Zwei simultan auszuführende Aufgaben (visuelle oder auditive Aufgabe) in einer Doppelaufgabensituation führen meist zu Leistungskosten (z.B. höhere Reaktionszeiten) im Vergleich zu separat auszuführenden Aufgaben in Einzelaufgabensituationen. Durch Training von Doppelaufgaben kann das Arbeitsgedächtnis darauf geschult werden, zwei simultan auszuführende Aufgaben effizienter vorzubereiten, was in der Folge zu geringeren Leistungskosten führt.
Diese Arbeit zeigt die Minimierung der Leistungskosten anhand von älteren Erwachsenen, die nach achtstündigem Training in der Lage waren, ihre Leistungskosten bei visuellen Aufgaben durchschnittlich um rund 128ms, bei auditiven Aufgaben um 239ms zu verringern. Darüber hinaus wird die Fähigkeit zur Automatisierung von Doppelaufgaben bei diesen Probanden mittels „Psychological Refractory Period“ (PRP) untersucht. Automatisierung wird möglich, wenn eine der beiden Aufgaben zeitlich versetzt von der anderen präsentiert wird, dadurch aber die Reaktionszeiten nicht beeinflusst werden, da die Aufgaben als Resultat des Trainings möglicherweise unabhängig voneinander bearbeitet werden können.
Unter diesen Umstanden resultieren bei den sechs älteren Erwachsenen in beiden Aufgabentypen (visuell und auditiv) jeweils PRP-Effekte. Für die Gruppe älterer Erwachsener untermauern die eruierten Ergebnisse Hinweise auf die Existenz eines „zentralen Engpassmodells“, das höhere Reaktionszeiten aufgrund von Überlappungen beider Aufgaben auf der Ebene der Antwortauswahl prognostiziert. Das macht es auch nach langem Training und bei einfachen Aufgaben älteren Erwachsenen nicht möglich, Aufgaben in Doppelaufgabensituationen zu automatisieren, wie dies bei jüngeren Erwachsenen durchaus häufig zu beobachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Zentrale Begriffe und deren Bedeutung
- 2.1.1 Dual tasking, dual tasks und deren Charakteristika
- 2.1.2 Leistungskosten bei jüngeren und älteren Erwachsenen
- 2.1.3 Die Psychologische Refraktärperiode und deren (PRP-) Effekt
- 2.1.4 Das zentrale Engpass-Modell (engl. central bottleneck model)
- 2.1.5 Stimulus Onset Asynchrony (SOA)
- 2.2 Mechanismen zur Optimierung von Doppelaufgabenleistung
- 2.2.1 Zentrale Voraussetzungen
- 2.2.2 Erhöhen der Trainingsdauer und Simplifizierung der Aufgaben
- 2.3 Zusammenfassung implementierter Designs
- 2.4 Hypothesen
- 2.1 Zentrale Begriffe und deren Bedeutung
- 3 Methode
- 3.1 Stichprobe
- 3.2 Apparate und Reize
- 3.3 Verlauf und Design
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Analyse des Trainings
- 4.1.1 Visuelle Aufgaben
- 4.1.2 Auditive Aufgaben
- 4.1.3 Fazit des Trainings
- 4.2 Hypothesenprüfung
- 4.2.1 Visuelle Aufgaben
- 4.2.2 Auditive Aufgaben
- 4.1 Analyse des Trainings
- 5 Diskussion
- 6 Literaturverzeichnis
- 7 Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen von Training auf die Doppelaufgabenleistung bei älteren Erwachsenen. Ziel ist es, die Minimierung von Leistungskosten durch Training aufzuzeigen und die Fähigkeit zur Automatisierung von Doppelaufgaben zu analysieren. Die Studie nutzt das "Psychological Refractory Period" (PRP) Paradigma zur Untersuchung der Automatisierung.
- Auswirkungen von Training auf die Doppelaufgabenleistung bei älteren Erwachsenen
- Minimierung von Leistungskosten durch Training
- Automatisierung von Doppelaufgaben und das zentrale Engpassmodell
- Untersuchung der Reaktionszeiten bei visuellen und auditiven Aufgaben
- Anwendung des PRP-Paradigmas zur Analyse der Automatisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Doppelaufgabenleistung und deren Untersuchung bei älteren Erwachsenen ein. Es beschreibt die Problematik von Leistungseinbußen bei simultaner Aufgabenbearbeitung und die Hypothese, dass Training diese Einbußen reduzieren kann. Die Arbeit skizziert den Forschungsansatz und die zentrale Fragestellung.
2 Theoretischer Hintergrund: Dieser Abschnitt legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es werden zentrale Begriffe wie "Dual tasking", "Leistungskosten" und die "Psychologische Refraktärperiode (PRP)" definiert und erläutert. Das "zentrale Engpassmodell" wird vorgestellt, welches die begrenzte Verarbeitungskapazität des menschlichen Gehirns bei der simultanen Bearbeitung von Aufgaben beschreibt. Weiterhin werden Mechanismen zur Optimierung der Doppelaufgabenleistung diskutiert, einschließlich der Bedeutung der Trainingsdauer und der Aufgabenvereinfachung. Schließlich werden die Hypothesen der Studie formuliert.
3 Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Studie detailliert. Es werden die Stichprobe (ältere Erwachsene), die verwendeten Apparate und Reize (visuelle und auditive Aufgaben), sowie das Studiendesign (Trainingsprogramm und Messmethoden) vorgestellt. Die Auswahl der Probanden und das Vorgehen bei der Datenerhebung werden präzise dargestellt, um die Reproduzierbarkeit der Studie zu gewährleisten.
4 Ergebnisse: Hier werden die Ergebnisse des Trainings und der Hypothesenprüfung präsentiert. Es werden die Veränderungen der Reaktionszeiten bei visuellen und auditiven Aufgaben nach dem achtstündigen Training ausgewertet und mittels statistischer Tests (z.B. t-Tests) analysiert. Die Ergebnisse belegen eine signifikante Reduktion der Leistungskosten nach dem Training. Die Daten werden graphisch dargestellt und interpretiert.
5 Diskussion: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse im Kontext der bestehenden Literatur diskutiert. Die Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis der Doppelaufgabenleistung bei älteren Erwachsenen wird erläutert, und die Grenzen der Studie sowie mögliche zukünftige Forschungsansätze werden erörtert. Die Ergebnisse werden im Lichte des zentralen Engpassmodells interpretiert und mögliche Erklärungen für die beobachteten Effekte werden gegeben.
Schlüsselwörter
Doppelaufgabenleistung, ältere Erwachsene, Training, Leistungskosten, Psychologische Refraktärperiode (PRP), zentrales Engpassmodell, Stimulus Onset Asynchrony (SOA), Automatisierung, Reaktionszeiten, visuell, auditiv, Arbeitsgedächtnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Auswirkungen von Training auf die Doppelaufgabenleistung bei älteren Erwachsenen
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen von Training auf die Doppelaufgabenleistung bei älteren Erwachsenen. Im Fokus steht die Minimierung von Leistungseinbußen durch Training und die Analyse der Fähigkeit zur Automatisierung von Doppelaufgaben mittels des "Psychological Refractory Period" (PRP) Paradigmas.
Welche zentralen Begriffe werden in der Arbeit behandelt?
Zentrale Begriffe sind Dual tasking, Leistungskosten, Psychologische Refraktärperiode (PRP), zentrales Engpassmodell, Stimulus Onset Asynchrony (SOA) und Automatisierung. Die Arbeit definiert und erläutert diese Begriffe im Detail.
Welche Methoden wurden in der Studie verwendet?
Die Studie verwendet ein Trainingsprogramm und untersucht die Reaktionszeiten bei visuellen und auditiven Aufgaben. Die Stichprobe besteht aus älteren Erwachsenen. Das Studiendesign, die Apparate und Reize sowie das Vorgehen bei der Datenerhebung werden detailliert im Methodenkapitel beschrieben.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Reduktion der Leistungskosten nach dem Training. Die Veränderungen der Reaktionszeiten bei visuellen und auditiven Aufgaben werden mittels statistischer Tests (z.B. t-Tests) analysiert und graphisch dargestellt. Die Daten belegen einen positiven Effekt des Trainings auf die Doppelaufgabenleistung.
Wie werden die Ergebnisse interpretiert?
Die Ergebnisse werden im Kontext der bestehenden Literatur und im Lichte des zentralen Engpassmodells diskutiert. Mögliche Erklärungen für die beobachteten Effekte werden gegeben. Die Diskussion beinhaltet auch die Grenzen der Studie und mögliche zukünftige Forschungsansätze.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretischer Hintergrund, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Literaturverzeichnis und Anhang. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die Struktur und die einzelnen Unterkapitel.
Welche Hypothesen wurden untersucht?
Die Arbeit formuliert Hypothesen zur Reduktion von Leistungskosten durch Training und zur Verbesserung der Automatisierung von Doppelaufgaben bei älteren Erwachsenen. Die Hypothesenprüfung erfolgt mittels statistischer Analyse der erhobenen Daten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Doppelaufgabenleistung, ältere Erwachsene, Training, Leistungskosten, Psychologische Refraktärperiode (PRP), zentrales Engpassmodell, Stimulus Onset Asynchrony (SOA), Automatisierung, Reaktionszeiten, visuell, auditiv und Arbeitsgedächtnis.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler und Studierende im Bereich der Gerontopsychologie, Kognitionspsychologie und Human Factors. Die Ergebnisse sind auch für die Entwicklung von Trainingsprogrammen zur Verbesserung kognitiver Fähigkeiten im Alter relevant.
Wo finde ich die vollständige Arbeit?
Die vollständige Arbeit ist (hier den Zugriffsinformationen hinzufügen, z.B. "bei der Universität XY erhältlich" oder "unter [Link] einsehbar").
- Quote paper
- Matthias Baum (Author), 2015, Doppelaufgaben und die Mechanismen der Optimierung der Leistung durch Training, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310093