Ästhetische Erziehung


Referat (Ausarbeitung), 2003

14 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Begriffsklärung
1.1 Ästhetik
1.2 Ästhetische Erziehung

2 Ästhetik im Sportunterricht
2.1 Aufgaben
2.2 Kompetenzen
2.2.1 Allgemeine Kompetenz
2.2.2 Spezielle Kompetenz
2.3 Erfahrungs- und Lernfeld
2.4 Probleme der ästhetischen Erziehung im Sport

3 Praxisbeispiele
3.1 Erster Unterrichtsentwurf
3.2 Zweiter Unterrichtsentwurf
3.3 Theorie – Praxisbezug

4 Literaturverzeichnis

1 Begriffsklärung

1.1 Ästhetik

„Wissenschaft vom Schönen, Lehre von der Gesetzmäßigkeit und Harmonie in Natur und Kunst“, „Das stilvoll Schöne“ (Duden, das Fremdwörterbuch, 2001, S.96).

Der Begriff der Ästhetik findet seinen Ursprung in dem griechischen Wort aisthētikós –das Wahrnehmbare (gr.aisthētós) betreffend-, Aisthesis (altgriech. Wahrnehmung). Die Bedeutungskomponente „schön, geschmackvoll“, die besonders in ästhetisch und Ästhet hervortritt, ist erst durch diesen terminologischen Gebrauch in die Sippe des griechischen Wortes gekommen (zuvor nur „wahrnehmen, Sinneswahrnehmung“) (Kluge, 2002, S.66).

Bei dem Versuch, eine Phänomenanalyse des Ästhetischen zu machen, kommt Röthig (1993) auf drei verschiedene Auslegungen:

1 Wertästhetik (entspringt einer metaphysischen Interpretation) „Eine der möglichen Auslegungen ist zum Beispiel, das ästhetische Element als eine werthafte Idee, als ein Formprinzip der Materie zu verstehen, das nichts Äußerliches ist, sondern sowohl als das Weltganze als auch das einzelne Sein gestaltend durchwaltet“(Röthig,1993,S. 13).

2 Schönheitsästhetik

ist ein äußerliches Phänomen, welches durch gesellschaftlich aber auch individuell festgelegte Charakteristika wie Ordnung, Proportionalität oder einer harmonischen Bewegung gekennzeichnet ist (Röthig,1993,S. 14).

3 Gefühlsästhetik

Diese „subjektiv-emotive Komponente“ hat in Bewegungshandlungen eine sehr große Bedeutung. Es geht hierbei um die „subjektive Gefühlsqualität, die sich u.a. mit Begriffen wie Genuss, Hingabe, Entzückung, Begeisterung, Bezauberung, Beseelung, Entrücktheit, Taumel, Passion, u.a.m. beschreiben lässt“(Röthig,1993,S.14).

1.2 Ästhetische Erziehung

"Ästhetische Erziehung heißt Ausrüstung und Übung des Menschen in der "Aisthesis" (altgriech.) - in der Wahrnehmung". "Aisthesis" trägt den Doppelcharakter von sowohl sinnlicher und erkenntnisgeleiteter Wahrnehmung als auch lustbezogener, gefühlshafter Empfindung (Peez, 2002, S.76).

Nach Röthig (1993) stehen Ästhetik, Sport und Erziehung schon seit der Antike in einem engen Zusammenhang.

Die Relevanz einer Ästhetischen Erziehung für den Sportunterricht ist aber bis heute einem ständigen Wechsel unterworfen.

Gerade in der jetzigen Diskussion um die Sinnhaftigkeit des Sportunterrichts taucht die Forderung nach erweiterten Sinnperspektiven wieder auf.

Viele dieser Sinnperspektiven wurden in unserem Seminar bereits angesprochen, wir wollen in diesem Zusammenhang auf die ästhetische Perspektive eingehen.

Wir haben uns die Frage gestellt, was die Merkmale einer solchen Ästhetischen Erziehung im Sport sind und haben einleitend ein passendes Zitat von Röthig aufgegriffen:

„Das ästhetische Momentum, das in der sportlichen Bewegung aktualisiert wird, ist primär ein Problem der individuellen Erfahrung und ist unmittelbar in die individuelle Wahrnehmung des Bewegungsablaufs eingebunden.

Es entsteht im Vollzug der Bewegungsgestaltung, die als schöpferische Einheit von Bewegungskombinationen begriffen werden kann.

Ästhetisches erfahren wir im Gelingen dieser Bewegungsgestaltung, im Entdecken und Aufspüren dieser Handlung“ (Röthig, 1993, S.15).

Unserer Meinung nach will Röthig verdeutlichen, dass jeder Schüler durch seine eigenen Erfahrungen und seine eigene Bewegungswahrnehmung das Ästhetische in seinem Handeln erfahren kann. Der Schüler soll kreativ handeln, indem er Bewegungskombinationen verknüpft. Der wahrgenommene Erfolg, aber auch der bloße Entstehungsprozess der Bewegung ist eine weitere Grundlage für ästhetisches Empfinden in einer Bewegungshandlung.

Röthig (1993, S.16) nennt weiterhin drei Schlüsselbegriffe, um das Ästhetische Moment weiter zu präzisieren:

Mimesis: Besonders Kleinkinder haben die Fähigkeit, Erlebnisse und Erfahrungen zu verinnerlichen, mit sich und der Welt in Verbindung zu bringen und Ähnlichkeiten hervorzubringen.

Kinder können sich also Bedeutungszusammenhänge sinnlich-ästhetisch entschlüsseln.

Bei Fritsch (1988, S.290) finden wir diesen Prozess in drei Schritten erklärt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wirklichkeitswahrnehmung à à

Diesen Prozess möchten wir anhand eines Naturphänomens, der Meereswelle erläutern.

Der Betrachter nimmt zuerst die Welle über seine Sinnesorgane wahr. Nun stellt sich ein Betroffenheitsgefühl ein. Der Betrachter fühlt sich in irgendeiner Art und Weise angeregt/ angesprochen. Das ästhetische Moment kommt dann zum Tragen, wenn sich die Betroffenheit in Form einer körperlichen Darstellung ausdrückt. Das Phänomen Welle wird verinnerlicht.

Einbildungskraft: Das Kind verbildlicht das Erlebte und reichert es mit seiner

Phantasie an, um es schließlich in einer individuellen Handlung

auszudrücken.

Schönheit: Das Schöne einer Bewegung liegt in der Ordnung der Elemente

und in der Harmonie eines Bewegungsablaufs. Diese Schönheit ist aber nicht erfassbar bzw. berechenbar und kann somit nicht zum expliziten Ziel einer Handlung gemacht werden.

Röthig (1993, S.18) schreibt: „Wenn wir die Schönheit einer Bewegung anstreben, verfehlen wir sie zumeist.“

2 Ästhetik im Sportunterricht

2.1 Aufgaben

Es stellt sich die Frage, was wir als angehende Sportlehrer im Sportunterricht leisten können, um die ästhetische Sinnperspektive zu verwirklichen. Welches sind nun die Aufgaben des Sportunterrichtes unter diesem Aspekt ?

Fritsch (1988, S.277) beantwortet diese Frage wie folgt:

Aufgabe des Sportunterrichts sei es, auch Bewegungsbereiche und Körpererfahrungen zu fördern, die ein leibliches Sich-Lassen, ein pathisches Mitschwingen oder ein expressives Gestalten ermöglichen.[1]

Wir können also lediglich Bewegungsarrangements schaffen, welche die Chance erhöhen, dass einige Schüler das Ästhetische ihrer Bewegungshandlungen erfahren.

[...]


[1] Die Autoren benutzen Fettdruck, um Schlüsselbegriffe hervorzuheben ( so nicht bei Fritsch zu finden).

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Ästhetische Erziehung
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Veranstaltung
Grundlagen der Sportdidaktik
Note
1,5
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V30237
ISBN (eBook)
9783638315418
Dateigröße
574 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erziehung, Grundlagen, Sportdidaktik
Arbeit zitieren
Markus Markmann (Autor:in), 2003, Ästhetische Erziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30237

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