Inhaltsangabe oder Einleitung
Die global vielfach verursachte Migrationsbewegung ist im Spätsommer 2015 in manchen Regionen, insbesondere in Europa, zu einer enormen Flüchtlingswelle angewachsen.
Dabei entsteht eine Bereitwilligkeit bei den unter diesen Umständen zurzeit in Deutschland eintreffenden Menschen, ihrem Aufnahmeland – insbesondere auch der Bundesregierung – ein bisher nie dagewesenes Maß an Wertschätzung und Dankbarkeit zu zollen. Dies wird sich auch in Zukunft für Staat und Gesellschaft bezahlt machen.
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- Michael Pleister (Autor:in), 2015, Ein Plädoyer für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308641
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Ergänzung zum Diskussionsbeitrag „Flüchtlingsfrage“ aus der Perspektive Januar 2016
Es besteht die Gefahr, dass die ursprüngliche Begeisterung der Flüchtlinge über die wohlwollende
Aufnahme in Deutschland im Herbst 2015 einer nicht unerheblichen Ernüchterung weicht, möglicherweise in Missmut, Resignation, gar Feindseligkeit umschlägt, wenn weiterhin rassistische Propaganda, Hasstiraden und Anschläge auf Wohnanlagen von Migranten das gesellschaftliche Klima vergiften. Selbstverständlich tragen auch all diejenigen, die in krimineller Weise in die momentan diskutierten Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof und anderwärts während der Silvesternacht 2015/2016 involviert waren, zu entsprechenden ausländerfeindlich gestimmten Reaktionen in der Bevölkerung bei. Gleichwohl: Gelingende Integration dürfte Bedingung, wenn auch nicht gleich Garantie für Gewaltverzicht auf allen Seiten sein. Die deutsche Bevölkerung sollte sich aufgefordert fühlen, durch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Migranten, vor allem durch aktive Mitwirkung an den Aufgaben der Integration die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die hiesige Gesellschaftsordnung insgesamt und damit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie humanistische Werte auch zukünftig ebenso intellektuell wie emotional engagierte Träger finden. Nur durch die Aufnahme von Kontakten, durch Bekanntschaften und Freundschaften kann sich auf längere Sicht ein gedeihliches Miteinander der Menschen gerade in einer verstärkt pluralistisch geprägten Gesellschaft entwickeln.
Ein solcher Prozess mit dem Ergebnis einer pazifizierten menschlichen Gemeinschaft liefert das Fundament des gesamten europäischen Wertesystems, das auf kulturellen wie religiösen Einflussfaktoren beruht, insbesondere aber bekanntermaßen von Errungenschaften der Aufklärung getragen wird, einmal abgesehen von gewissen Rückläufigkeiten und Irritationen, die in dieser Hinsicht derzeit mancherorts bedauerlicherweise zu verzeichnen sind. -- Die Bevölkerung nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ist letztlich gefordert!
Michael Pleister, d. 10.01.2016