Während die derzeitige mediale Berichterstattung über die Europäische Union von der anhalten Staatsschuldenkrise und dem schwindenden Vertrauen der Bevölkerung in das Gesamtkonstrukt der EU geprägt wird, befinden sich die verantwortlichen Institutionen in den Verhandlungen über die mittelfristigen finanziellen Planungen der EU.
Die wesentliche Aufgabe des europäischen Haushalts wird im Rahmen dieser Ausarbeitung in der optimalen Allokation öffentlicher Güter gesehen. Bei öffentlichen Gütern handelt es sich um Güter deren Konsum ohne Ausschluss Einzelner und ohne Rivalität zwischen den Nutzern stattfindet. Die EU sichert die entsprechende Versorgung für die gesamteuropäische Bevölkerung, und strebt dahingehend ein Wohlfahrtmaximum der EU-Bürger an.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Festlegung des EU-Haushaltes dem Nutzen der gesamteuropäischen Bevölkerung dient. Dabei wird von einem möglichen Wohlfahrtsmaximum ausgegangen, welches aufgrund bestehender Informationsasymmetrien und Eigeninteressen der beteiligten Entscheidungsträger nicht erreicht werden kann.
Vor diesem Hintergrund erfolgen eine Darstellung der Zusammensetzung des EU-Haushalts, sowie eine Betrachtung des vorliegenden Entscheidungsprozesses (vgl. Abschnitt 2). Zudem werden im analytischen Teil dieser Ausarbeitung bestehende Delegationsbeziehungen (vgl. Abschnitt 3.1) und die Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung der Politik und der Bürokratie (vgl. Abschnitt 3.2) näher untersucht. Nachfolgend werden die Stärken und Schwächen der Festlegung des EU-Haushalts aus institutionenökonomischer Sicht herausgestellt, und Handlungsoptionen gegeben, welche eine effizientere Allokation der öffentlichen Güter ermöglichen sollen (vgl. Abschnitt 4). Die Arbeit schließt mit einem Fazit (vgl. Abschnitt 5).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Haushalt der Europäischen Union
- Die Ausgestaltung der europäischen Finanzen
- Entwicklung der europäischen Finanzordnung
- Zusammensetzung des aktuellen EU-Haushaltes
- Der Prozess der Haushaltsfestlegung in der Europäischen Union
- Am Haushaltsprozess beteiligte Institutionen
- Der Prozessablauf der Haushaltsbestimmung
- Die Ausgestaltung der europäischen Finanzen
- Herausforderungen bei der Festlegung des EU-Haushalts
- Analyse bestehender Delegationsbeziehungen vor dem Hintergrund der Prinzipal-Agenten Theorie
- Thematische Einordnung der Prinzipal-Agenten Theorie und Ausarbeitung vorhandener Delegationsbeziehungen
- Analyse der Delegationsbeziehung von Souverän zur EU-Politik
- Analyse der Delegationsbeziehungen im institutionellen Geflecht der EU
- Analyse der Effizienz in der Ressourcenverwendung anhand der Public Choice Theorie
- Die Ökonomische Theorie der Bürokratie
- Die Ökonomische Theorie der Politik
- Analyse bestehender Delegationsbeziehungen vor dem Hintergrund der Prinzipal-Agenten Theorie
- Beurteilung der Festlegung des EU-Haushalts aus institutionenökonomischer Sicht
- Stärken und Schwächen des aktuellen Prozesses
- Handlungsoptionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die Festlegung des EU-Haushaltes dem Nutzen der gesamteuropäischen Bevölkerung dient. Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund bestehender Informationsasymmetrien und Eigeninteressen der beteiligten Entscheidungsträger ein mögliches Wohlfahrtsmaximum nicht erreicht werden kann.
- Analyse der Zusammensetzung des EU-Haushalts
- Betrachtung des Entscheidungsprozesses der Haushaltsfestlegung
- Untersuchung bestehender Delegationsbeziehungen im Kontext der Prinzipal-Agenten Theorie
- Analyse der Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung von Politik und Bürokratie im Rahmen der Public Choice Theorie
- Beurteilung der Stärken und Schwächen der Festlegung des EU-Haushalts aus institutionenökonomischer Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Arbeit im Kontext der aktuellen Debatte über die Europäische Union und die Herausforderungen der Haushaltsfestlegung dar. Sie führt in die Thematik der öffentlichen Güter und die Frage nach der optimalen Ressourcenallokation ein.
Kapitel 2 beleuchtet den Haushalt der Europäischen Union. Es behandelt die Entwicklung der europäischen Finanzordnung und die Zusammensetzung des aktuellen EU-Haushalts. Darüber hinaus wird der Prozess der Haushaltsfestlegung im Detail betrachtet, einschließlich der beteiligten Institutionen und des Prozessablaufs.
Kapitel 3 analysiert die Herausforderungen der Festlegung des EU-Haushalts. Es werden bestehende Delegationsbeziehungen im Kontext der Prinzipal-Agenten Theorie untersucht, sowie die Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung von Politik und Bürokratie im Rahmen der Public Choice Theorie betrachtet.
Kapitel 4 bietet eine Beurteilung der Festlegung des EU-Haushalts aus institutionenökonomischer Sicht. Es werden Stärken und Schwächen des aktuellen Prozesses aufgezeigt und Handlungsoptionen für eine effizientere Ressourcenallokation vorgeschlagen.
Schlüsselwörter
EU-Haushalt, öffentliche Güter, Ressourcenallokation, Prinzipal-Agenten Theorie, Public Choice Theorie, Delegationsbeziehungen, Entscheidungsfindung, institutionenökonomische Sicht, Effizienz, Wohlfahrtsmaximum.
- Quote paper
- Tobias Bollmann (Author), 2013, Die herausfordernde Aufgabe der Festlegung des EU-Haushalts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302448