In der vorliegenden Arbeit wird der kulturphilosophische Beitrag Georg Simmels für die Kulturphilosophie der Großstadt analysiert und diskutiert. Die Grundlage dieser Analyse bietet der vor über 100 Jahren – 1903 – erschienene Aufsatz: „Die Großstadt“. Im Rahmen dieses Aufsatzes geht Simmel auf die Eigenschaften und Funktionen der Großstadt ein und deren Wirkung auf das Individuum. Simmel entwickelt einen großstädtischen Typus eines Menschen, der den Inbegriff der Individualität bedeutet. Resümierend zeichnet sich Simmels Beitrag dadurch aus, dass er weitgehend von der Charakterisierung des urbanen Lebens in vielerlei Hinsicht des modernen und ökonomieorientierten Menschentypus von heute erfasste.
Simmels Essay „Die Großstädte und das Geistesleben“ von 1903 ist die überarbeite Version eines Vortrages von ursprünglich 21 Seiten, den Simmel vor der Gehe-Stiftung in Dresden hielt. Die Gedanken des Vortrags wurden später unter anderem von Louis Wirth aufgegriffen, dem Mitbegründer der amerikanischen stadtsoziologischen „Chicago-Schule“. Wirth wies Simmels Aufsatz eine wegweisende Bedeutung zu. An Simmels Überlegungen anknüpfend vertrat Wirth 1925 die Auffassung, in der Großstadt werde eine neue Zivilisation geboren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalt des Aufsatzes
- Definitionen und Abgrenzung des Großstadtbegriffes
- Wesensmerkmale und Aufgaben der Großstadt
- Kulturphilosophische Merkmale der Großstadt
- Kritische Einordnung des Aufsatzes für den heutigen Sachstand des Fachbereiches
- Die kulturphilosophische Wirkung des Aufsatzes von Simmel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den kulturphilosophischen Beitrag Georg Simmels zum Verständnis der Großstadt und dessen Relevanz für die heutige wissenschaftliche Diskussion. Sie analysiert Simmels Essay „Die Großstädte und das Geistesleben“ und setzt dessen Kernaussagen in Beziehung zu Simmels anthropologischen Ideen und der bestehenden Kulturphilosophie der Städte. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit der Frage der Haltbarkeit von Simmels These, dass die tiefsten Probleme des modernen Lebens aus dem Anspruch des Individuums resultieren, seine Selbständigkeit gegen die Übermächte der Gesellschaft zu bewahren.
- Simmels Definition und Abgrenzung des Großstadtbegriffs
- Analyse der Wesensmerkmale und Aufgaben der Großstadt nach Simmel
- Vergleich von Simmels Anthropologie und Kulturphilosophie mit seiner Großstadtkonzeption
- Bewertung der Relevanz von Simmels Gedanken für die heutige Stadtsoziologie
- Kritische Auseinandersetzung mit der Haltbarkeit von Simmels These zum Verhältnis Individuum-Gesellschaft in der Großstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Georg Simmels Essay „Die Großstädte und das Geistesleben“ (1903) als zentralen Beitrag zur Stadtsoziologie vor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie hebt die Bedeutung von Simmels Gedanken für die heutige Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Großstadt“ hervor und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach der Haltbarkeit von Simmels These zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft in der modernen Großstadt.
Inhalt des Aufsatzes: Dieses Kapitel analysiert Simmels Essay. Es wird gezeigt, dass Simmel den Großstadtbegriff nicht primär ökonomisch oder politisch-administrativ definiert, sondern soziologisch, indem er die Großstadt als „soziologische Tatsache, die sich räumlich formt“ beschreibt. Simmel betont die funktionelle Größe, die Dichte und Heterogenität, sowie die Unübersichtlichkeit des städtischen Lebens im Gegensatz zur Kleinstadt. Die Aufgaben der Großstadt werden im Kontext ihrer Abgrenzung zur Kleinstadt dargestellt: Dichte, Heterogenität und Größe ermöglichen einen Austausch und eine Vielfalt, die Kreativität und kulturelle Neuerungen fördern.
Schlüsselwörter
Georg Simmel, Großstadt, Stadtsoziologie, Kulturphilosophie, Anthropologie, Moderne, Individuum, Gesellschaft, funktionelle Größe, Heterogenität, Unübersichtlichkeit, Stadt-Land-Gegensatz, Chicago-Schule.
Häufig gestellte Fragen zu Simmels "Die Großstädte und das Geistesleben"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Georg Simmels Essay "Die Großstädte und das Geistesleben" (1903) und untersucht dessen kulturphilosophischen Beitrag zum Verständnis der Großstadt und dessen heutige Relevanz. Sie analysiert Simmels Definition des Großstadtbegriffs, die Wesensmerkmale und Aufgaben der Großstadt nach Simmel, und vergleicht Simmels Anthropologie und Kulturphilosophie mit seiner Großstadtkonzeption. Ein zentraler Punkt ist die kritische Auseinandersetzung mit der These, dass die tiefsten Probleme des modernen Lebens aus dem Anspruch des Individuums resultieren, seine Selbständigkeit gegen die Übermächte der Gesellschaft zu bewahren.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Simmels Essay behandelt den Großstadtbegriff soziologisch, indem er die Großstadt als "soziologische Tatsache, die sich räumlich formt" beschreibt. Er betont die funktionelle Größe, die Dichte und Heterogenität sowie die Unübersichtlichkeit des städtischen Lebens im Gegensatz zur Kleinstadt. Die Aufgaben der Großstadt werden im Kontext ihrer Abgrenzung zur Kleinstadt dargestellt: Dichte, Heterogenität und Größe ermöglichen einen Austausch und eine Vielfalt, die Kreativität und kulturelle Neuerungen fördern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zum Inhalt des Aufsatzes (inkl. Definitionen und Abgrenzung des Großstadtbegriffs, Wesensmerkmale und Aufgaben der Großstadt und kulturphilosophische Merkmale), ein Kapitel zur kritischen Einordnung des Aufsatzes für den heutigen Sachstand des Fachbereiches, ein Kapitel zur kulturphilosophischen Wirkung des Aufsatzes und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Georg Simmel, Großstadt, Stadtsoziologie, Kulturphilosophie, Anthropologie, Moderne, Individuum, Gesellschaft, funktionelle Größe, Heterogenität, Unübersichtlichkeit, Stadt-Land-Gegensatz, Chicago-Schule.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den kulturphilosophischen Beitrag Georg Simmels zum Verständnis der Großstadt und dessen Relevanz für die heutige wissenschaftliche Diskussion. Sie analysiert Simmels Essay und setzt dessen Kernaussagen in Beziehung zu Simmels anthropologischen Ideen und der bestehenden Kulturphilosophie der Städte. Ein zentrales Anliegen ist die Bewertung der Haltbarkeit von Simmels These zum Verhältnis Individuum-Gesellschaft in der Großstadt.
Wie definiert Simmel die Großstadt?
Simmel definiert die Großstadt nicht primär ökonomisch oder politisch-administrativ, sondern soziologisch. Er beschreibt sie als "soziologische Tatsache, die sich räumlich formt", wobei die funktionelle Größe, Dichte, Heterogenität und Unübersichtlichkeit des städtischen Lebens im Vergleich zur Kleinstadt im Vordergrund stehen.
- Arbeit zitieren
- Reinhold Wipper (Autor:in), 2014, Die Kulturphilosophie bei Simmel. Analyse des Aufsatzes "Die Großstädte und das Geistesleben", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310344