Unter dem Hamburger Heinrich Wolgast entstand Ende des 19. Jahrhunderts in der Hansestadt einer der einflussreichsten und engagiertesten Verbände zur Literaturkritik.
Der sogenannte Jugendschriftenausschuss und seine Zeitschrift "Die Jugendschriftenwarte" hatten bedeutenden Einfluss auf die Verbreitung und den Konsum von Kinder- und Jugendliteratur zur vorletzten Jahrhundertwende. Auch heute noch führt die Organisation ihre Arbeit, jetzt unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien“ (AJuM), weiter und engagiert sich für empfehlenswerte Kinder- und Jugendliteratur.
Die seit nunmehr über 100 Jahren bestehende Aktualität der Arbeit des Jugendschriftenausschusses sowie der regionale Bezug dieser Entwicklung zu meiner Heimat- und Ausbildungsstadt Hamburg, haben mich veranlasst, einen genaueren Blick auf die Wirksamkeit des Jugendschriftenausschusses zu werfen.
Die letzten Arbeiten zu vergleichbaren Themen stammen von Gisela Wilkending und Hans-Heino Ewers, seit 2002 wurden jedoch keine weiteren Arbeiten hierzu veröffentlicht.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, in welchen Aspekten sich die Kunsterziehungsbewegung und die Reformpädagogik mit ihren zeitgenössischen Vertretern in ihrer Jugendschriftenkritik und ihren Forderungen von einander absetzen und an welchen Stellen sie Gemeinsamkeiten aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Arbeit
- Vorgehen/ Methode
- Kinder- und Jugendliteratur
- eine Definition
- Die Kunsterziehungsbewegung
- Ziele und Einflüsse dieser Bewegung auf Jugendschriften um 1900
- Wichtiger Vertreter der Kunsterziehungsbewegung
- Alfred Lichtwark (1852-1914)
- Heinrich Wolgast (1860-1920)
- Die Reformpädagogik
- Ziele und Einflüsse dieser Bewegung auf Jugendschriften um 1900
- Wichtiger Vertreter der Reformpädagogik
- Hamburger Jugendschriftenausschuss
- Ausgewählte Jugendschriften - eine Gegenüberstellung
- Pole Poppenspäler (1898) von Theodor Storm
- Fitzebutze 1900 von Richard Dehmel
- Berni (1909) von Heinrich Scharrelmann
- Zusammenfassung / Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kritik von Jugendschriften im Kontext der Kunsterziehungsbewegung und der Reformpädagogik um 1900. Die Untersuchung fokussiert dabei auf den Einfluss beider Bewegungen auf die Verbreitung und den Konsum von Kinder- und Jugendliteratur im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert, wobei die Arbeit des Hamburger Jugendschriftenausschusses als maßgeblicher Akteur beleuchtet wird.
- Die unterschiedlichen Auffassungen von Kinder- und Jugendliteratur in der Kunsterziehungsbewegung und der Reformpädagogik.
- Die zentralen Ziele und Kritikpunkte der beiden Bewegungen im Hinblick auf Jugendschriften.
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Jugendschriftenkritik von Alfred Lichtwark, Heinrich Wolgast und Heinrich Scharrelmann als Vertreter der jeweiligen Bewegungen.
- Der Einfluss des Hamburger Jugendschriftenausschusses auf die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur.
- Die Analyse von exemplarischen Jugendschriften aus der Zeit um 1900, um die Kontroversen und Positionen der beteiligten Akteure zu verdeutlichen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und begründet die Relevanz des Themas. Zudem wird die Methodik der Arbeit erläutert, die sich auf die qualitative Analyse von Primär- und Sekundärquellen konzentriert.
- Kapitel 2: Kinder- und Jugendliteratur
- Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Definitionen und Unterkategorien von Kinder- und Jugendliteratur, die im Kontext der Kunsterziehungsbewegung und der Reformpädagogik um 1900 relevant waren.
- Kapitel 3: Die Kunsterziehungsbewegung
- Dieses Kapitel analysiert die Ziele und Einflüsse der Kunsterziehungsbewegung auf Jugendschriften im Kontext der Zeit um 1900. Darüber hinaus werden Alfred Lichtwark und Heinrich Wolgast als wichtige Vertreter der Bewegung vorgestellt.
- Kapitel 4: Die Reformpädagogik
- Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele und Einflüsse der Reformpädagogik auf Jugendschriften um 1900. Heinrich Scharrelmann wird als prominenter Vertreter der Bewegung vorgestellt.
- Kapitel 5: Hamburger Jugendschriftenausschuss
- Dieses Kapitel schildert die Gründung, die Arbeit und die Ziele des Hamburger Jugendschriftenausschusses, der einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur um 1900 hatte.
- Kapitel 6: Ausgewählte Jugendschriften - eine Gegenüberstellung
- Dieses Kapitel stellt drei exemplarische Jugendschriften (Pole Poppenspäler, Fitzebutze, Berni) vor und analysiert deren Entstehungshorizont sowie die kontroversen Positionen zu diesen Büchern aus der Perspektive der Kunsterziehungsbewegung, der Reformpädagogik und des Hamburger Jugendschriftenausschusses.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Kinder- und Jugendliteratur, Kunsterziehungsbewegung, Reformpädagogik, Jugendschriftenausschuss, Heinrich Wolgast, Alfred Lichtwark, Heinrich Scharrelmann, und analysiert den Einfluss dieser Bewegungen auf die Entwicklung und Kritik von Jugendschriften im Zeitraum um 1900.
- Arbeit zitieren
- Natalie Rath (Autor:in), 2013, Jugendschriften in der Diskussion von Kunsterziehungsbewegung und Reformpädagogik um 1900, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309359