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Die Erosion des Flächentarifvertrags am Beispiel der Öffnungsklauseln

Title: Die Erosion des Flächentarifvertrags am Beispiel der Öffnungsklauseln

Term Paper (Advanced seminar) , 2012 , 19 Pages , Grade: 14

Autor:in: Anonym (Author)

Sociology - Social System and Social Structure
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Das System der Industriellen Beziehungen der BRD zeichnet sich durch den Dualismus von Tarifautonomie und betrieblicher Mitbestimmung aus. Diese Institutionalisierung des Interessensantagonismus zwischen Kapital und Arbeit wird durch eine Arbeitsteilung von überbetrieblichen (Arbeitgeber_innenverbände und Gewerkschaften) und betrieblichen (Management und Betriebsrat) Akteuren geprägt. Die Kernaufgabe von Gewerkschaften besteht in der Aushandlung von Tarifverträgen, wohingegen sich das Aufgabenfeld des Betriebsrats auf die betriebliche Arbeitnehmer_innenvertretung, d.h. im Wesentlichen auf soziale und personelle Angelegenheiten, konzentriert. Tarifpolitische Aufgaben nahm der Betriebsrat zumeist nur indirekt durch die Überwachung der Einhaltung der Normen des Tarifvertrags wahr.

Die äußere Erosion ergibt sich hauptsächlich aus der sinkenden Tarifbindung, hervorgerufen durch Austritte der Arbeitgeber_innen aus den tarifschließenden Arbeitgeber_innenverbände, bzw. die Möglichkeit einer Mitgliedschaft im Verband ohne gleichzeitige Tarifbindung (sog. OT-Mitgliedschaften) sowie durch eine Zunahme von Firmentarifverträge, die häufig unter dem Niveau von Flächentarifverträgen bleiben. Innerlich erodieren die Tarifverträge durch zunehmende Flexibilisierungsmaßnahmen, z.B. Härtefallregelungen, Nottarifverträge, Korridorlösungen, betriebliche Bündnisse und Öffnungsklauseln. Diese Flexibilisierungen führen dazu, dass die Flächentarifverträge nunmehr einen vagen tarifpolitischen Rahmen vorgeben, der durch weitere Verhandlungen, zumeist zwischen Betriebsrat und Management, konkretisiert werden muss, was zur Folge hat, dass die klassische Arbeitsteilung von Gewerkschaften als tarifpolitischen und Betriebsräten als betrieblichen Akteuren, immer seltener gegeben ist. Die Übertragung tarifpolitischer Gestaltungskompetenz auf Betriebsräte bezeichnet die Fachliteratur als „Verbetrieblichung“. Die vorliegende Arbeit hat ihren Fokus auf der inneren Erosion des Flächentarifvertrags durch Öffnungsklauseln und analysiert die daraus resultierenden Folgen für die Vertreter_innen der Arbeit im System der Industriellen Beziehungen.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Exposition der Fragestellung
  • Grad der Erosion des Verbandstarifvertrags
  • Der Flächentarifvertrag im System der Industriellen Beziehungen
    • Funktionen aus Sicht der Arbeit
    • Funktionen aus Sicht des Kapitals
    • Funktionen aus Sicht des Staates
  • Erosion des Flächentarifvertrags
    • Äußere Erosion
    • Innere Erosion
      • Gegenstand der Öffnungsklauseln
      • Entwicklung und Verbreitung der Öffnungsklauseln
  • Folgen der Verbetrieblichung der Tarifpolitik

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Erosion des Flächentarifvertrags in Deutschland, insbesondere die innere Erosion durch Öffnungsklauseln. Sie analysiert die Folgen dieser Entwicklung für die Arbeitnehmervertreter im System der industriellen Beziehungen. Die Studie basiert auf Daten des IAB-Betriebspanels und berücksichtigt die verschiedenen Perspektiven von Arbeit, Kapital und Staat.

  • Analyse des Grades der Erosion von Verbandstarifverträgen
  • Untersuchung der Funktionen des Flächentarifvertrags aus verschiedenen Perspektiven (Arbeit, Kapital, Staat)
  • Differenzierung zwischen äußerer und innerer Erosion des Flächentarifvertrags
  • Detaillierte Betrachtung von Öffnungsklauseln als Instrument innerer Erosion
  • Diskussion der Folgen der Verbetrieblichung der Tarifpolitik für Arbeitnehmervertreter

Zusammenfassung der Kapitel

Exposition der Fragestellung: Die Arbeit untersucht die Erosion des Flächentarifvertrags, insbesondere die innere Erosion durch Öffnungsklauseln. Sie beschreibt den Dualismus von Tarifautonomie und betrieblicher Mitbestimmung im deutschen System der industriellen Beziehungen und beleuchtet die zunehmende Verbetrieblichung der Tarifpolitik als Folge des Wandels im kapitalistischen Reproduktionsprozess und der steigenden internationalen Konkurrenz. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der inneren Erosion durch Öffnungsklauseln und deren Folgen für die Arbeitnehmervertreter.

Grad der Erosion des Verbandstarifvertrags: Dieses Kapitel belegt den Bedeutungsverlust des Flächentarifvertrags anhand sinkender Tarifbindungsraten, basierend auf Daten des IAB-Betriebspanels. Die Daten zeigen einen deutlichen Rückgang der Tarifbindung, insbesondere in Ostdeutschland, und den zunehmenden Einfluss von Firmentarifverträgen. Obwohl einige tariflich ungebundene Betriebe sich an Tarifabschlüssen orientieren, ist der Trend zur sinkenden Tarifbindung klar erkennbar und beunruhigend.

Der Flächentarifvertrag im System der Industriellen Beziehungen: Dieses Kapitel analysiert die ursprünglichen Funktionen des Flächentarifvertrags aus den Perspektiven von Arbeit, Kapital und Staat. Es wird gezeigt, wie sich die Funktionen im Laufe der Zeit verändert haben und wie der Legitimationsverlust des Flächentarifvertrags für Kapital und Staat eine Folge gewandelter Verwertungsbedingungen ist.

Erosion des Flächentarifvertrags: Dieses Kapitel unterscheidet zwischen äußerer und innerer Erosion des Flächentarifvertrags. Die äußere Erosion wird durch sinkende Tarifbindung und den Anstieg von Firmentarifverträgen verursacht. Die innere Erosion wird durch Flexibilisierungsmaßnahmen wie Öffnungsklauseln vorangetrieben. Der Schwerpunkt liegt auf den Öffnungsklauseln: ihren Inhalten, ihrer Entwicklung und Verbreitung. Die zunehmende innere Erosion führt zur Verbetrieblichung der Tarifpolitik.

Schlüsselwörter

Flächentarifvertrag, Tarifautonomie, betriebliche Mitbestimmung, Verbetrieblichung der Tarifpolitik, Öffnungsklauseln, Tarifbindung, IAB-Betriebspanel, innere Erosion, äußere Erosion, Flexibilisierung, Industrielle Beziehungen, Arbeit, Kapital, Staat.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Erosion des Flächentarifvertrags

Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?

Diese Arbeit analysiert die Erosion des Flächentarifvertrags in Deutschland, insbesondere die innere Erosion durch Öffnungsklauseln. Sie untersucht die Folgen dieser Entwicklung für Arbeitnehmervertreter im System der industriellen Beziehungen und betrachtet die Perspektiven von Arbeit, Kapital und Staat.

Welche Daten werden verwendet?

Die Studie basiert auf Daten des IAB-Betriebspanels und berücksichtigt die verschiedenen Perspektiven von Arbeit, Kapital und Staat.

Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?

Die Arbeit untersucht den Grad der Erosion von Verbandstarifverträgen, die Funktionen des Flächentarifvertrags aus verschiedenen Perspektiven, die Unterscheidung zwischen äußerer und innerer Erosion, Öffnungsklauseln als Instrument innerer Erosion und die Folgen der Verbetrieblichung der Tarifpolitik für Arbeitnehmervertreter.

Was versteht man unter äußerer und innerer Erosion des Flächentarifvertrags?

Äußere Erosion wird durch sinkende Tarifbindung und den Anstieg von Firmentarifverträgen verursacht. Innere Erosion wird durch Flexibilisierungsmaßnahmen wie Öffnungsklauseln vorangetrieben.

Welche Rolle spielen Öffnungsklauseln?

Öffnungsklauseln sind ein zentrales Instrument der inneren Erosion des Flächentarifvertrags. Die Arbeit analysiert deren Inhalt, Entwicklung und Verbreitung.

Welche Folgen hat die Verbetrieblichung der Tarifpolitik?

Die zunehmende Verbetrieblichung der Tarifpolitik, getrieben durch die innere Erosion, hat erhebliche Folgen für Arbeitnehmervertreter, die im Detail in der Arbeit untersucht werden.

Wie wird der Grad der Erosion des Flächentarifvertrags belegt?

Der Bedeutungsverlust des Flächentarifvertrags wird anhand sinkender Tarifbindungsraten belegt, basierend auf Daten des IAB-Betriebspanels. Der Rückgang der Tarifbindung ist besonders in Ostdeutschland deutlich.

Welche Perspektiven werden im Hinblick auf den Flächentarifvertrag betrachtet?

Die Arbeit analysiert die Funktionen des Flächentarifvertrags aus den Perspektiven von Arbeit, Kapital und Staat und zeigt, wie sich diese Funktionen im Laufe der Zeit verändert haben.

Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Flächentarifvertrag, Tarifautonomie, betriebliche Mitbestimmung, Verbetrieblichung der Tarifpolitik, Öffnungsklauseln, Tarifbindung, IAB-Betriebspanel, innere Erosion, äußere Erosion, Flexibilisierung, Industrielle Beziehungen, Arbeit, Kapital, Staat.

Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?

Die Zusammenfassung der Kapitel im Inhaltsverzeichnis bietet eine detailliertere Übersicht über die einzelnen Abschnitte der Arbeit.

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Details

Title
Die Erosion des Flächentarifvertrags am Beispiel der Öffnungsklauseln
College
University of Marburg  (Institut für Soziologie)
Course
Konfliktpartnerschaft: Grundlagen und Perspektiven der Industriellen Beziehungen
Grade
14
Author
Anonym (Author)
Publication Year
2012
Pages
19
Catalog Number
V315172
ISBN (eBook)
9783668141926
ISBN (Book)
9783668141933
Language
German
Tags
erosion flächentarifvertrags beispiel öffnungsklauseln
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Anonym (Author), 2012, Die Erosion des Flächentarifvertrags am Beispiel der Öffnungsklauseln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315172
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