Ziel dieser Arbeit ist, Medienskeptikern entgegenzutreten und anhand der Eigenschaften und Funktionen sozialer Netzwerke zu demonstrieren, dass sich ein schulischer Einsatz von Facebook durchaus als sinnvoll und gewinnbringend für den Unterricht herausstellen kann. Neben den Eigenschaften und einer Vielzahl an Funktionen, die Facebook verzeichnet, fiel die Wahl des sozialen Netzwerkes auch deshalb auf Facebook, weil diesesseit dem Jahr 2011 konsequent die beliebteste Online-Community der deutschen Jugendlichen ist (vgl. mpfs2010: 43, 2011: 48). Darzustellen, warum und wie diese Funktionen und Eigenschaften vor allem für die unterrichtliche Nutzung in einem identitätsorientierten Literaturunterricht im Umgang mit dem Drama fruchtbar gemacht werden können, liegt im Hauptaugenmerk dieser Arbeit. Warum die Textauswahl auf Schillers Werk Kabale und Liebe fiel, wird im achten Kapitel vor der Beschreibung einer exemplarischen Unterrichtssequenz, deren Resultat die Dramenaufführung der Schüler in der Online-Community Facebook sein soll, begründet.
Nach der Definition und Benennung der Funktionen und Eigenschaften sozialer Netzwerke im Anschluss, wird zunächst eine Auswahl der Daten zur JIM-Studie 2013 im dritten Kapitel einen Überblick zum Medienumgang Jugendlicher verschaffen und einige Gründe für die Beliebtheit sozialer Netzwerke knapp ausgeführt werden. Bevor die Datenschutzproblematik und das Privatsphäre-Verständnis Jugendlicherim Abschnitt sechs thematisiert werden, befasst sich der vorige Gliederungspunkt dieser Arbeit mit der Medienbildung und den Einstellungen des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Bildung mit sozialen Netzwerken. Das siebte Kapitel, in dem zunächst Empfehlungen für das Dramenprojekt bezüglich der Klassenstufe ausgesprochen werden, aber auch auf Gefahren und Voraussetzungen einer Integration Facebooksin den Unterricht hingewiesen werden, macht auf Gemeinsamkeiten zwischen dem Umgang mit Facebook und modernem Unterricht aufmerksam und soll letztendlich das Zusammenfinden, oder besser die Verschmelzung, des sozialen Netzwerks mit dem Drama und identitätsorientierten Literaturunterricht legitimieren.
Die vorgeschlagene Unterrichtssequenz zur Aufführung des Dramentextes Kabale und Liebe im sozialen Netzwerk Facebook bildet im achten Kapitel den Abschluss dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Netzwerke – Definition, Funktionen und Eigenschaften
- Zum Medienumgang Jugendlicher - eine Auswahl der JIM-Studie 2013
- Gründe für die Beliebtheit sozialer Netzwerke
- Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Medienbildung und Einstellungen zur Bildung mit sozialen Netzwerken
- Datenschutz und Privatsphäre
- Das Problem mit dem Datenschutz: Vorschriften und Facebook-Realität'
- Das Privatsphäre-Verständnis Jugendlicher
- Facebook-Potenzial für eine unterrichtliche Nutzung
- Altersüberlegungen, Gefahren und Voraussetzungen der unterrichtlichen Nutzung
- Facebook und moderner Unterricht - Gemeinsamkeiten....
- Konformität: die literarische Gattung des Dramas, identitätsorientierter Literaturunterricht und Facebook
- Friedrich Schillers Kabale und Liebe – exemplarische Darstellung im sozialen Netzwerk Facebook
- Begründung der Textauswahl
- Vorgehensweise
- Erste Phase - Die Dramenfiguren erwachen zum (virtuellen) Leben & Facebook-Gruppen als virtuelle Orte
- Zweite Phase - Erstellung eines Drehbuchs und Aufführung
- Dritte Phase - Reflexion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, Medienskeptikern gegenüber die sinnvolle und gewinnbringende Nutzung von Facebook im Unterricht aufzuzeigen. Der Fokus liegt dabei auf den Eigenschaften und Funktionen des sozialen Netzwerks, besonders im Kontext des identitätsorientierten Literaturunterrichts mit dem Drama.
- Definition und Funktionen sozialer Netzwerke
- Medienumgang und -nutzung von Jugendlichen
- Datenschutz und Privatsphäre im Kontext von sozialen Netzwerken
- Potenzial von Facebook für den Unterricht
- Exemplarische Unterrichtssequenz zur Dramenaufführung im sozialen Netzwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Relevanz von sozialen Netzwerken im schulischen Kontext beleuchtet und die Zielsetzung der Arbeit sowie die Gliederung erläutert.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff "Social Network Sites" und erläutert die Eigenschaften und Funktionen sozialer Netzwerke, die für die spätere Diskussion relevant sind.
Das dritte Kapitel präsentiert eine Auswahl der Daten der JIM-Studie 2013, die einen Überblick zum Medienumgang von Jugendlichen gibt. Es werden auch Gründe für die Beliebtheit sozialer Netzwerke genannt.
Das vierte Kapitel widmet sich der Medienbildung und den Einstellungen des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Bildung mit sozialen Netzwerken.
Das fünfte Kapitel behandelt die Datenschutzproblematik und das Privatsphäre-Verständnis von Jugendlichen im Kontext von sozialen Netzwerken.
Das sechste Kapitel untersucht das Potenzial von Facebook für die unterrichtliche Nutzung. Es werden Altersüberlegungen, Gefahren und Voraussetzungen für die Integration des sozialen Netzwerks in den Unterricht diskutiert und Gemeinsamkeiten zwischen Facebook und modernem Unterricht herausgestellt.
Das siebte Kapitel erläutert die Konformität zwischen der literarischen Gattung des Dramas, dem identitätsorientierten Literaturunterricht und Facebook.
Das achte Kapitel stellt eine exemplarische Unterrichtssequenz zur Aufführung des Dramentextes "Kabale und Liebe" im sozialen Netzwerk Facebook vor.
Schlüsselwörter
Soziale Netzwerke, Facebook, Medienumgang Jugendlicher, Datenschutz, Privatsphäre, Medienbildung, identitätsorientierter Literaturunterricht, Drama, Unterrichtssequenz, Dramenaufführung, virtuelle Orte.
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- Marion Richter (Author), 2014, Facebook im Deutschunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312531