Polesien, das im übertragenden Sinne mit dem Ausdruck „Land am Wald“ übersetzt wird, gilt als eine historische Region, die im polnisch-weißrussisch-ukrainischen Dreiländergrenzgebiet liegt. Sie stellt eine der letzten Sumpflandschaften Europas dar. Dennoch blieb diese Landschaft in Europa noch recht unbekannt. Lediglich durch genozidähnliche militärische Aktivitäten der deutschen Wehrmacht und der stalinistischen roten Armee sowie durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 konnte sich Polesien einen Namen machen. An dieser Stelle ist zu fragen, wieso dieses Gebiet in vielen europäischen Ländern, trotz der bemerkenswerten Ausgangslage dieser Region und der dort lebenden Menschen, keine Relevanz gefunden hat?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Gegenstand
- Materiallage
- Methodischer Ansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der historischen Landschaft Polesien, einem Gebiet im polnisch-weißrussisch-ukrainischen Dreiländergrenzgebiet. Sie untersucht die Region aus einer historiographischen Perspektive und analysiert, welche Ansätze sich besonders gut eignen, um die Geschichte und Entwicklung Polesiens zu verstehen.
- Historische Entwicklung und Bedeutung Polesiens
- Analyse der historiographischen Ansätze im Kontext Polesiens
- Identifizierung der spezifischen Herausforderungen und Chancen für die Erforschung Polesiens
- Einbeziehung verschiedener historischer Perspektiven, wie z.B. der sozialökonomischen, ethnologischen und umweltgeschichtlichen
- Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Natur, Gesellschaft und Politik in Polesien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit, Polesien, vor. Sie beschreibt die geografische Lage, die Geschichte und die Besonderheiten der Region, die sie zu einem interessanten Forschungsfeld machen. Außerdem wird die Materiallage und der methodische Ansatz der Arbeit vorgestellt.
- Der Gegenstand: Dieser Abschnitt geht detaillierter auf die Geschichte und die Besonderheiten Polesiens ein. Er beleuchtet die verschiedenen Einflüsse, die auf die Region gewirkt haben, wie z.B. die orthodoxe Christianisierung, die polnisch-litauische Union und die sowjetische Herrschaft. Zudem wird die Rolle des Waldes und der Sumpflandschaften in der Geschichte und im Lebensbild der Einwohner Polesiens beleuchtet.
- Materiallage: In diesem Abschnitt wird die Forschungsliteratur zur Region Polesien vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass die meisten Darstellungen in polnischer oder russischer Sprache verfasst wurden, was die Arbeit im deutschsprachigen Raum erschwert. Dennoch werden wichtige Quellen und Forschungsarbeiten genannt, die sich mit der Region Polesien auseinandersetzen.
- Methodischer Ansatz: Der methodische Ansatz der Arbeit liegt in der Analyse verschiedener historiographischer Ansätze, die sich für die Erforschung Polesiens eignen. Es werden verschiedene Perspektiven wie der Historismus, der historische Materialismus, die historische Sozialwissenschaft und die historische Anthropologie vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit auf die Region Polesien untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Polesien, Historiographie, Umweltgeschichte, historische Anthropologie, Sozialgeschichte, transnationale Geschichte, Imperiale Geschichte, Raum- und Umweltgeschichte Osteuropas, „Hiesige“, Sumpflandschaft, Wald, Pripjetsümpfe, Tschernobyl, Sowjetisierung, Modernisierungsprozess, ethnische Identität, Klassengegensätze.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2015, Historiographische Auseinandersetzungen mit der Region Polesien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305227