Die vorliegende Arbeit geht aus dem Hauptseminar „Spanische Dialektologie“ hervor und beschäftigt sich mit dem asturischen Dialekt. Das Asturische sticht aus den vielen verschiedenen Sprachen und Dialekten auf dem Territorium Spaniens gesondert hervor, denn es ist ein Grenzfall zwischen Dialekt und Sprache. Während die Sprachwissenschaftler das Asturische beharrlich im Kapitel Dialektologie aufführen, gibt es eine große Bewegung in Asturien, die sich für die Anerkennung des Asturischen als eine dem Kastilischen ebenbürtige Sprache einsetzt. Als Vorbilder nennen die Sprachschützer die katalanische Sprache und das Baskische. Neben der linguistischen Betrachtungsweise ist auch die Sprachgeschichte und die Sprachpolitik der letzten Jahrzehnte interessant und kann exemplarisch für die vielfältige Sprachensituation auf der iberischen Halbinsel stehen. Heute sprechen 350.000 Menschen Asturisch und noch einmal 40.000 die asturische Varietät, das Galicisch-Portugiesische, welche dem Asturischen ähnelt, aber im westlichen Gebiet Asturiens eine eigene Sprachgemeinde hat (Academia 2002a: 42). Zum Vergleich: in Deutschland leben 60.000 Sorben, aber nur ein viel kleinerer Teil von ihnen spricht die westslawische Sprache Sorbisch bzw. Wendisch. Die Sprachgeschichte umfasst im Fall Asturiens die jahrhundertelange Geschichte ganz Spaniens, von den vorrömischen Siedlern, über die Reconquista bis zur Franco-Diktatur. Durch die problematische sprachpolitische Situation (während und nach dem Tod Francos), trifft man auf einige Schwierigkeiten, wenn man sich mit dem Asturischen näher beschäftigt, da neben linguistischen Interessen auch politische und nationale die Diskussion bestimmen. Es gibt wenig übereinstimmende Texte über das Asturische. Allein die Bezeichnung des Asturischen (Sprache oder Dialekt? Asturiano, Bable oder las lenguas asturianas?) ist auch unter Fachleuten umstritten. Hier etwas Licht hineinzubringen und die Texte aus verschiedenen Epochen zumindest einander gegenüberzustellen, soll u.a. Ziel dieser Arbeit sein. Da ich die Hausarbeit auf Deutsch schreibe, versuche ich sämtliche Begriffe aus der spanischsprachigen Sprachwissenschaft ins Deutsche zu übersetzen. Wo dies nicht gelingt (bei Eigennamen oder sehr speziellen Fachwörtern), kennzeichne ich das Fremdwort durch kursive Lettern. Bei der Beschreibung der phonetischen Phänomene richte ich mich nach dem IPATranskriptionssystem, rein phonologische Beschreibungen setzte ich zwischen Schrägstriche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung der Hausarbeit
- Geographie
- Die Geschichte Asturiens
- Sprachgeschichte und aktuelle Sprachpolitik
- Externe Sprachgeschichte
- Germanismen
- Arabismen
- Gallizismen und andere Einflüsse
- Sprache und Politik: Die aktuelle Situation in Asturien
- Die Sprachakademie - Academia de la Llingua Asturiana
- Sprache oder Dialekt?
- bable, asturiano, leonés - Wirrwarr in der Bezeichnung!
- Sprachwissenschaftlicher Teil
- Phonetik
- Vokalismus
- Konsonantismus
- Morphologie
- Die Artikel
- Substantivflexion
- Adjektivflexion
- Pronomen
- Verbalflexion
- Ableitung (Derivation)
- Textanalyse von „Der kleine Prinz“ – „El Principín“
- Phonetische Phänomene
- Diphthongierung
- Die Metaphonie
- Der Vokal am Wortende (vocál final)
- Das Konsonantensystem
- Das lateinische anlautende /f-/
- Wortbildung
- Präfixe und Suffixe
- Verbflexion
- Adjektive und Adverbien
- Die Artikel
- Das Substantiv
- Pronomen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem asturischen Dialekt, dessen Status als eigenständige Sprache oder Dialekt umstritten ist. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte Asturiens und die aktuelle Sprachpolitik, um die komplexe Sprachsituation besser zu verstehen. Weiterhin wird die Frage nach einer Standardisierung des Asturischen und die Diskussion über die Einordnung des Asturischen als Minderheitensprache oder Dialekt aufgegriffen. Die Arbeit untersucht die phonetischen und morphologischen Charakteristika des Asturischen, insbesondere im Vergleich zum Lateinischen. Im Fokus steht die Analyse der asturischen Übersetzung von „Der kleine Prinz“, um zu überprüfen, ob die in der Literatur beschriebenen Phänomene im Text vorkommen und ob die Übersetzung einer Sprachnorm entspricht.
- Die Sprachgeschichte und die Sprachpolitik Asturiens
- Die Frage der Standardisierung des Asturischen
- Die phonetischen und morphologischen Eigenschaften des Asturischen
- Die Analyse der asturischen Übersetzung von „Der kleine Prinz“
- Die Rolle der Übersetzer bei der Bewältigung regionaler Unterschiede im Asturischen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit dar, geht auf die geographische Lage Asturiens ein und beleuchtet kurz die Geschichte der Region. Das zweite Kapitel widmet sich der Sprachgeschichte und der aktuellen Sprachpolitik in Asturien. Es wird auf externe Sprachgeschichte, insbesondere auf Germanismen, Arabismen und Gallizismen, eingegangen. Außerdem wird die aktuelle Sprachpolitik in Asturien erläutert, wobei die Rolle der Sprachakademie, die Frage nach dem Status des Asturischen als Sprache oder Dialekt und die verschiedenen Bezeichnungen (bable, asturiano, leonés) behandelt werden. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den phonetischen und morphologischen Merkmalen des Asturischen. Es werden der Vokalismus und Konsonantismus, die Artikel, Substantiv-, Adjektiv- und Pronomenflexion sowie die Verbalflexion und die Ableitung behandelt. Das vierte Kapitel analysiert die asturische Übersetzung des „Kleinen Prinzen“ im Hinblick auf die ermittelten Charakteristika des Asturischen. Es werden phonetische Phänomene wie die Diphthongierung, Metaphonie und der Vokal am Wortende betrachtet. Weiterhin wird die Wortbildung, insbesondere die Verwendung von Präfixen und Suffixen, die Verbflexion, die Adjektive und Adverbien, die Artikel, das Substantiv und die Pronomen untersucht. Die Schlussfolgerung und der letzte Abschnitt der Arbeit werden in diesem Preview nicht berücksichtigt, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Asturischen, einem romanischen Dialekt, der im Norden Spaniens gesprochen wird. Die Arbeit befasst sich mit der Sprachgeschichte, der aktuellen Sprachpolitik und den sprachwissenschaftlichen Merkmalen des Asturischen. Die Arbeit analysiert die asturische Übersetzung des „Kleinen Prinzen“ und untersucht die Unterschiede zwischen Standard-Asturisch und regionalen Varietäten. Die Arbeit behandelt Themen wie Dialektologie, Sprachpolitik, Phonetik, Morphologie, Textanalyse und Übersetzung. Wichtige Schlüsselwörter sind Asturisch, Bable, Sprache, Dialekt, Standardisierung, Sprachgeschichte, Sprachpolitik, Phonetik, Morphologie, Textanalyse, Übersetzung, „Der kleine Prinz“, „El Principín“.
- Arbeit zitieren
- Ida Krenzlin (Autor:in), 2004, Der "Kleine Prinz" in Asturien - Darstellung des Asturischen anhand einer sprachwissenschaftlichen Analyse von "El Principín", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30448