Die Bedeutung des Pilgerns in Judentum, Christentum und Islam


Hausarbeit, 2013

29 Seiten, Note: 1,7

Jam Mir (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Pilgern
2.1 Was ist Pilgern?
2.2 Der Unterschied zwischen der Pilgerreise und der Wallfahrt
2.3 Zur Entstehung des Pilgerns

3. Das Pilgern im Judentum, Christentum und dem Islam
3.1 Die Klagemauer als Wirkungsstätte der Juden
3.2 Das Pilgern im Christentum am Beispiel des Jakobsweges
3.3 Die Pilgerreise Hadsch im Islam
3.4 Die Bedeutung Jerusalems für die drei Weltreligionen

4. Schlussbetrachtung

1. Einleitung

Anlässlich meiner eigenen Pilgererfahrungen im Jahr 2006 nach Santiago de Compostela (Grab des heiligen Apostels Jakobus in Spanien) sowie des Seminars „Kult, Kulturen und Religionen“, widme ich mich in dieser Hausarbeit der Thematik des Unterwegsseins: dem Pilgern.

Der Ursprung des Wortes Pilgern liegt im Lateinischen und bedeutet »fremd« und »in der Fremde sein, Heil suchen« (Gesellschaft zur Förderung des Jakobswesens, 2014). Pilgern ist eine Form des Unterwegssein, die sich auf verschiedene Weise vergegenwärtigt (siehe Kapitel 1.1). Es ist eine ungewisse Zeit in der Fremde, die oft mit körperlicher Anstrengung, sowie mit physischen und psychischen Grenzerfahrungen verbunden ist, in der individuellen Auseinandersetzung mit sich selbst (Gerland 2009, 21).

Im Prinzip pilgern Menschen einen Weg um Gott oder einem Heiligen näher zu sein und um sich von Sünden zu befreien (Gesellschaft zur Förderung des Jakobswesens 2014). Pilgern ist nicht an eine bestimmte Religion gebunden, bspw. das Christentum (Souden 2002, 6). Jeder Pilger besitzt seinen eigenen Beweggrund, weshalb er sich auf den Weg macht, wie z.B. ein fremdes Land zu erkunden, dem Alltag zu entfliehen, seinen Glauben zu stärken oder neue Kraft zu gewinnen (Bunse 2011). Grundsätzlich muss zwischen Wallfahrt und Pilgern unterschieden werden (siehe Kapitel 1.2). Oft werden die Begriffe synonym gebraucht aber vor allem im Christentum sind diese klar zu trennen (Jakobswegpilgerweg.de 2014, Wallfahrt). Vor allem wird die Bedeutung des Pilgerns und der Wallfahrt in der Einzelbetrachtungen deutlich gemacht.

Die Juden betrachten ihre Westmauer, welche die Reste des Zweiten Tempels sind, nicht als traditionelle Pilgerstätte (siehe Kapitel 2.1). Für sie ist es ein Ort der religiösen Identifizierung und stellt eine Verbindung aller jüdischen Gläubigen weltweit dar (Schweizer 2011, 139). Sie betrauern den Verlust, beklagen diesen und beten für Anliegen. Es ist zum Brauch geworden, das Anliegen auf einen kleinen Zettel zu schreiben und diesen in die Ritze des Mauerwerkes zu stecken (Schweizer 2011, 139).

Im Gegensatz zu den Juden machen sich die Christen auf einen langen Weg, dem Jakobsweg (siehe Kapitel 2.2). Der heilige Jakobus ist Schutzpatron des Landes Spanien und die Wirkungsstätte ist seit dem 12. Jahrhundert ein begehrtes Ziel, welches mittlerweile nicht nur Christen besuchen. Auf den Weg erfährt der Pilger seine persönlichen Grenzen und setzt seine Kraftressourcen ein, die er in seinem alltäglichen Leben oft nicht nutzt (Gerland 2009, 21). Der Weg stellt eine individuelle Auseinandersetzung mit sich selbst dar (Gerland 2009, 21).

Wiederum soll ein Muslim, wenn er sich dies finanziell leisten kann, nach der fünften Säule des Korans mindestens einmal im Leben nach Mekka reisen (siehe Kapitel 2.3). Diese so genannte Hadsch findet im Zeitraum des Dhu l-Hiddscha, dem letzten Kalendermonat der islamischen Zeitrechnung statt (Gerland 2009, 169). Die Einreise nach Mekka ist vorrangig nur Muslimen gestattet. In den sechs Tagen besuchen fast dreii Millionen Pilger gleichzeitig die Umgebung und führen an den verschiedenen Stationen ihre Rituale durch (Schweizer 2011, 109).

Die drei abrahamitischen Religionen sind in der Stadt Jerusalem vereint und teilen sich deren Gebiet (siehe Kapitel 2.4). In der Vergangenheit hatte Jerusalem verschiedene Staatsreligionen und Herrscher, z. B. war Jerusalem unter Konstantin dem Großen, eine christliche Stadt. Der Tempelberg in Jerusalem ist eine gemeinsame Wirkungsstätte der drei Religionen. Dort befinden sich der Felsendom der Muslime, die Westmauer der Juden sowie die biblischen Stätten Jesus, die für die Christen von Bedeutung sind.

Mit dieser Hausarbeit möchte ich aufzeigen, was Pilgern in den Religionen im Verborgenen kennzeichnet sowie die Bedeutung der jeweiligen religionsspezifischen Pilgerstätten in der heutigen Zeit. Daher konzentriere ich mich in dieser Hausarbeit auf die Fragestellung: Welche Bedeutung hat das Pilgern in den Religionen: Judentum, Christentum und Islam? Diese drei Religionen werden auch als abrahamitische Religionen bezeichnet, weshalb im Nachfolgendem Text diese Benennung genutzt wird. Diese drei Religionen stellen eine Besonderheit dar, da sie strukturelle Gemeinsamkeiten in ihren Bibelinhalten aufweisen (Schweizer 2011, 16). Abraham ist eine wichtige Identifikationsfigur des historischen Ursprungs der drei monotheistischen Religionen (Schweizer 2011, 98).

Gegliedert ist diese Arbeit in drei Abschnitte. Im ersten Kapitel führe ich zum einen die Definition des Pilgerns aus, wobei auf die historische Entwicklung sowie auf die Beweggründe des Pilgerns eingehen werde. Zum Anderen werde ich auf die Bedeutung des Unterwegsseins in den abrahamitischen Religionen eingehen. Anschließend baut sich das zweite Kapitel auf, in welchem auf das Pilgern in den drei Religionen eingegangen wird. Dabei werden geschichtliche Entstehungsfakten sowie Aspekte ritueller Handlungen und der Pilgerorte beschrieben. Gleichfalls wird die Verbindung der drei Religionen zu Jerusalem geschildert. Der letzte Abschnitt befasst sich mit einer Schlussbetrachtung der Fragestellung sowie der Gesamtthematik des Pilgerns.

Hauptsächlich nutzte ich für meine Recherche Fachliteratur unter Einbezug von Internetinformationen. Ich habe die amerikanische Zitierweise genutzt. Wenn im Text die weibliche oder die männliche Form einzeln verwendet wurde, so geschieht dies zur besseren Lesbarkeit der Textabschnitte. Selbstverständlich beziehen sich die Aussagen stets auf beide Geschlechter.

2. Das Pilgern

Pilgerreisen sind eine natürliche Form der Fortbewegung, des Gehens, welche „zu den ältesten kultischen Ritualen in der Geschichte der Menschheit“ (Souden 2002, 6) gehört. Dieses Kapitel intensiviert das Verständnis des Pilgerwesens, in dem auf die Fragen: Was bzw. wie ist pilgern, warum pilgern Menschen und wie ist es entstanden? eingegangen wird. Nach wie vor suchen Gläubige Wallfahrtsorte und Pilgerwege auf. Vor allem die Nähe zum Religiösen stellt eine enge Verbundenheit zwischen der Wallfahrt und der Pilgerreise dar. Dennoch sind diese zwei Begriffe zu unterscheiden, wie nachfolgend (siehe Kapitel 2.2) erläutert wird.

2.1 Was ist pilgern?

„Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass die weltweit größten Versammlungen von Menschen einen religiösen Anlass haben“ (Souden 2002, 6). Erstaunlich ist, dass das Pilgern weltweit in jeder Religion sowie in jeder Epoche präsent ist (Souden 2002, 6).

Der Wortursprung liegt im Lateinischen und bedeutet »fremd« und »in der Fremde sein Heil suchen« (Gesellschaft zur Förderung des Jakobswesens, 2014). Ein Pilger ist ein Reisender in der Fremde, welcher aus religiösem Antrieb freiwillig seine sichere und vertraute Umwelt verlässt und diese gegen eine anstrengende Reise eintauscht (Gerland 2009, 177).

Eine Pilgerreise stellt keinen gewöhnlichen Urlaub dar. Es ist eine Zeit des Verzichts, weswegen nur das Nötigste als handliches Gepäck im Rucksack mitgenommen und das Einfachste als Schlafunterkunft angeboten wird (Gerland 2009, 65). Ebenso sind Pilger durch Symbole wie der Jakobsmuschel oder besonderer Kleidung, wie die weißen Tücher auf der Hadsch für die Außenstehenden gut erkennbar. Grundsätzlich kann ein Pilgerweg alleine oder in einer Gruppe begangen werden und ist frei von zeitlichen Vorgaben, bspw. wann der Weg begangen und beendet sein muss (Sommer 2014: Pilgern) Im Allgemeinen kann zwischen traditionellem und modernem Pilgerwesen unterschieden werden (Gerland 2009, 15).

Im traditionellen Pilgerwesen ist der Pilgernde ein Reisender in der Fremde, der mit seinem Antrieb eine kurze oder weite Strecke zu Fuß zu einem heiligen Ort bezwingt. Dies ist in erster Linie auf einen religionsbezogenen Glauben zurück zu führen, in dem „übernatürliche Mächte ihre Kraft an bestimmten Orten besonders stark“ (Evangelische Landeskirche in Baden 2014) entfaltet haben. Auf dem Weg erhofft sich der Pilger Vergebung seiner Sünden oder die Heilung von Krankheit (Gesellschaft zur Förderung des Jakobswesens, 2014). An dieser Stelle grenzen sich die Protestanten und die Juden von dieser Art des Pilgerns ab. Beide Religionen glauben weder an Reliquien noch an heilige Personen oder wundertätige Orte (Schweizer 2011, 139). Vor allem für die Juden stellt die Westmauer auch bekannt als Klagemauer ihre religiöse Identifizierung dar (Gerland 2009, 25).

Nach christlichem Verständnis ist das Leben ein Pilgerweg, denn auf der Erde ist der Gläubige nirgendwo zu Hause (LexiTV 2010). Aus diesem Grund sucht ein Pilger heilige Orte auf um in diesem Moment Gott näher zu sein. Daher ist das Ziel des Unterwegsseins die himmlische Stadt Gottes (Lexi TV 2010). Demzufolge ist das Pilgern „ein Weg mit Gott, wobei der Weg nicht schon das Ziel ist. Vielmehr tragen die Pilgernden das Ziel in sich und richten sich darauf aus“ (Schweizer 2011, 289). Demzufolge erschließt sich, dass im traditionellen Pilgern die religiöse Auseinandersetzung und Vertiefung des persönlichen Glaubens im Vordergrund steht.

Im modernen Pilgerwesen ist der Pilger ebenfalls ein Reisender in der Fremde. Vor allem durch mediale Berichterstattungen wie bspw. von Hape Kerkeling in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“ von 2006 ist die Nachfrage nach dem Pilgern verstärkt worden. Vordergründig dient die Pilgerreise dem Zweck, zu sich selbst zu finden, dem Alltag zu entfliehen, mit sich ins Reine zu kommen, seine Grenzen kennen zu lernen, Vergebung zu erfahren oder eine Antwort für Entscheidungsfragen zu finden (Becker 2008). Das Religiöse stellt für den Pilgernden eine Faszination, aber keinen Mittelpunkt in seinem Leben dar (Bunse 2011). Ein Pilgerziel, zum Beispiel Santiago de Compostela, kann traditionell- religiös geprägt sein, aber die Religion selbst kann für das Unterwegssein „völlig in den Hintergrund treten“ (Evangelische Landeskirche in Baden, 2014). Zu dem kommt der Einbezug weiterer spiritueller Inhalte, wie der des Zen- Buddhismus hinzu, weshalb zunehmend der Ansporn entsteht, dass der Weg das Ziel ist (Schweizer 2011 288).

Grundsätzlich besitzt jeder Pilgernde seinen individuellen Antrieb, weshalb er sich auf den Weg macht. Daher sollte es keine Rolle spielen, ob sich dieser unter traditionellen oder modernen Aspekten des Unterwegsseins bewegt. Der Glaube an eine spirituelle Macht ist der Fokus eines jeden Pilgernden. Hauptsächlich möchte sich ein Pilgernde auf dem Weg leer machen und betont dabei die innere Erfahrungen, die über das Religiöse hinaus gehen. Dabei hat die persönliche Erfahrung des Unterwegsseins einen höheren Stellenwert als der religiöse Bezug (Schweizer 2011, 287). Der wesentliche Unterschied der beiden Formen liegt im Verständnis zum Religiösen, welche im traditionellen Pilgern, dem Aufsuchen von heiligen Wirkungsstätten, Reliquien etc., vorrangig verankert sind. Das Hauptmerkmal des modernen Pilgerns liegt in inneren Dispositionen, welche mit spirituellen Inhalten aus verschiedenen Religionen begleitet werden können. Daher bleibt das Pilgern für jeden Gläubigen eine persönliche Herausforderung, die eine ungewisse Zeit mit sich bringt und verschiedene Kraftressourcen des Pilgers abverlangt. Schlussfolgernd ist das Pilgern das verlassen des alltäglichen Lebens, der Normalität und das Aufbrechen in eine un-/ gewisse Zeit in der Fremde, welche über die Regionalität der Heimat hinausgeht (Gerland 2009, 177).

2.2 Der Unterschied zwischen der Pilgerreise und der Wallfahrt

Hauptsächlich werden nur im deutschsprachigen Raum die Begriffe Wallfahrt und Pilgern unterschieden (Janke 2000). Die Inhalte von Wallfahrt und Pilgerreise liegen dicht beieinander (Steinweg 2014), weshalb eine eindeutige Differenzierung schwierig ist, denn oft werden „die Worte Pilgerfahrt und Wallfahrt auch synonym gebraucht“ (Jakobsweg-pilgerweg.de 2014, Wallfahrt).

Grundsätzlich sind die beiden Formen „untrennbar verbunden mit dem Glauben, dem Göttlichen oder dem Heil an einem bestimmten Ort näher zu sein“ (Steinweg 2014). Prinzipiell vertiefen beide Prozeduren den Glauben an Gott, haben ein konkretes Endziel und sind ein Gemeinschaftserlebnis (Steinweg 2014). Der Ursprung der Wallfahrt liegt im 4. Jahrhundert und galt vor allem im Mittelalter als eine „Reise, um ein heiliges Gebot zu erfüllen oder zum Zweck des Besuches einer bestimmten Pilgerstätte mit religiöser Bedeutung“ (Evangelische Landeskirche in Baden 2014). Generell war das Mittelalter eine katholisch geprägte Zeit, weshalb die Wallfahrt einen katholischen Ursprung hat und deshalb heutzutage vorrangig zur katholischen Tradition, vorrangig zur Marienverehrung, gezählt wird (Sommer 2014, Wallfahrtsorte). Wie beim Pilgern lässt sich die Wallfahrt aus dem lateinischen Wort „peregrinatio religiosa“ ableiten und bedeutet »in eine bestimmte Richtung ziehen, unterwegs sein« (Evangelische Landeskirche in Baden 2014). Eine Wallfahrt ist eine Reise zu einem geplanten Ziel, welches in der Regel in der nahen Umgebung des Heimatortes liegt (Litzke 2014). Es wird sich nicht wie beim Pilgern auf eine lange Reise in die Fremde begeben. Zu dem wird eine Wallfahrt „in regelmäßigen Abständen, meist alljährlich zu einem bestimmten Termin durchgeführt“ (Sommer 2014, Wallfahrtsorte), wie z. B. die islamische Wallfahrtsreise Hadsch nach Mekka in dem Fastenmonat. Oft findet die Wallfahrt in einer festen Reisegruppe statt (Sommer 2014, Wallfahrtsorte). Sie wird gemeinsam begonnen und gemeinsam beendet. Während der Wallfahrt werden Prozessionen und Glaubensrituale durchgeführt, um den Glauben zu stärken. Aus dem Grund beinhaltet die Fahrt ein gemeinsames Anliegen, wie zum Beispiel die Heilung von Kranken in einem Gewässer wie in Lourdes oder das Darbringen einer besonderen Fürbitte wie es an der Westmauer getan wird. Es gibt eine geplante Rückkehr in die Heimat (Sommer 2014, Wallfahrtsorte). Des Weiteren ist die Wallfahrt sehr kirchennah durch das gezielte Aufsuchen der Nähe zum Heiligen o.ä, weshalb die Wallfahrt von sehr tief Gläubigen begangen wird bzw. sie eine entscheidende Rolle in der Vertiefung des Glaubens besitzt (Sommer 2014, Wallfahrtsorte). Ein langer Fußmarsch ist für die Wallfahrt ein untypisches Merkmal (Sommer 2014, Wallfahrtsorte).

Im Gegensatz dazu ist die Pilgerreise frei von Terminen (Sommer 2014, Pilgern). Zu dem kann eine Planung nur oberflächlich geschehen, da das Pilgern das Innere einer Person in Bewegung bringt. In der Regel möchte sich ein Pilgernder auf seinem Weg mit sich selbst auseinandersetzen, dies geschieht auf seinem Fußmarsch (Röder 2002).

Beim Pilgern kann der Glaube gestärkt werden, oft steht dies aber nicht im Mittelpunkt. Vor allem heutzutage sind spirituelle Orientierungen dazu gekommen, wie der Zen- Buddhismus (Schweizer 2011, 288). Die Rückkehr eines Pilgernden in die Heimat ist nicht eingeschlossen, was vor allem im Mittelalter eine übliche Tradition war, dass der Gläubige, wenn er das Ziel erreicht hatte dort bis zu seinem Tod blieb (Janke 2000).

Schlussfolgernd ist die Wallfahrt eine sehr religiöse Begegnung, welche von Gebeten und Prozessionen, an einem wundertätigen Ort, begleitet wird. Hingegen ist die Pilgerreise ein langes Unterwegssein, oft zu Fuß, wobei die innere Auseinandersetzung auf dem Weg im Vordergrund steht. Der Pilgernde soll auf dem Weg mit seinen eigenen Kraftressourcen an seine eigenen körperlichen sowie seelischen Grenzen kommen (Gerland 2009, 21).

2.3 Zu der Entstehung des Pilgerns

Da Unterwegssein zu religiösen Wirkungsstätten hat in der Geschichte der Menschheit eine lange Tradition (Souden 2001, 6). „Selbst vorchristliche Formen der Wallfahrt sind aus Ägypten bekannt; hier eng verbunden mit Opfergaben an die Götter bei Tempelweihen“ (Steinweg 2014).

Es gibt nicht die festgeschriebene Entstehungsgeschichte des Pilgerns. Dennoch kann Abraham, Begründer der drei monotheistischen Religionen sowie Erzvater der zwölf Stämme Israels, als Vorbild des Pilgerns gesehen werden (Voss 2014). „Der Herr sprach zu Abraham: Zieh hinweg aus deiner Heimat, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in ein Land, dass ich (Gott) dir zeigen werde“ (Die Bibel, Genesis 12,1-4). Wie bereits erwähnt bedeutet Pilgern „unterwegs sein, in der Fremde sein Heil suchen“ (Gesellschaft zur Förderung des Jakobswesens, 2014) was Abraham in jeder Hinsicht tat. Er ließ sich auf diesem Weg, ohne sein Ziel zu kennen, von Gott leiten. So kann dies als Grundstein des Pilgerwesens verstanden werden.

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Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Pilgerns in Judentum, Christentum und Islam
Hochschule
Fachhochschule Potsdam
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
29
Katalognummer
V309364
ISBN (eBook)
9783668076433
ISBN (Buch)
9783668076440
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pilgern
Arbeit zitieren
Jam Mir (Autor:in), 2013, Die Bedeutung des Pilgerns in Judentum, Christentum und Islam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309364

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