Verwaltungsprozesse abwickeln, so einfach wie Einkaufen über eBay, Amazon & Co, die transparente Darstellung von Verwaltungsprozessen und die Bereitstellung des Verwaltungswissens - Bürger, Wirtschaft und der Gesetzgeber stellen immer höhere Ansprüche an die öffentlichen Verwaltungen. Einerseits wird Wissen zur Abwicklung der Verwaltungsprozesse, andererseits zur Weitergabe an Bürger, Wirtschaft oder andere Verwaltungen benötigt. Das Wissen dazu findet sich an vielen Stellen: in den Köpfen der Verwaltungsmitarbeiter, in verwaltungsinternen E-Mails, Dateien und Datenbanken oder in großen Papierarchiven. Um das entscheidende Wissen effizient nutzen, weitergeben und aufbewahren zu können, bedarf die öffentliche Verwaltung eines ganzheitlichen Managements ihres Wissens.
Die Zielsetzung der vorliegenden Master-Arbeit ist es, auf Basis von Best Practice-Beispielen aus der Privatwirtschaft eine Konzeption für ein ganzheitliches Wissensmanagement für die öffentliche Verwaltung zu entwickeln. Dazu ist es notwendig, die theoretischen Grundlagen von Wissen, Wissensmanagement und insbesondere die Anforderungen an die Ganzheitlichkeit eines Wissensmanagements zu betrachten. Ebenso müssen die besonderen Rahmenbedingungen erarbeitet werden, die in der öffentlichen Verwaltung vorliegen. Eine Vorstellung aktueller Best Practice- Beispiele aus der Privatwirtschaft soll einen Einblick in den aktuellen Stand des Wissensmanagements in der Praxis geben. Um eine Wissensmanagement-Konzeption erfolgreich einführen zu können, müssen ebenfalls die allgemeinen und verwaltungsspezifischen Barrieren und Erfolgsfaktoren sowie die möglichen Einführungsstrategien bekannt sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissen - Historie, Definition und Dimensionen
- Die Demokratisierung des Wissens - eine kurze, historische Betrachtung
- Wissen - Definition und Dimensionen
- Von Daten und Informationen zu Wissen
- Wissensdimensionen
- Wissensdimension - individuell und kollektiv
- Wissensdimension - implizit und explizit
- Wissen - der entscheidende Produktionsfaktor
- Einführung in das Wissensmanagement
- Die Generationen des Wissensmanagements
- Die erste Generation
- Die zweite Generation
- Die dritte Generation
- Definition von Wissensmanagement
- Theorie der Wissensschaffung im Unternehmen nach Nonaka und Takeuchi
- Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, Raub und Romhardt
- Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung
- Phänomen Verwaltungskultur
- Ebenen der Organisationskultur nach Schein
- Von der bürokratischen zur modernen Verwaltungskultur
- Diversity Management
- Unterschiede zu Unternehmen der Privatwirtschaft
- Ansatzpunkte für Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Verwaltungshandeln als Einzelfertigung
- Die vernetzte Verwaltung
- Open Government - Wissen als öffentliches Gut
- Implikationen für die Konzeption eines Wissensmanagements
- Wissensmanagement-Best Practice aus der Privatwirtschaft
- Technologie
- Enterprise 2.0 - Wissensmanagement im Web 2.0
- Enterprise 2.0 - Best Practice von Siemens
- Intranet - Best Practice von BASF
- Vom Wiki zur Social Collaboration - Best Practice der Bundeswehr
- Wissensidentifikation mit Yellow Pages - Best Practice von B. Braun
- DMS, ECM und EIM – Explizites Wissen nutzbar machen
- DMS - Best Practice von der Krämer GmbH
- ECM - Best Practice von der Anker Teppichboden GmbH & Co KG
- EIM - Best Practice aus der niederländischen Gemeinde Best
- Organisation
- Organisationskultur – Schaffung einer Wissenskultur
- Organisationsstruktur
- Generationen in Wirtschaft und Verwaltung
- Methoden des (intergenerativen) Wissenstransfers
- Wissenssicherung - Best Practice von Credit Suisse
- Führungsmodelle 2.0 - Digital Leadership bei Bosch
- Wissenserwerb und -entwicklung
- Dialog statt Top-Down - Best Practice vom Arbeiter-Samariter-Bund
- Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit – Best Practice von MAN
- Mensch
- Wissenstransfer und -austausch
- Effiziente Weiterbildung durch Blended Learning - Best Practice von Görtz
- Interkulturelle Lernstile
- Implikationen für die Konzeption eines Wissensmanagements
- Einführung von Wissensmanagement-Konzepten in der öffentlichen Verwaltung
- Einführungsstrategien
- Strategischer Ansatz
- Operativer Ansatz
- Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Einführung und Ausgestaltung
- Barrieren
- Allgemeine Barrieren
- Verwaltungsspezifische Barrieren
- Erfolgsfaktoren
- Erfolgsfaktoren der Dimension Technologie
- Erfolgsfaktoren der Dimension Organisation
- Erfolgsfaktoren der Dimension Mensch
- Konzeption eines ganzheitlichen Wissensmanagements für die öffentliche Verwaltung am Beispiel der Landesregierung Schleswig-Holstein
- Kurzvorstellung Landesregierung Schleswig-Holstein
- Konzeption
- Zielsetzungen & Rahmenbedingungen für die Einführung
- Technologische Dimension
- Landesregierung 2.0
- Papierlose Landesregierung
- Organisatorische Dimension
- Eine wissensorientierte Verwaltungskultur für die Landesregierung
- Anpassung der Kommunikationsprozesse
- Menschliche Dimension
- Prozess zum intergenerativen Wissenstransfer in der Landesregierung
- Intraorganisationaler Wissensaustausch in der Landesregierung
- Arbeitsmodell Digital Public Employee
- Fazit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Wissensmanagement-Konzepte aus der Privatwirtschaft für die öffentliche Verwaltung nutzbar gemacht werden können. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Best Practices aus verschiedenen Unternehmensbereichen und deren Übertragbarkeit auf die Strukturen und Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung.
- Analyse der Besonderheiten und Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung im Kontext von Wissensmanagement
- Identifizierung von Best Practices aus der Privatwirtschaft im Bereich Wissensmanagement
- Entwicklung eines Konzepts für die Einführung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Bewertung der Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Einführung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Anwendung des entwickelten Konzepts auf die Landesregierung Schleswig-Holstein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Definition von Wissen, seiner historischen Entwicklung und seinen Dimensionen. Kapitel 3 bietet eine Einführung in das Wissensmanagement, beleuchtet die Generationen des Wissensmanagements und stellt wichtige Konzepte wie die Theorie der Wissensschaffung nach Nonaka und Takeuchi sowie die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, Raub und Romhardt vor.
Kapitel 4 analysiert die Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung im Kontext von Wissensmanagement und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der spezifischen Kultur und den Arbeitsweisen der Verwaltung ergeben. Kapitel 5 präsentiert Best Practices aus der Privatwirtschaft im Bereich Wissensmanagement, wobei die Schwerpunkte auf den Bereichen Technologie, Organisation und Mensch liegen.
Kapitel 6 beschäftigt sich mit der Einführung von Wissensmanagement-Konzepten in der öffentlichen Verwaltung. Es werden Einführungsstrategien vorgestellt und die Erfolgsfaktoren sowie Barrieren bei der Implementierung von Wissensmanagement-Systemen in der Verwaltung beleuchtet. Kapitel 7 schließlich entwickelt ein ganzheitliches Wissensmanagement-Konzept für die Landesregierung Schleswig-Holstein und zeigt auf, wie die gewonnenen Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln in die Praxis umgesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Best Practice, öffentliche Verwaltung, Verwaltungskultur, Enterprise 2.0, Social Collaboration, Wissensidentifikation, DMS, ECM, EIM, Wissenstransfer, Digital Leadership, Blended Learning, Interkulturelle Lernstile, Erfolgsfaktoren, Barrieren, Landesregierung Schleswig-Holstein, Digital Public Employee.
- Arbeit zitieren
- Timm Heimburger (Autor:in), 2014, Wissensmanagement-Konzepte. Best Practice aus der Privatwirtschaft für die öffentliche Verwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304625