bürger: Freiheit im staatlichen Zustand
- Rousseau
- Freiheit im Naturzustand
- Recht und Gesetz im Naturzustand
- Freiheit im staatlichen Zustand
- Recht und Gesetz im Staat
- Das Gefangenendilemma im Naturzustand
- Staatsgründung als Ausweg
- Sicherheit (Leib und Leben) als Staatsaufgabe
- Freiheit (Freiheitssicherung) als Staatsaufgabe
- Grenzen staatlichen Einflusses
- Konstitutionelle Grundbedingung eines Staates: Gewaltmonopol
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der politischen Philosophie in der Neuzeit, insbesondere mit der Frage, wie aus dem Naturzustand ein Staat entsteht und welche Rolle Recht, Gesetz und Freiheit in diesen beiden Zuständen spielen. Die Arbeit untersucht die Theorien von Hobbes, Locke und Rousseau und analysiert ihre unterschiedlichen Konzepte des Naturzustands und des Staates.
- Die Bedeutung von Natur und Kultur in der politischen Philosophie
- Der Naturzustand als Ausgangspunkt für die Staatsgründung
- Die Konzepte von Recht und Gesetz im Naturzustand und im Staat
- Die Rolle der Freiheit in der politischen Philosophie
- Die Bedeutung des Gewaltmonopols für die Legitimation des Staates
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der einleitende Teil der Arbeit definiert den Begriff Freiheit und die Bedeutung von Natur und Kultur in der politischen Philosophie. Er stellt die Frage nach der Entstehung von Staaten und der Legitimation politischer Herrschaft.
Natur, Kultur und Freiheit: In diesem Kapitel wird die grundlegende Differenzierung von Natur und Kultur erörtert. Der Text analysiert die Konzepte von Determinismus und Indeterminismus und die Rolle der Vernunft für das menschliche Handeln.
Determinismus und Indeterminismus, Trieb-und Vernunftwesen: Dieses Kapitel befasst sich mit der philosophischen Debatte um die Frage, ob der Mensch frei ist oder determiniert ist. Es untersucht die Unterscheidung zwischen Triebwesen und Vernunftwesen und die Bedeutung des freien Willens für das menschliche Handeln.
Der Naturzustand in der politischen Philosophie: Das Kapitel untersucht die verschiedenen Konzepte des Naturzustands in der politischen Philosophie und die Argumente für die Notwendigkeit von Staat und Gesetz.
Hobbes: Dieses Kapitel analysiert die Theorie von Hobbes, die den Naturzustand als einen "Krieg aller gegen alle" darstellt, in dem der Mensch von seinen Trieben und der Furcht vor dem Tod beherrscht ist. Hobbes argumentiert, dass nur ein absoluter Souverän die Sicherheit und Ordnung gewährleisten kann.
Locke: In diesem Kapitel wird Lockes Theorie des Naturzustands betrachtet, in dem der Mensch über natürliche Rechte verfügt, die durch den Staat geschützt werden müssen. Locke plädiert für eine begrenzte Regierung, die dem Recht des Volkes auf Widerstand gegen Tyrannei Rechnung trägt.
Rousseau: Das Kapitel beschäftigt sich mit Rousseaus Vorstellung vom Naturzustand, in dem der Mensch ursprünglich frei und glücklich ist, aber durch die Zivilisation korrumpiert wird. Rousseau argumentiert, dass der Staat ein Gesellschaftsvertrag sein muss, der die Freiheit des Einzelnen und das Gemeinwohl verbindet.
Das Gefangenendilemma im Naturzustand: Dieses Kapitel untersucht die Anwendung des Gefangenendilemmas auf die Situation im Naturzustand. Es zeigt, dass die Menschen in einem solchen Zustand aufgrund ihrer egoistischen Interessen gezwungen sind, sich gegenseitig zu betrügen und zu zerstören.
Staatsgründung als Ausweg: Das Kapitel beleuchtet die Gründe für die Entstehung von Staaten als Reaktion auf die Unsicherheit und die Gefahren des Naturzustands. Es analysiert die unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen des Staates.
Konstitutionelle Grundbedingung eines Staates: Gewaltmonopol: Der letzte Abschnitt befasst sich mit der Frage, wie ein Staat seine Macht legitimieren kann. Es wird die Bedeutung des Gewaltmonopols als konstitutionelle Grundbedingung eines Staates erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der politischen Philosophie, wie Natur, Kultur, Freiheit, Recht, Gesetz, Naturzustand, Staat, Gesellschaftsvertrag, Gewaltmonopol, Determinismus, Indeterminismus, Trieb, Vernunft, Sicherheit, Ordnung, Tyrannei, und Gemeinwohl. Die Arbeit analysiert die Theorien von Hobbes, Locke und Rousseau und untersucht die Entwicklung der politischen Philosophie von der Antike bis in die Neuzeit.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Voit (Autor:in), 2011, Vom Naturzustand zum Staat. Freiheit und Recht in der politischen Philosophie bei Hobbes, Locke und Rousseau, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300147