Die empirisch-positivistische Naturwissenschaft hat ihren Durchbruch im 19. Jahrhundert gefeiert und liegt damit parallel zur Wirkungszeit der romantischen Naturforschung. Ihr liegt die experimentelle Erfahrung zu Grunde. Sie versuchte die Dinge der Welt mittels logischem Denken zu erklären um sie zu beherrschen und gelangte auf diese Weise zu ihren Hypothesen und Erkenntnissen.
Die romantische Naturforschung Schuberts war anderer Ausprägung. Zwar waren auch seine Methoden experimenteller Art und auch hier wurde mit den Mitteln logischen Denkens geforscht, allerdings bettete er die Ergebnisse seiner Untersuchungen in ein allumfassendes Weltbild von religiöser Ausprägung und handelte sich damit oft genug den Spott der positivistischen Kollegen ein.1 Sein Weltbild war mystisch geprägt, wie Ernst Busch es festgestellt hat.2 Die Romantik hat alle Gebiete des irrationalen Fühlens, der Religion, der Kunst und das unbewußte Seelenleben in ihre mystische Erkenntnis mit einbezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Aufkommen der romantischen Naturforschung
- Die Verbindung zwischen romantischer Naturforschung und romantischer Poesie
- Gotthilf Heinrich Schubert
- Leben und Werk
- Schuberts Grundgedanken
- Triadisches Weltverständnis
- Hieroglyphensprache
- Magnetismus
- Schuberts Gedanken in E.T.A. Hoffmanns Werk
- Die Hieroglyphensprache in „Der Goldne Topf“
- Magnetismus und Traum in „Der Magnetiseur“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der romantischen Naturforschung auf die Literatur, insbesondere die Werke von Gotthilf Heinrich Schubert und E.T.A. Hoffmann. Sie beleuchtet die Verbindung zwischen Schuberts naturmystischen Gedanken und Hoffmanns literarischer Umsetzung dieser Ideen in „Der Goldne Topf“ und „Der Magnetiseur“.
- Das Aufkommen und die Besonderheiten der romantischen Naturforschung im Vergleich zur empirisch-positivistischen Naturwissenschaft
- Schuberts Grundgedanken und sein triadisches Weltverständnis, insbesondere die Bedeutung der Hieroglyphensprache und des Magnetismus
- Die Verbindung zwischen Schuberts naturmystischen Ideen und Hoffmanns literarischer Umsetzung in seinen Werken
- Die Rolle des Traumes und des Somnambulismus in Hoffmanns Werken im Kontext der romantischen Naturforschung
- Die Bedeutung des „Unsichtbaren Bandes“ und der „Lebensseele“ in Schuberts Naturphilosophie und ihre Auswirkungen auf die Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Besonderheiten der romantischen Naturforschung im Vergleich zur empirisch-positivistischen Naturwissenschaft und verdeutlicht die enge Verbindung zwischen romantischer Naturforschung und Poesie. Sie stellt die beiden Schwerpunktautoren Schubert und Hoffmann vor und skizziert den Fokus der Arbeit auf die Werke „Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft“, „Symbolik des Traumes“, „Der Goldne Topf“ und „Der Magnetiseur“.
Das zweite Kapitel widmet sich Gotthilf Heinrich Schubert, seinem Leben, Werk und den zentralen Gedanken seiner Naturphilosophie. Dabei werden seine „Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft“ und „Symbolik des Traumes“ als wichtige Quellen seiner naturmystischen Ideen hervorgehoben.
Das dritte Kapitel beleuchtet Schuberts triadisches Weltverständnis, seine Interpretation der Hieroglyphensprache und die Rolle des Magnetismus in seiner Naturphilosophie.
Das vierte Kapitel untersucht den Einfluss Schuberts Gedanken auf das Werk von E.T.A. Hoffmann. Die Bedeutung der Hieroglyphensprache in „Der Goldne Topf“ und die Rolle des Magnetismus und des Traumes in „Der Magnetiseur“ werden analysiert und im Kontext der romantischen Naturforschung diskutiert.
Schlüsselwörter
Romantische Naturforschung, Gotthilf Heinrich Schubert, E.T.A. Hoffmann, Naturmystik, Triadisches Weltverständnis, Hieroglyphensprache, Magnetismus, Traum, Somnambulismus, „Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft“, „Symbolik des Traumes“, „Der Goldne Topf“, „Der Magnetiseur“, „Lebensseele“, „Unsichtbares Band“.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Kristek (Autor:in), 2001, Gotthilf Heinrich Schubert und E.T.A. Hoffmann. Die Bedeutung der romantischen Naturforschung für die Literatur der Romantik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3061