In dieser Arbeit wird die Mesoteslehre in der Nikomachischen Ethik - als die älteste überlieferte Ethik der Philosophiegeschichte, in der ein Grundlagenmodell für die Theorie moralischer Praxis entworfen wird - des Griechen Aristoteles dargestellt. Dazu wird zunächst zum besseren Verständnis ein kurzer Lebenslauf des Aristoteles geschildert und auf seine erhaltenen Werke verwiesen. Im Fokus wird die konzeptionelle Verfassung der Lehre stehen, weshalb zunächst die ethische arete – die ethische Tugend - per Definition vorgestellt wird, die einen wichtigen Aspekt im Verstehenskontext zum Werk des Aristoteles darstellt. Im weiteren Verlauf soll dann erörtert werden, was die ethische arete der Gattung als auch der Art nach darstellt, um in der Folge auf das artbildende Merkmal der ethischen arete einzugehen.
Dabei werden konsekutiv auch Fragestellungen und Hindernisse aufgezeigt und problematisiert und wo möglich, wie zum Beispiel die scheinbare zirkuläre Argumentation im Kapitel 6 dieser Arbeit, auch aufgelöst. An Beispielen und zum Teil auch durch Aristoteles-Zitate soll der Sinnzusammenhang transparent gemacht, durch einige wenige unterstützende Grafiken visuell näher gebracht werden. Dem schließt sich die Bestimmung und Konkretisierung der Mesoteslehre an, wobei auch die Einschränkungen diesbezüglich nicht außen vor gelassen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Verwendete Abkürzungen, Anmerkungen
- Einleitung
- Aristoteles
- Definition der ethischen arete
- Abgrenzung der ethischen arete zur dianoethischen arete
- Unterschied zu den natürlichen Anlagen
- Entstehung der ethischen arete durch Gewohnheit
- Der Praxisbezug
- Definition der arete der Spezies nach
- Lust und Unlust als Indikator der hexis
- Eine zirkuläre Argumentation?
- Definition der ethischen arete der Gattung nach
- Die drei Seelenzustände
- Die ethische arete als eine hexis
- Das artbildende Merkmal der ethischen arete - Mesoteslehre
- Die Bestimmung der richtigen Mitte
- Einschränkungen bezüglich der „richtigen Mitte“
- Anwendung der allgemeinen Feststellungen auf Einzelfälle
- Die Dreiheit „Mangel - Mitte – Übermaß“
- Die Bedeutung der Mesoteslehre für den Menschen
- Schluss
- Quelle
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Mesoteslehre des Aristoteles, wie sie in der Nikomachischen Ethik, der ältesten überlieferten Ethik der Philosophiegeschichte, dargestellt wird. Ziel ist es, die konzeptionelle Verfassung dieser Lehre zu beleuchten und die ethische arete, also die ethische Tugend, als zentralen Bestandteil der aristotelischen Ethik zu erklären. Die Arbeit analysiert die Definition der ethischen arete sowohl auf der Ebene der Art als auch der Gattung, wobei die Entstehung der ethischen arete durch Gewohnheit und ihr Praxisbezug im Mittelpunkt stehen. Schließlich wird die Mesoteslehre, also die Lehre von der Mitte, als das artbildende Merkmal der ethischen arete analysiert und ihre Bedeutung für das menschliche Leben herausgestellt.
- Die Definition der ethischen arete
- Die Mesoteslehre als das artbildende Merkmal der ethischen arete
- Die Bedeutung der Mesoteslehre für den Menschen
- Die Entstehung der ethischen arete durch Gewohnheit
- Die ethische arete als eine hexis (Charakterdisposition)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert die Bedeutung der Mesoteslehre in der Nikomachischen Ethik. Sie stellt die Zielsetzung der Arbeit vor und skizziert die behandelten Themen.
- Aristoteles: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Lebenslauf des Aristoteles, beleuchtet seine philosophischen Ideen und die Entwicklung seiner eigenen Ethik im Vergleich zu Platons Lehre. Es stellt außerdem seine wichtigsten Schriften vor.
- Definition der ethischen arete: Das Kapitel definiert die ethische arete und grenzt sie von der dianoethischen arete (intellektuelle Tugend) ab. Außerdem wird der Unterschied zu den natürlichen Anlagen (dynamis) und die Entstehung der ethischen arete durch Gewohnheit erklärt. Das Kapitel beleuchtet den Praxisbezug der ethischen arete und erläutert ihre Bedeutung für das menschliche Handeln.
- Definition der arete der Spezies nach: Dieses Kapitel untersucht die ethische arete auf der Ebene der Spezies. Es analysiert Lust und Unlust als Indikatoren für die hexis (Charakterdisposition) und erörtert die Rolle der ethischen arete bei der Entwicklung des menschlichen Charakters.
- Eine zirkuläre Argumentation?: Das Kapitel beschäftigt sich mit der scheinbaren zirkulären Argumentation in der Nikomachischen Ethik und versucht, diese Argumentationslücke aufzulösen.
- Definition der ethischen arete der Gattung nach: Dieses Kapitel definiert die ethische arete auf der Ebene der Gattung und analysiert die drei Seelenzustände (pathos, dynamis, hexis). Es erklärt die ethische arete als eine hexis (Charakterdisposition) und untersucht ihre Funktion im Kontext der menschlichen Seele.
- Das artbildende Merkmal der ethischen arete - Mesoteslehre: Das Kapitel befasst sich mit der Mesoteslehre, die als das artbildende Merkmal der ethischen arete angesehen wird. Es erläutert die Bestimmung der richtigen Mitte (mesotes) und diskutiert die Einschränkungen, die in Bezug auf die „richtige Mitte“ zu beachten sind. Das Kapitel untersucht auch die Anwendung der allgemeinen Feststellungen der Mesoteslehre auf Einzelfälle.
- Die Dreiheit „Mangel - Mitte – Übermaß“: Das Kapitel beleuchtet die Dreiheit „Mangel - Mitte – Übermaß“, die als grundlegendes Prinzip der Mesoteslehre gilt.
- Die Bedeutung der Mesoteslehre für den Menschen: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Mesoteslehre für das menschliche Leben und zeigt auf, wie sie zur Entwicklung eines tugendhaften Charakters beiträgt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokus-Themen der Arbeit sind: ethische arete, Mesoteslehre, Nikomachische Ethik, Aristoteles, Tugend, Charakterdisposition, Gewohnheit, Praxisbezug, Mittelmaß, Seelenzustände, pathos, dynamis, hexis.
- Quote paper
- B.A. Guido Üffing (Author), 2003, Die Mesoteslehre des Aristoteles in der Nikomachischen Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31215