Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung der Gestalt der neuen sowjetischen Frau in der Literatur der 1920er Jahre am Beispiel der Protagonistin Daša Čumalova aus dem Roman “Cement” von Fjodor Gladkov (1883-1958). Bevor im Hauptteil eine ausführliche Analyse dieser Romanfigur folgt, sollte an dieser Stelle zunächst der allgemeine geschichtliche Hintergrund des Begriffes “der neue sowjetische Mensch” angesprochen werden.
Im Oktober 1917 fand in Russland ein Ereignis statt, das die Geschichte dieses großen Landes für lange Zeit geprägt hat: die Revolution. Der neuen Regierung wurde die enorme Aufgabe zugeteilt, eines der wohl rückständigsten Länder Europas in den ersten sozialistischen Staat der Welt zu verwandeln. Dies war jedoch nur mithilfe eines Menschen, der die Grundsätze der Kommunistischen Partei befolgt, möglich. Auf diese Weise wurde der Mythos vom neuen sowjetischen Menschen, auch als “Homo Sowjeticus” bezeichnet, ins Leben gerufen, der bis zum heutigen Tage in der Fachliteratur fortlebt. Dieser neue sowjetische Mensch sollte, gemäß den Vorstellungen der Partei, die Interessen der Gesellschaft über seine eigenen persönlichen Wünsche stellen und bedingungslos der Partei gehorchen.
Der neue sowjetische Mensch kam sowohl in maskuliner als auch in femininer Gestalt vor, wobei die neue sowjetische Frau ein größeres Problem darstellte als ihr männliches Gegenbild, da sie, im Gegensatz zum Mann, vor allem wegen ihres Geschlechts, aber auch wegen ihres Standes in der Gesellschaft kaum Vertrauen genoss und politisch deutlich benachteiligt war. So sah die Realität aus. Die Wunschrealität, sprich die Realität in literarischen Werken dieser Zeit, zeigt jedoch ein ganz anderes Bild bzw. ganz andere Bilder der neuen sowjetischen Frau.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- LITERARISCHE FRAUENGESTALTEN DER SOWJETISCHEN LITERATUR DER 1920er JAHRE
- DAŠA ČUMALOVA: DIE NEUE SOWJETISCHE FRAU
- INNERE WANDLUNG
- ÄUSSERE WANDLUNG
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- ZUSAMMENFASSUNG
- RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Figur der neuen sowjetischen Frau in der Literatur der 1920er Jahre am Beispiel der Romanfigur Daša Čumalova aus Fjodor Gladkovs Roman "Cement". Die Arbeit analysiert die innere und äußere Wandlung der Protagonistin und beleuchtet, inwiefern sie die Merkmale der neuen sowjetischen Frau verkörpert.
- Die Herausforderungen der neuen sowjetischen Frau im Kontext der Revolution
- Die Darstellung der neuen sowjetischen Frau in der Literatur der 1920er Jahre
- Die Entwicklung der Figur Daša Čumalova im Roman "Cement"
- Die Analyse der inneren und äußeren Wandlung der Protagonistin
- Die Rekonstruktion des Bildes der neuen sowjetischen Frau anhand der Romanfigur Daša Čumalova
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit gibt einen einleitenden Überblick über den geschichtlichen Kontext des Begriffs "der neue sowjetische Mensch" und die Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Geschlechterrolle der Frau nach der Revolution ergaben. Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse verschiedener Frauentypen, die in der sowjetischen Literatur der 1920er Jahre dargestellt werden.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Analyse der Figur Daša Čumalova, die als Beispiel für die neue sowjetische Frau im Roman "Cement" dient. Dieses Kapitel untersucht sowohl die innere Wandlung, die sich in Dašas Entwicklung von einer naiven jungen Frau zu einer emanzipierten Frau der neuen Zeit vollzieht, als auch die äußere Wandlung, die sich in ihrem Engagement im gesellschaftlichen und politischen Leben zeigt.
Schlüsselwörter
Neue sowjetische Frau, sowjetische Literatur der 1920er Jahre, Fjodor Gladkov, Roman "Cement", Daša Čumalova, Emanzipation, innere und äußere Wandlung, Revolution, Homo Sowjeticus.
- Arbeit zitieren
- Irina Frey (Autor:in), 2008, Die neue sowjetische Frau der 1920er Jahre. Dargestellt an Dasa Cumalova, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303241