Ende der 60er Jahre sollte die Heimatkunde endgültig abgelöst werden. Nachfolger wurde der sogenannte wissenschaftsorientierte Sachunterricht. Ziel dieses Ansatzes sollte es sein, mehr naturwissenschaftliche sowie technische Inhalte in der Grundschule zu besprechen. Nicht wie im vorherigen Heimatkundeunterricht sollte es weiterhin nur um das nähere Umfeld der jeweiligen Schule gehen, vielmehr wurden Curricula aus den USA adaptiert.
Doch auch bei diesen Ansätzen ist der Unterricht für Einzelarbeit und Frontalunterricht konzipiert. Für Schüler die nicht der Norm entsprechen gibt es keinen Platz, die Vorgaben werden als rigide bezeichnet, es sind kaum Abweichungen möglich.
Während ich mich mit diesem Ansatz beschäftigt habe, stellte ich mir des Öfteren die Frage, wie während der ganzen Zeit mit schwachen Schülern umgegangen wurde. Wenn Unterricht so wenig handlungsorientiert ausgerichtet ist, was machen Schüler die mit dieser Form des Unterrichts nicht klargekommen sind? Es lässt sich für mich nur vermuten, dass bereits viele Kinder in der Grundschulzeit dem Stoff nicht folgen konnten und deshalb an der weiterführenden Schule nur einen unzureichenden Abschluss erreichen konnten.
Zusätzlichen schien zu keinem Zeitpunkt die soziale Kompetenz der Schüler gefördert worden zu sein. Diese erachte ich als sehr wichtig, um an weiterführenden Schulen sowohl integriert zu werden, als auch eine bessere Handlungsfähigkeit aufzubauen. Zwar wurde beim Konzept des wissenschaftsorientierten Sachunterrichts viel Wert auf die Vorbereitung für die kommenden Schulformen gelegt, jedoch lediglich unter einem rein fachlichen und naturwissenschaftlich technischen Aspekt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in den Sachunterricht und seine Didaktik
- Essay zum Thema „,Von der Heimatkunde zum mehrperspektivischen Sachunterricht“
- Die Reformierung des Sachunterrichts
- Gibt es den „perfekten Sachunterricht“?
- Die Heimatkunde
- Frühere Konzepte des Sachunterrichts
- Die Bedeutung der Heimatgeschichte
- Die Rolle des Gesamtunterrichts
- Der wissenschaftsorientierte Sachunterricht
- Naturwissenschaftliche und technische Inhalte
- Kritik an den Ansätzen
- Der integrativ-mehrperspektivische Unterricht (MPU)
- Die CIEL-Arbeitsgruppe
- Ziele und Inhalte des MPU
- Die Bedeutung von Projektunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Entwicklung des Sachunterrichts in der Grundschule, insbesondere mit dem Wandel von der Heimatkunde zum integrativ-mehrperspektivischen Unterricht (MPU). Der Essay analysiert die Stärken und Schwächen verschiedener Ansätze, beleuchtet die Bedeutung von Handlungskompetenz und Selbstständigkeit und argumentiert für ein pädagogisches Konzept, das den individuellen Bedürfnissen der Schüler gerecht wird.
- Entwicklung des Sachunterrichts von der Heimatkunde zum MPU
- Kritik an traditionellen Ansätzen und deren Auswirkungen auf die Schüler
- Die Bedeutung von Handlungskompetenz und Selbstständigkeit im Sachunterricht
- Der MPU als Ansatz, der verschiedene Perspektiven und Themen integriert
- Die Rolle von Projektunterricht in der Förderung von Lernprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer persönlichen Anekdote, die die Bedeutung von außerschulischen Lernmöglichkeiten für die Entwicklung von Sachwissen verdeutlicht. Anschließend werden verschiedene historische Konzepte des Sachunterrichts, insbesondere die Heimatkunde, kritisch beleuchtet. Der Essay argumentiert, dass die Heimatkunde zwar wichtige Themenbereiche abdeckte, jedoch methodisch unzureichend war und die Selbstständigkeit der Schüler vernachlässigte. Der wissenschaftsorientierte Sachunterricht wird ebenfalls als unzureichend kritisiert, da er zu stark auf naturwissenschaftliche und technische Inhalte fokussiert und die soziale Kompetenz der Schüler vernachlässigt. Schließlich stellt der Essay den integrativ-mehrperspektivischen Unterricht (MPU) als vielversprechenden Ansatz vor, der die Stärken der vorherigen Ansätze integriert und gleichzeitig die Förderung von Handlungskompetenz und Selbstständigkeit in den Vordergrund stellt.
Schlüsselwörter
Sachunterricht, Heimatkunde, wissenschaftsorientierter Sachunterricht, integrativ-mehrperspektivischer Unterricht (MPU), Handlungskompetenz, Selbstständigkeit, Projektunterricht, Curriculum, Lernprozess, soziale Kompetenz.
- Arbeit zitieren
- Eefke Peters (Autor:in), 2013, Von der Heimatkunde zum mehrperspektivischen Sachunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304596