Laut der bundesweiten Studie „Konfirmandenarbeit in Deutschland“ beteiligen sich rund 60 000 Ehrenamtliche in der Konfirmandenarbeit der Evangelischen Landeskirchen. Im Durchschnitt kommen dabei auf vier Konfirmand/innen ein Teamer/ eine Teamerin. Diese Quantität und Relation dieses Engagements verdeutlichen den Stellenwert der ehrenamtlich Mitarbeitenden im Konfirmandenunterricht.
Dem gegenüber steht eine Qualifizierungslücke: Mehr als 50% der jugendlichen engagierten Teamer/innen verfügen über keine Schulungsmaßnahme, die sie für ihre Tätigkeit qualifiziert (Böhme-Lischewski, Elsenbast, Haeske, Ilg & Schweitzer, 2010, S. 32ff). Hinzu kommt, dass sich die klassische Jugendleiterschulung „Jugendleitercard“ aus rechtlichen Gründen erst an Jugendliche ab 16 Jahren richtet, ein Großteil der Engagierten sich allerdings direkt nach der eigenen Konfirmation, d. h. im Alter von 14 Jahren, für diese Form der kirchlichen Mitarbeit entscheidet.
In der vorliegenden Bachelorarbeit soll hinsichtlich dieser fachlichen Problemstellung und vor dem Hintergrund der hierfür relevanten Literatur ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden. Die leitende Fragestellung dieser Arbeit ist, wie diese Qualifizierungslücke im Evangelischen Kirchenbezirk Karlsruhe-Land konkret geschlossen werden kann. Dabei hat der Verfasser dieser Arbeit den Kirchenbezirk Karlsruhe-Land exemplarisch vor Augen. Das Konzept lässt sich jedoch auch auf alle anderen Kirchenbezirke innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden übertragen, da die Ausführungen theoriegeleitet im empirischen Spiegel von Studien erfolgen, die weit über den Rahmen des eigenen Kirchenbezirks hinaus reichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konfirmandenunterricht als religionspädagogisches Handlungsfeld
- 2.1 Bedeutung des Konfirmandenunterrichts
- 2.2 Akteure
- 2.2.1 Konfirmandinnen und Konfirmanden
- 2.2.2 Verantwortliche
- 3. Teamerinnen und Teamer im Konfirmandenunterricht im Spiegel empirischer Forschung
- 3.1 Bedeutung der Teamer/innen für das Arbeitsfeld
- 3.2 Motivation für Engagement von Teamer/innen
- 3.3 Rolle der Teamer/innen
- 3.4 Aufgaben von Teamer/innen im Arbeitsfeld
- 3.5 Schulungsbedarf von Teamer/innen
- 4. Lerntheoretische Grundlagen
- 4.1 Lernen
- 4.2 Lernen aus neurobiologischer Sicht
- 4.3 Lerntheorien
- 4.3.1 Behaviorismus
- 4.3.2 Kognitivismus
- 4.3.3 Konstruktivismus
- 4.4 Vergleich der Lerntheorien
- 4.5 Lernen als Konstruktionsprozess
- 4.5.1 Subjektorientierung
- 4.5.2 Kompetenzentwicklung
- 4.5.3 Situiertes Lernen
- 4.6 Situierte Lernarrangements
- 4.6.1 Training on-the-job
- 4.6.2 Training off-the-job
- 4.6.3 Training near-the-job
- 5. Mögliche Schulungsmodelle
- 5.1 Jugendleitercard
- 5.1.1 Ziele
- 5.1.2 Aufbau
- 5.1.3 Dauer
- 5.1.4 Inhalte
- 5.1.5 Kompetenzen
- 5.1.6 Evaluation
- 5.1.7 Grenzen
- 5.2 Trainee-Programm
- 5.2.1 Ziele
- 5.2.2 Aufbau
- 5.2.3 Dauer
- 5.2.4 Inhalte
- 5.2.5 Kompetenzen
- 5.2.6 Evaluation
- 5.2.7 Grenzen
- 5.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- 5.4 Kritische Reflexion
- 5.1 Jugendleitercard
- 6. Entwicklung eines Konzepts für den Kirchenbezirk Karlsruhe-Land
- 6.1 Lerntheoretische Einordnung
- 6.2 Ziele
- 6.3 Zielgruppe
- 6.4 Aufbau
- 6.5 Kompetenzen
- 6.6 Inhalte
- 6.7 Rahmenbedingungen
- 6.8 Evaluation
- 6.9 Grenzen
- 7. Implementierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Konzepts für die Ausbildung von Konfi-Teamer/innen im Evangelischen Kirchenbezirk Karlsruhe-Land. Sie untersucht die Bedeutung und Rolle von Teamer/innen im Konfirmandenunterricht und analysiert die Lerntheoretischen Grundlagen, die für die Konzeption einer effektiven Ausbildung relevant sind.
- Die Bedeutung des Konfirmandenunterrichts für die religiöse Sozialisation und die Entwicklung von Jugendlichen
- Die Rolle und Aufgaben von Teamer/innen im Konfirmandenunterricht
- Die Bedeutung von Lerntheorien für die Gestaltung von Ausbildungsmodellen
- Die Entwicklung eines Konzepts für die Ausbildung von Konfi-Teamer/innen
- Die Implementierung des Konzepts im Kirchenbezirk Karlsruhe-Land
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den Konfirmandenunterricht als religionspädagogisches Handlungsfeld, wobei die Bedeutung des Konfirmandenunterrichts und die verschiedenen Akteure im Feld vorgestellt werden. Kapitel 3 analysiert die Rolle und Bedeutung von Teamer/innen im Konfirmandenunterricht, beleuchtet die Motivation für ihr Engagement und untersucht den Schulungsbedarf von Teamer/innen. Kapitel 4 befasst sich mit den lerntheoretischen Grundlagen, die für die Entwicklung eines Konzepts für die Ausbildung von Konfi-Teamer/innen relevant sind. Dabei werden verschiedene Lerntheorien vorgestellt und deren Relevanz für die Gestaltung von Ausbildungsmodellen diskutiert. Kapitel 5 stellt zwei mögliche Schulungsmodelle für Teamer/innen vor und analysiert deren Stärken und Schwächen. Kapitel 6 präsentiert die Entwicklung eines Konzepts für die Ausbildung von Konfi-Teamer/innen im Kirchenbezirk Karlsruhe-Land, wobei die lerntheoretische Einordnung, die Ziele, die Zielgruppe, der Aufbau, die Inhalte, die Rahmenbedingungen, die Evaluation und die Grenzen des Konzepts erläutert werden. Kapitel 7 befasst sich mit der Implementierung des Konzepts im Kirchenbezirk.
Schlüsselwörter
Konfirmandenunterricht, Teamer/innen, Ausbildung, Lerntheorien, Jugendleitercard, Trainee-Programm, situiertes Lernen, Kompetenzentwicklung, Kirchenbezirk Karlsruhe-Land.
- Quote paper
- Daniel Paulus (Author), 2015, Von der unterstützenden zur verantwortlichen Mitarbeit im Konfirmandenunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302019