In dieser Arbeit soll das „Freundschaftsverhältnis“ der beiden Protagonisten im Adoleszenzfilm „Crazy“ genauer analysiert werden. Hierbei wird beschrieben, wie sich ihr Verhältnis zueinander entwickelt und verändert.
Der Begriff Freundschaft beschreibt das auf gegenseitiger Zuneigung beruhende Verhältnis von Menschen zueinander. Für deutsche Jugendliche ist Freundschaft der wichtigste Wert in ihrem Leben. Dies ergab die Jugend-Shell-Studie im Jahr 2010, in der 97% der Jugendlichen angaben, dass „Gute Freunde zu haben“ ein unverzichtbarer Wert in ihrem Leben sei.
Im Rahmen der Identitätsfindung und der Loslösung von der Familie werden gleichaltrige Freunde sowie die Zugehörigkeit zu einer Clique immer wichtiger für die Heranwachsenden.
Sie verbinden mit dem Begriff Freundschaft vor allem Vertrauen, Intimität und gemeinsame Aktivitäten.
Damit übernehmen Freundschaften im Jugendalter eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung bestehender Probleme und stellen in der Regel eine wichtige soziale Ressource dar. Freunde bieten den Jugendlichen in dieser unsicheren Zeit der Identitätsfindung Sicherheit und zeigen Verständnis.
Im Adoleszenzfilm „Crazy“ wird vor allem das „Freundschaftsverhältnis“ zwischen Benjamin und Janosch thematisiert. Der 16-jährige Benjamin ist halbseitig gelähmt und sucht nach erneutem Schulwechsel Anschluss im Internat Neuseelen. Nachdem er von seinem Zimmerkameraden Janosch in die Clique aufgenommen wurde, genießen die sechs Freunde ihre gemeinsame Zeit im Internat.
Die Mutproben innerhalb der Gruppe sowie das „Erkunden des anderen Geschlechts“ schweißt die Jungs zusammen. Dies sind typische Merkmale von Freundschaften zwischen Gleichaltrigen im Jugendalter.
Als sich sowohl Benjamin als auch Janosch in die Klassenkameradin Malen verliebt, ist ihre Freundschaft gefährdet. Hierbei stellt sich vor allem die Frage, welche Auswirkungen die entstehende Konkurrenz zwischen Benjamin und Janosch auf das Verhältnis zwischen den beiden Jungen haben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Freundschaften im Jugendalter
- Das „Freundschaftsverhältnis“ zwischen Benjamin und Janosch
- Anfangsphase der „Freundschaft“
- Initiationsritus
- Janosch als Leitfigur
- Peergruppen
- Janosch als „Anführer“ der Clique
- Konflikt zwischen Janosch und Benjamin
- Konkurrenz um Malen
- Benjamins Emanzipation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das „Freundschaftsverhältnis“ zwischen den beiden jugendlichen Protagonisten Benjamin und Janosch im Adoleszenzfilm CRAZY. Ziel ist es, die Entwicklung ihrer Beziehung und die Auswirkungen der Clique auf Benjamins Entwicklung zu erforschen.
- Freundschaftsbeziehungen in der Adoleszenz
- Rituale und Integration in Peergruppen
- Identitätsfindung und Emanzipation
- Einfluss von Peergroups auf Individuen
- Konkurrenz und Konflikte in Freundschaftsbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Einleitung zum Thema Freundschaft im Jugendalter, wobei die Bedeutung von Freunden in dieser Phase der Identitätsfindung und der Loslösung von der Familie hervorgehoben wird.
Kapitel 2 analysiert das „Freundschaftsverhältnis“ zwischen Benjamin und Janosch im Film CRAZY. Dabei wird zunächst die Anfangsphase der Beziehung beschrieben, die von Janoschs Abweisung und Benjamins Bemühungen um Kontakt geprägt ist.
Im zweiten Teil von Kapitel 2 wird der Initiationsritus beschrieben, dem Benjamin als Neuling in der Gruppe ausgesetzt ist. Dieser Ritus wird als Bestätigung für die Aufnahme in die Gemeinschaft interpretiert, was zu einer Annäherung zwischen Benjamin und Janosch führt.
Schlüsselwörter
Adoleszenzfilm, Freundschaft, Peergruppen, Identitätsfindung, Emanzipation, Initiationsritus, Konkurrenz, Konflikt, CRAZY.
- Quote paper
- Anne Hamburger (Author), 2015, Adoleszenzfilme. Das „Freundschaftsverhältnis“ im Film „Crazy“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304427