Wenn wir die Welt betrachten, halten wir die Dinge, die wir sehen, fühlen, schmecken oder riechen, für wahr. Das bedeutet, dass jemand, der sich nicht gerade mit philosophischer Erkenntnistheorie beschäftigt, wohl kaum soweit gehen würde, die Welt, so wie er sie wahrnimmt, als Maßstab für eine objektive Wahrheit anzuzweifeln. Doch wer sagt uns, dass das, was man von der Welt wahrnimmt auch genauso existiert, wie man es wahrnimmt? Diese Frage ist ein großer Streitpunkt in der Philosophie und es gibt eine Vielzahl von Lösungsansätzen wie Relativismus, Rationalismus, Empirismus, Idealismus oder Materialismus und nicht zuletzt wird auch in den Naturwissenschaften versucht, dieses Problem zu lösen.
Wann kann man also sagen, dass die Dinge, die wir sehen, fühlen, riechen, schmecken oder hören, also die Aufnahme von Eindrücken über unseren Sinnesapparat, ein objektives Erkennen der Welt1 garantieren? Wenn die Art und Weise, mit der wir die Welt sehen, Gerüche wahrnehmen, Töne hören und Farben sehen, die einzige ist, mit der wir es schaffen, einen Zugang zur Welt zu erlangen, dann ist auf keinen Fall sicher, dass diese Art und Weise auch die richtige ist, um eine objektive Wahrheit darüber zu schaffen, wie unsere Welt tatsächlich ist.
Kann ein objektives Erkennen von Wahrheit für die Menschen dann überhaupt möglich sein? Und wenn ein Zugang zu objektiver Wahrheit nicht möglich ist, was ist dann das, was wir als Wahrheit bezeichnen? Nach Protagoras ist der Mensch das Maß aller Dinge und damit derjenige, der festlegt was als Wahrheit gilt – ganz unabhängig vom objektiven Charakter dieser Wahrheit. Dies bezieht sich nicht nur auf das Wahrnehmen von Dingen in der Welt, sondern auch auf Glaube, Ethik und Moral. Die Ansichten, Meinungen und Einstellungen der Menschen sind damit relativ und nichts von Natur gegebenes oder Absolutes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Protagoras - Erkennen der Welt
- Protagoras - Demokratie als politisches System
- Thomas Hobbes - Erkennen der Welt
- Thomas Hobbes politisches System – Der Leviathan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des menschlichen Relativismus auf die Bereiche Moral und Recht. Sie beleuchtet die Theorien von Protagoras und Thomas Hobbes und analysiert, wie ihr erkenntnistheoretischer Relativismus zu unterschiedlichen Staatsformen führt. Darüber hinaus wird die Frage behandelt, inwiefern ethische Normen mit dem relativistischen Prinzip in Einklang gebracht werden können.
- Der Einfluss des menschlichen Relativismus auf Moral und Recht
- Die Theorien von Protagoras und Thomas Hobbes
- Die Auswirkungen des Relativismus auf politische Systeme
- Die Vereinbarkeit von ethischen Normen mit dem Relativismus
- Die Bedeutung des Relativismus in wissenschaftlicher Hinsicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Grundfrage nach der objektiven Wahrheit und der Rolle des menschlichen Relativismus in der Philosophie.
- Protagoras - Erkennen der Welt: Dieses Kapitel präsentiert Protagoras' relativistische Denkweise und seine Theorie, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist. Es wird die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung für das Erkennen der Welt hervorgehoben.
- Protagoras - Demokratie als politisches System: Dieses Kapitel untersucht Protagoras' Gedanken über die Demokratie als politisches System, das auf dem Prinzip des menschlichen Relativismus basiert.
- Thomas Hobbes - Erkennen der Welt: Dieses Kapitel stellt Thomas Hobbes' relativistische Ansichten dar und beleuchtet seine Überlegungen zum Erkennen der Welt.
- Thomas Hobbes politisches System – Der Leviathan: Dieses Kapitel untersucht Hobbes' Theorie des Leviathan, ein absolutistisches politisches System, das auf der Grundlage des menschlichen Relativismus entstanden ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen menschlichen Relativismus, Erkenntnistheorie, politische Systeme, Moral und Recht. Sie untersucht insbesondere die Theorien von Protagoras und Thomas Hobbes, wobei Begriffe wie Homo-Mensura-Satz, Demokratie, Leviathan und ethische Normen im Vordergrund stehen.
- Arbeit zitieren
- Dennis McLean (Autor:in), 2012, Vom menschlichen Relativismus zum politischen System am Beispiel von Protagoras und Thomas Hobbes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302556