Der Leitgedanke „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ hat seine Wurzeln in der Agenda 21, welche als das Abschlussdokument der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro aus dem Jahre 1992 gilt. 179 Staaten haben sich auf diesem Wege dazu verpflichtet, „Das unlösbar erscheinende Problem, eine gerechtere Welt bei Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, zu bewältigen.“
Die regulative Idee einer „nachhaltigen Entwicklung“ an sich, geht allerdings weit bis ins achtzehnte Jahrhundert zurück und wurde ursprünglich entwickelt, um den Baumbestand der Wälder zu erhalten. Die Kerngedanken dieser Idee wurden im Lauf der Jahre und Jahrzehnte für verschiedene Aktionsfelder aufgegriffen sowie weiterentwickelt und 1987 im Brundtland-Bericht der UNO festgeschrieben. Aus diesem geht hervor, dass es das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung sei: „Die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
Dieses Leitmotiv impliziert, dass es eine grundlegende Veränderung der Einstellung und der Verhaltensweisen der gesamten Erdbevölkerung bedarf, was auch der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan durch das oben aufgeführte Zitat darstellte und betonte. Das Mitwirken aller gesellschaftlichen Gruppen ist notwendig, um diesen Wandlungsprozess voranzutreiben, weshalb die Agenda 21 eine Neuausrichtung der Bildung auf eine nachhaltige Entwicklung verlangt. Eine Bildungsinitiative ist daher der Schlüssel für eine breite gesellschaftliche Bewusstseinsbildung und die Qualifizierung von Menschen, die sich an wichtigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Entscheidungsprozessen beteiligen. Der Aktionsplan der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung 2005-2014“ fordert neue Bildungsgegenstände in den Lehrplänen zu integrieren, damit alle Lernenden die notwendigen Kompetenzen erwerben können, welche „[…] eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft erlauben.“
Den Anfang der Arbeit macht die Vorstellung des Begriffs Bildung und verschiedener Bildungstheorien, um einen Eindruck des Hauptuntersuchungsobjekts dieser Arbeit zu bekommen. Anschließend wird der Stellenwert des Berufs kurz diskutiert und das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung vorgestellt. Zum Schluss werden die Bildungsvorstellungen herausgestellt, an denen die Idee der nachhaltigen Entwicklung in der beruflichen Bildung angeknüpft werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Bildung
- Auszug einiger bildungstheoretischer Vorstellungen
- Der Stellenwert des Berufs
- Das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung
- Anknüpfung einzelner Bildungsvorstellungen an die Kerngedanken der beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik der beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Sie untersucht die Bedeutung von Bildung im Kontext des Leitmotivs „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ und analysiert, wie sich dieses Konzept in die Praxis der Berufsbildung integrieren lässt. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Bildungsvorstellungen, die als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung in der Berufsbildung dienen können.
- Bedeutung des Begriffs Bildung
- Einfluss der Bildungstheorien auf die Berufsbildung
- Das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung
- Möglichkeiten der Integration nachhaltiger Entwicklung in der Berufsbildung
- Relevanz der nachhaltigen Entwicklung für die Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Leitbilds „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ und verdeutlicht die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Bildung im Hinblick auf ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen.
- Der Begriff Bildung: Dieses Kapitel bietet eine nähere Erläuterung des Begriffs Bildung und analysiert verschiedene Definitionen und Ansätze im Kontext bildungstheoretischer Vorstellungen.
- Auszug einiger bildungstheoretischer Vorstellungen: Dieses Kapitel stellt verschiedene Bildungstheorien vor und diskutiert deren Einfluss auf das Verständnis von Bildung und deren Relevanz für die berufliche Bildung.
- Der Stellenwert des Berufs: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Berufs im Kontext der Bildung und der nachhaltigen Entwicklung.
- Das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung: Dieses Kapitel erklärt das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung und analysiert die Herausforderungen und Potenziale.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Themen wie Berufsbildung, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, Bildungstheorien, Nachhaltigkeitsstrategie, berufliche Bildung, Arbeitsmarktstrukturen, Bildungskonzept, und die Relevanz von Bildung für die Bewältigung globaler Herausforderungen.
- Quote paper
- Annalena Gätjens (Author), 2011, Das Konzept der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung. Bildungstheorien und Bildungsvorstellungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312319