Die Kulturgeschichte der Kärntner Slowenen hängt eng mit ihrer politischen Geschichte und mit der Herausbildung des slowenischen Nationalbewusstseins zusammen.
Während sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrem Zentrum Klagenfurt das gesamtslowenische literarische Schaffen noch maßgebend mitbestimmten, sind sie seit dem Jahre 1920 vom übrigen slowenischen Sprachgebiet politisch getrennt.
Trotz des starken Germanisierungsdrucks über Jahrzehnte hinweg und der Trennung vom übrigen slowenischen Volk hat die Volksgruppe in Kärnten bis zum heutigen Tag ihre Existenz bewahren können, obwohl ein verstärkter Rückgang des slowenischsprachigen Bevölkerungsanteils nicht zu übersehen ist.
Als ein großer Nachteil für die kroatische Volksgruppe im Burgenland erwies sich der Umstand, dass die historische Weichenstellung für die Entwicklung der einzelnen Orte im verhältnismäßig dicht besiedelten westungarisch-österreichischen Grenzraum schon lange vor ihrer Ankunft erfolgte. Daher hatte keine einzige der von den Kroaten besiedelten Ortschaften die Chance, jemals eine überörtliche Bedeutung als Wirtschaftszentrum oder als kultureller Mittelpunkt zu erlangen. Daher blieb das Dorf für die Burgenland-Kroaten sowohl der gesellschaftliche als auch der kulturelle Mittelpunkt und bildete die Grundlage ihres Volkslebens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kärntner Slowenen
- Die Zeit in der Ersten Republik
- Die Erneuerung ihres politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens
- Die slowenische Geistlichkeit und die katholische Kirche
- Die Sozialstruktur der slowenischen Volksgruppe
- Verhandlungen über eine Kulturautonomie
- Die Zeit im autoritären Ständestaat
- Die Zeit in der Ersten Republik
- Die Burgenland-Kroaten
- Die Zeit in der Ersten Republik
- Der Kroatische Kulturverein
- Das kroatische Schrifttum und Zeitungswesen
- Die Entwicklung des kroatischen Vereinswesens und Schulwesens
- Die Sozialstruktur der kroatischen Volksgruppe
- Die Zeit im autoritären Ständestaat
- Die Zeit in der Ersten Republik
- Resümee: Assimilation vs. Politik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der österreichischen Minderheiten im 20. Jahrhundert, speziell mit den Kärntner Slowenen und den Burgenland-Kroaten in der Zwischenkriegszeit. Sie analysiert die Herausforderungen, denen diese Volksgruppen im Kontext des neu entstandenen österreichischen Nationalstaates gegenüberstanden und beleuchtet die Auswirkungen von politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen auf ihre kulturelle Identität und ihre Lebensbedingungen.
- Die Auswirkungen der neu entstandenen Staatsgrenzen auf die Minderheiten
- Der Einfluss von Germanisierung und Assimilationspolitik auf die Kärntner Slowenen
- Die Herausforderungen der kulturellen und sozialen Integration der Burgenland-Kroaten
- Die Rolle von Vereinen und Organisationen im Kampf um die Bewahrung der kulturellen Identität
- Der Einfluss von Religion und Politik auf das Minderheitenleben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Kultur und Sprache dar und erläutert die Bedeutung der Zweisprachigkeit. Anschließend wird die Geschichte der Kärntner Slowenen und der Burgenland-Kroaten skizziert, wobei die Herausforderungen und Chancen in den jeweiligen historischen Kontexten beleuchtet werden. Das Kapitel über die Kärntner Slowenen beschreibt die Veränderungen, die sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Volksgruppe ergaben, insbesondere die Auswirkungen der Germanisierung und die Bemühungen um die Bewahrung der slowenischen Sprache und Kultur. Das Kapitel über die Burgenland-Kroaten analysiert die Integration dieser Volksgruppe in das österreichische Staatswesen und die Herausforderungen, die mit der fehlenden überörtlichen Bedeutung ihrer Siedlungsgebiete verbunden waren. Das Resümee stellt die beiden Volksgruppen im Vergleich dar und beleuchtet die unterschiedlichen Strategien zur Bewältigung der Assimilationspolitik.
Schlüsselwörter
Kärntner Slowenen, Burgenland-Kroaten, Minderheiten, Nationalitätenrecht, Germanisierung, Assimilation, Kultur, Sprache, Vereine, Politik, Religion, Sozialstruktur, Zwischenkriegszeit, Österreich, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Fabian Prilasnig (Autor:in), 2015, Die Entwicklung der österreichischen Minderheiten im kurzen 20.Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301872