Sucht man im Internet nach 'Urlaub zu Dritt', dann kann man in etlichen Foren nachlesen, welche Erfahrungen bereits gesammelt wurden. Viele Betroffene wenden sich mit der Frage 'Urlaub zu dritt, kann das gut gehen?' an die Internetgemeinschaft. Sorgen drehen sich meist darum, nicht die bzw. der Ausgeschlossene zu sein. Und auch die Reaktionen belegen, dass es 'bei ungeraden Zahlen oft Streit gibt, weil eine Person immer übrig bleibt'. Angesprochen auf das Thema dieser Arbeit, waren Anekdoten über missglückte Dreier-Wohngemeinschaften und zerbrochenen Männerfreundschaften, nachdem der beste Freund eine neue Partnerin hat, nicht selten.
Deutlich wird, ob positiv oder negativ, eine dritte Person verändert etwas an der sozialen Situation. Aus diesem Grund ist die Triade eine bedeutende soziale Einheit in der Soziologie. Aufbauend auf Georg Simmel (1982) hat die Relevanz triadischer Konstellationen für die soziologische Theorie und die empirische Forschung zunehmend an Bedeutsamkeit gewonnen. Besonders die Frage, inwieweit der Dritte zu Erkenntnissen über die Bildung und Reproduktion sozialer Ordnung beiträgt, wird diskutiert. Laut Caplow (1968) existiert in einer Triade die Tendenz, dass sich zwei Mitglieder gegen den Dritten verbünden. Durch Kommunikation findet unentwegt eine hierarchische Positionierung zwischen den drei Akteuren statt. Wie sich diese Aushandlung in der Interaktion manifestiert, wird in dieser Arbeit erforscht. Ziel ist es zu analysieren, ob und wie hierarchische Strukturen in Triaden kommuniziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie
- 2.1. Die Triade
- 2.2. Objektive Hermeneutik
- 2.2.1. Entstehungshintergrund
- 2.2.2. Theoretische Einordnung
- 2.2.3. Theoretische und methodische Grundprinzipien
- 3. Analyse
- 3.1. Daten- & Situationsbeschreibung
- 3.2. Auswahl des Verfahrens & Analyseschritte
- 3.3. Eine objektiv-hermeneutische Interpretation
- 3.3.1. Feinanalyse des Anfangsinteraktes
- 3.3.2. Überprüfung der Fallstruktur
- 3.4. Strukturgeneralisierung
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kommunikation von hierarchischen Strukturen in Triaden. Sie analysiert ein Datenstück aus einer Audioaufnahme eines IKEA-Besuchs, bei dem drei Personen anwesend sind, um zu erforschen, wie sich soziale Ordnung in dieser Konstellation manifestiert. Die Analyse erfolgt mit Hilfe der Objektiven Hermeneutik, die es ermöglicht, die strukturellen Muster der Interaktion zu identifizieren.
- Die Bedeutung von Triaden in der Soziologie
- Die Rolle des Dritten in der Gestaltung sozialer Beziehungen
- Die Anwendung der Objektiven Hermeneutik als Analysemethode
- Die Identifizierung von hierarchischen Strukturen in der Kommunikation
- Die Relevanz der sequentiellen Analyse für die Erforschung sozialer Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Hintergrund der Untersuchung. Kapitel 2.1 gibt einen theoretischen Einblick in die Triade als soziale Einheit und ihre Bedeutung in der Soziologie. Kapitel 2.2 beschreibt die Objektive Hermeneutik als Analysemethode und ihre theoretischen und methodischen Grundprinzipien. Kapitel 3 beinhaltet die Analyse des Datenstückes, einschließlich der Beschreibung der Daten und der Auswahl des Verfahrens. In Kapitel 3.3 erfolgt die objektiv-hermeneutische Interpretation mit einer Feinanalyse des Anfangsinteraktes und einer Überprüfung der Fallstruktur. Kapitel 3.4 fasst die Ergebnisse der Strukturgeneralisierung zusammen. Das Fazit reflektiert die Ergebnisse der Arbeit und ihre Relevanz für die Beantwortung der Fragestellung.
Schlüsselwörter
Triaden, Objektive Hermeneutik, Hierarchien, soziale Ordnung, Kommunikation, Interaktion, sequentielle Analyse, Datenanalyse, IKEA-Besuch, Sozialbeziehungen, strukturelle Muster.
- Arbeit zitieren
- Esther Rumohr (Autor:in), 2014, Hierarchien in Triaden. Eine objektiv-hermeneutische Analyse einer Dreiergruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305234