Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der persischen Nationalbewegung, die unter dem Namen šu‘ūbīya bekannt wurde. Diese Bewegung zeichnete sich im neuen Islamischen Reich ab, dass sich binnen kürzester Zeit von der Arabischen Halbinsel aus nach Ost und West verbreitete. Als die arabische Expansion ein Ende fand, musste das neue und nicht richtig verwaltete Reich geordnet werden. Bereits gegen Ende der Umayyaden Dynastie griffen die Kalifen auf die im Sasanidenreich verwendeten Verwaltungsmethoden zurück, die von persischen Nachfolgern des alten Sasanidenreichs aus dem Persischen ins Arabische übersetzt wurden. Daher genoss diese gebildete Schicht der Schreiber während des Achten Jahrhunderts großes Ansehen in der Gesellschaft.
Im Laufe des Neunten Jahrhunderts entwickelten sich jedoch die ehemaligen Garnison von Irak, die zunächst dazu geführt haben, dass sich der Islam und damit die Herrschaft der Araber im ehemaligen Sasanidenreich verbreitete, zu florierenden und wohlhabenden Städten, in denen Handel und Literatur nun von Menschen arabischer und nichtarabischer Abstammung gestaltet wurden und in denen jedermann in der Gesellschaft aufsteigen konnte. Zu jener Zeit wurde das Fundament für arabische Sprach- und Literaturwissenschaften gelegt und die aufsteigende arabische Händlerschicht entwickelte sich nun zu einem ernsthaften Konkurrenten der persischen Schreiber, die zuvor keinen Antagonismus gegenüber den Arabern gezeigt hatten. Dieser neuentwickelte Antagonismus führte schließlich zu einer ganzen Bewegung, die die Vorrangstellung der Araber sowohl in religiösen, als auch in kulturellen, politischen und sozialen Angelegenheiten in Frage stellte und bekämpfte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Forschungsstand
- 3 Analyse der šu‘ūbīya
- 3.1 Namensgebung
- 3.2 Ort und Zeit
- 3.3 Lehren
- 3.4 Hintergrund
- 3.5 Ende der šu‘ūbīya
- 3.6 Analyse
- 4 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der šu‘ūbīya-Bewegung, die im 8. und 9. Jahrhundert im islamischen Reich aufkam. Die Zielsetzung ist es, diese Bewegung näher zu beleuchten und zu untersuchen.
- Die Entstehung und Entwicklung der šu‘ūbīya-Bewegung
- Die Lehren und Ziele der šu‘ūbīya
- Der Einfluss der šu‘ūbīya auf die arabische Kultur und Gesellschaft
- Der Zusammenhang zwischen der šu‘ūbīya und der arabischen Sprache
- Das Ende der šu‘ūbīya und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Das Kapitel beginnt mit einem Zitat von Abū Ḥayyān at-Tauḥīdī, das die Vorrangstellung der arabischen Sprache vor anderen Sprachen hervorhebt. Anschließend wird die šu‘ūbīya-Bewegung als Gegenbewegung zu dieser Vorrangstellung eingeführt.
- Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet die bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema šu‘ūbīya und stellt die wichtigsten Erkenntnisse und unterschiedlichen Interpretationen der Bewegung vor.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die šu‘ūbīya-Bewegung, arabische Sprache, arabische Kultur, islamisches Reich, Geschichte des Islam, Perser, Arabisierung, Nationalbewusstsein und arabische Literatur.
- Quote paper
- Karim Bouhroum (Author), 2015, Die persische Nationalbewegung šu‘ūbīya. Eckdaten, Hintergründe und Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314586