Wenn ich zur Idee der „Menschenwürde“ im Rahmen von sozialer Arbeit Überlegungen anstelle, verfolge ich damit ein vorrangig praktisches Anliegen. Im allgemeinen Verständnis
wird mit dem Begriff „Menschenwürde“ ausgedrückt, dass einem Menschen ein nicht auf Grund von Eigenschaften herleitbarer und nicht hinterfragbarer, unantastbarer Wert zukommt.
Ein abstraktes Bekenntnis zur Menschenwürde ist das eine, sie im sozialen Alltag, bei mir speziell in der Obdachlosenarbeit, zu verwirklichen, stellt eine ganz eigene Herausforderung dar. Denn dies erfordert, den Anspruch der Menschenwürde in diesem besonderen Umfeld als Orientierung für das praktische Handeln wirksam werden zu lassen. Luise Reddemann, bekannt im Zusammenhang von Traumatherapie fordert, dass Psychotherapeuten ihr Handeln einem Würdemaßstab unterziehen. Vergleichbares gilt dann auch für die Soziale Arbeit.
Die Aufgabe für den Sozialarbeiter kann man in diesem Zusammenhang folgendermaßen formulieren: Welche inneren Einstellungen und welche Fähigkeiten muss ein Sozialarbeiter besitzen bzw. entwickeln, um bei Menschen, die dem äußeren Erscheinungsbild nach ihre Würde und Selbstachtung verloren haben, dennoch ihre Würde in ihrem Erscheinungsbild und Verhalten überhaupt noch wahrzunehmen und mit ihnen, entgegen ihrer eigenen selbstverachtenden Einstellung respektvoll, würdevoll umzugehen?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Menschenwürde und Soziale Arbeit
- Die Bedeutung von Menschenwürde in der Sozialen Arbeit
- Menschenwürde und der Umgang mit Obdachlosen
- Menschenwürde im historischen Kontext
- Die Gründungsurkunde der Vereinten Nationen
- Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
- Philosophische Perspektiven auf Menschenwürde
- Die Kantsche Auffassung von Menschenwürde
- Kritik an Kants Konzept
- Neuere Denkansätze und ihre Relevanz für die Soziale Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Begriffs "Menschenwürde" im Kontext der Sozialen Arbeit. Sie untersucht, wie das Konzept der Menschenwürde im Alltag der Sozialarbeit, insbesondere in der Arbeit mit Obdachlosen, praktiziert und gelebt werden kann. Die Arbeit beleuchtet auch die historischen Wurzeln des Begriffs "Menschenwürde" und analysiert verschiedene philosophische Perspektiven auf diese Thematik.
- Der praktische Bezug von Menschenwürde in der Sozialen Arbeit
- Die Bedeutung von Menschenwürde für den Umgang mit Obdachlosen
- Die historischen Wurzeln des Menschenwürde-Konzepts
- Philosophische Debatten und Perspektiven auf Menschenwürde
- Die Relevanz verschiedener Denkansätze für die Praxis der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Der erste Abschnitt der Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Begriffs "Menschenwürde" im Kontext der Sozialen Arbeit. Der Autor verdeutlicht, dass Menschenwürde nicht nur ein abstraktes Konzept ist, sondern im sozialen Alltag, insbesondere in der Arbeit mit Obdachlosen, praktische Relevanz hat.
- Im zweiten Abschnitt der Arbeit werden die historischen Wurzeln des Begriffs "Menschenwürde" beleuchtet. Es wird dargestellt, wie die Menschenwürde in der Gründungsurkunde der Vereinten Nationen und im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist.
- Der dritte Abschnitt der Arbeit beschäftigt sich mit philosophischen Perspektiven auf Menschenwürde. Der Autor analysiert insbesondere das Konzept von Immanuel Kant und dessen Kritikpunkte. Es wird außerdem auf neuere Denkansätze hingewiesen, die den Menschen in einem umfassenderen Zusammenhang mit seiner Umwelt betrachten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Menschenwürde, Soziale Arbeit, Obdachlosigkeit, historische Entwicklung, philosophische Perspektiven, Kantsche Philosophie, neuere Denkansätze, Nachhaltigkeit, praktische Implikationen.
- Arbeit zitieren
- Mara Strick (Autor:in), 2015, Die Menschenwürde im Kontext von Sozialer Arbeit. Ein Essay, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309995