Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Entwicklungsprozesse durchlebt, die u.a. auch Einfluss auf die Sozialisation unserer Kinder genommen haben, in der den Medien eine bedeutendere Rolle als früher zukommt. Dabei scheinen Web-2.0-Angebote eine große Faszination auf Kinder und Jugendliche auszuüben, insbesondere die sozialen Netzwerke wie Facebook oder SchuelerVz.
Diese Veränderung im Mediennutzungsverhalten birgt jedoch, gerade für Kinder und Jugendliche, die im Umgang mit den Medien oft unreflektiert agieren, etwaige Gefahren. In sozialen Netzwerken kann dieses unreflektierte Handeln in Cyberbullying enden, was für diese Arbeit als zu untersuchendes Exemplum für Cybergefahren gewählt wurde: zum einen, weil soziale Netzwerke bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt sind, und zum anderen, weil Cyberbullying, in Anbetracht einiger Suizidfälle und der schwerwiegenden Langzeitfolgen für Opfer (und auch Täter), ein ernstzunehmendes Problem ist und einen klaren Handlungsbedarf seitens der Schulen und Eltern erfordert.
Die Mediatisierung der Lebenswelten hat somit auch Konsequenzen für den Schul- und Bildungssektor und hat die sog. Medienbildung auf den Lehrplan der Schulen gerufen. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu einem kompetenten Umgang mit Medien zu befähigen, damit sie einerseits die Chancen, die sich durch die digitalen Medien eröffnen, wahrnehmen und sich andererseits vor diversen Gefahren schützen können.
Doch kann die Schule angesichts von G8, Lernstandserhebungen & Co. dieser zusätzlichen Verantwortung heutzutage überhaupt gerecht werden? Und inwieweit tragen medienpädagogische Konzepte in der Schule dazu bei, präventiv gegen scheinbar so übermächtige virtuelle Gefahren wie dem Cybermobbing zu wirken?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Nutzung neuer Medien durch Kinder und Jugendliche
- Bedeutung sozialer Netzwerke für Kinder und Jugendliche
- Gefahren sozialer Netzwerke
- Cybermobbing vs. Mobbing/Bullying
- Definitionen
- Merkmale und Erscheinungsformen
- Ursachen und psychosoziale Funktion
- Folgen von (Cyber-)Bullying
- Präventions- und Interventionsmaßnahmen
- Medienbildung in der Schule
- Was bedeutet Medienbildung?
- Ziele der Medienbildung in der Schule
- Einbettung und Stellenwert der Medienbildung im Lehrplan
- Medienpädagogische Konzepte in der Schule
- Medienscouts NRW
- Medienpass NRW
- Initiative Eltern und Medien
- Kritische Analyse im Hinblick auf Cyberbullying
- Medienscouts NRW
- Medienpass NRW
- Initiative Eltern und Medien
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Medienbildung in der Schule und analysiert medienpädagogische Konzepte im Hinblick auf Cybermobbing. Ziel ist es, die Bedeutung der schulischen Medienbildung im Kontext von Cybergefahren aufzuzeigen und deren Integration in den Schulalltag sowie die Unterstützung durch Eltern und Bildungspolitik zu fordern.
- Nutzung neuer Medien durch Kinder und Jugendliche, insbesondere der Bedeutung und Gefahren sozialer Netzwerke
- Cybermobbing als Ausdruck des sozialen Phänomens Bullying, einschließlich Definition, Merkmale, Ursachen und Folgen
- Medienbildung in der Schule, ihre Ziele, Einbettung in den Lehrplan und medienpädagogische Konzepte
- Kritische Analyse ausgewählter medienpädagogischer Konzepte im Hinblick auf die Prävention von Cyberbullying
- Potentiale und Schwächen der schulischen Medienbildung in Bezug auf Cybermobbing und Handlungsempfehlungen zur Modifikation.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt die Medienrevolution und die wachsende Bedeutung neuer Medien im Alltag. Dabei werden die Chancen und Risiken des Medienkonsums, insbesondere für Kinder und Jugendliche, beleuchtet.
Das zweite Kapitel analysiert die Nutzung neuer Medien durch Kinder und Jugendliche, wobei der Fokus auf sozialen Netzwerken liegt. Die Bedeutung dieser Plattformen für die Identitätsbildung und die damit verbundenen Gefahren werden diskutiert.
Kapitel drei beschäftigt sich mit dem sozialen Gruppenphänomen Bullying, sowohl im traditionellen als auch im virtuellen Kontext. Es werden Definitionen, Merkmale, Ursachen und Folgen von (Cyber-)Bullying beleuchtet und Präventions- und Interventionsmaßnahmen vorgestellt.
Kapitel vier befasst sich mit dem Thema Medienbildung in der Schule. Zunächst wird erläutert, was unter Medienbildung verstanden wird und welche Ziele sie verfolgt. Anschließend wird die aktuelle Situation der schulischen Medienbildung in Deutschland anhand der Studie "Medienbildung an deutschen Schulen" der Antene KOM GmbH aus dem Jahr 2014 analysiert. Zum Schluss werden die drei medienpädagogischen Konzepte Medienscouts NRW, Medienkompass NRW und die Initiative Eltern+Medien vorgestellt und im Hinblick auf die Prävention von Cyberbullying analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Medienbildung, Cybermobbing, soziale Netzwerke, Bullying, Prävention, Intervention, Medienkompetenz, Schulische Medienbildung und medienpädagogische Konzepte.
- Quote paper
- Susanne Scharfe (Author), 2015, Medienbildung in der Schule. Cybermobbing vs. Mobbing/Bullying, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310554