Innerhalb des letzten Jahrhunderts hat die Filmindustrie mehrere große Wandlungen durchlaufen. Von der produktionsorientierten Industrie des frühen 20. Jahrhunderts, über die Verkaufsorientierung der 30er bis 60er Jahre, bis hin zur marketingorientierten Industrie von heute.
Waren Filme früher noch v.a. Kunstobjekte, so steht heute ihr ökonomischer Wert im Vordergrund. Diese Kommerzialisierung der Industrie hat große Auswirkungen, nicht zuletzt auch direkt auf das Produkt Film. Die Ausgaben für Marketingmaßnahmen sind fast exponentiell gestiegen in den letzten Jahrzehnten. Filme werden gezielt für einzelne Bevölkerungsschichten gedreht und z.T. werden vermeintlich banalste Dinge wie der Filmtitel oder Erscheinungsdatum einzig und allein unter dem Gesichtspunkt der Profitmaximierung gewählt.
Viele Kritiker, auch und v.a. innerhalb der Industrie, bemängeln bei dieser Entwicklung die Vernachlässigung des Kunst – und Qualitätsaspekts eines Films. So sehen sie in der heutigen Filmindustrie bspw. einen Hang zur Benutzung von risikoarmen altbewährten Mustern auf Kosten von innovativen Filmideen.
Ob und warum die Filmindustrie, hierbei schwerpunktmäßig v.a. die amerikanische, ihre Filme heutzutage tatsächlich vorwiegend mit einer ,,Blockbuster-Mentalität“ produziert und ob der künstlerische Aspekt eines Films tatsächlich nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielt bzw. überhaupt spielen kann, soll den zentralen Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Film als Ware
- Filmindustrie im Wandel der Zeit
- Der Aufstieg Hollywoods
- Europäische Welle und New Hollywood
- Filmindustrie heute
- Filmvermarktung
- Produktpolitik
- Promotion
- Erfolgsdeterminanten eines Films
- Filmindustrie zwischen Kommerz und Kunstanspruch
- Kommerz gegen Filmkunst
- Kommerz gegen Qualität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Kommerzialisierung der Filmindustrie und ihre Auswirkungen auf das Produkt Film. Sie analysiert, ob und inwiefern die heutige Filmindustrie, insbesondere die amerikanische, ihre Filme mit einer „Blockbuster-Mentalität“ produziert und ob der künstlerische Aspekt eines Films nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
- Die Entwicklung der Filmindustrie vom frühen 20. Jahrhundert bis heute
- Der Einfluss von Marketingstrategien auf die Produktion und Vermarktung von Filmen
- Die Bedeutung des ökonomischen Erfolgs in der heutigen Filmindustrie
- Die Debatte um die Beziehung zwischen Kommerz und Kunst in der Filmindustrie
- Die Frage, ob und inwieweit künstlerische Aspekte in der heutigen Filmindustrie noch eine Rolle spielen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik „Film als Ware“ ein und beleuchtet die Entwicklung der Filmindustrie vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. Es wird deutlich, dass die Filmindustrie in den letzten Jahrzehnten zunehmend kommerzialisiert wurde und der ökonomische Wert von Filmen heute im Vordergrund steht.
Kapitel zwei beleuchtet die Entwicklung der Filmindustrie im Laufe der Zeit, mit Fokus auf den Aufstieg Hollywoods und die Herausforderungen, die die Filmindustrie durchlaufen musste. Es wird die Bedeutung des „Nickelodeon“-Systems für die Entstehung der Filmindustrie, die Macht des MPPC Trusts und die Verlagerung der Filmindustrie nach Los Angeles im frühen 20. Jahrhundert beleuchtet. Außerdem werden die goldenen Jahre der amerikanischen Filmindustrie in den 1920er Jahren und die Bedeutung des Tonfilms für die Filmgeschichte beschrieben.
Schlüsselwörter
Filmindustrie, Kommerzialisierung, Marketing, Blockbuster, Filmkunst, Qualität, Hollywood, MPPC, Nickelodeon, Tonfilm, Erfolgsdeterminanten.
- Arbeit zitieren
- Adrian Kaschubowski (Autor:in), 2014, Die Entwicklung des Films vom Kunstobjekt zur Ware. Vermarktungsstrategien und Hintergründe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302494