Edgar Hilsenrath "Der Nazi und der Friseur" und Arnon Grünberg "Der jüdische Messias". Konvergenzen und Divergenzen


Magisterarbeit, 2015

70 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Die Autoren
2.1. Arnon Grünberg
2.2. Edgar Hilsenrath

3. Kurzinhalt
3.1. DerNaziund derFriseur
3.2. DerjüdischeMessias

4. FormellerVergleich
4.1. DerjüdischeMessias
4.1.1. Erzählperspektive, Zeit und Ort
4.1.2. Romanstruktur
4.2. Der Nazi und der Friseur
4.2.1. Erzählperspektive, Zeit und Ort
4.2.2. Romanstruktur

5. Charakterisierung von den Hauptpersonen
5.1. Xavier Radek
5.2. MaxSchulz

6. Tabubruch, Klischee Entlarvung und satirisch-komische Gestaltung der gemeinsamen Themen und Motive
6.1. Liebe und Sexualität
6.3. Der Holocaust
6.4. Faschismus als Pseudoreligion
6.5. Antisemitismus - Philosemitismus - Zionismus

7. Veröffentlichung und Rezeption
7.1. „DerjüdischeMessias"
7.2. „DerNaziund derFriseur"

8. Resümee

Literaturangabe

1. Vorwort

Literatur über den Holocaust wird bis heute in den verschiedensten Sprachen und Gattungen herausgegeben. Autoren sowohl jüdischer, als auch nicht jüdischer Herkunft, Zeitzeugen und auch Angehörige der zweiten und inzwischen dritten Generation, sie alle stellen sich vor die Frage nach den literarischen Ausdrucksmöglichkeiten, die das Unfassbare erzählerisch wiedergeben könnten.[1] Jeder Autor wählt den von ihm als gesellschaftlich am wirksamsten erachteten Weg, um die Wiederholung der Katastrophe zu verhindern. Nicht zuletzt wird diese Wahl von der Zeit beeinflusst, in der die einzelnen Werke entstehen.[2] So unterschiedlich die Vorgehensweisen auch sein mögen, so gilt es lange Zeit als Tabu, die Stilmittel der Komik, der Groteske oder des Schwarzen Humors zu verwenden. Vor allem die deutschsprachigen Beiträge aus den vierziger und fünfziger Jahren, sind von einer tiefen und sinnsuchenden Betroffenheit geprägt. Man versucht dadurch, das Geschehene im Gedächtnis aufrecht zu erhalten und Bewusstsein zu schaffen.[3] Diese einseitige Gestaltungsart lässt jedoch konstruierte und nicht glaubwürdige Judenfiguren entstehen, die die Antithese zu dem antisemitischen Hetzbild darstellen.[4] Die literarische Kanonisierung des Juden lässt genauso wenig ein normales Verhältnis zum Judentum zu, wie die Verfolgung in der Nazi-Zeit. Die Frage nach der angemessenen Darstellung, muss jeder Autor für sich beantworten.

Einige wenige wagen es, mit den Stilmitteln des Komischen, das Thema Judenverfolgung und Holocaust zu behandeln. Bereits 1938 erklärt Ernst Bloch in seinem Aufsatz „Der Nazi und das Unsägliche", dass allein die Verfremdungsmittel des bittersten Witzes und der grotesk-komischen Satire imstande sind, das Grauen zu bekämpfen. Einige Jahre später, nachdem die Tötungsfabriken ihre Arbeit aufgenommen haben, ist Tadeusz Borowski der Erste, der mit seinen Erzählungen eine bittere Lachstimmung erzeugt, indem er die Ungeheuerlichkeit des Massenmordes mit der Banalität des Alltags in Zusammenhang bringt. Auch die Filmemacher Charlie Chaplin und Ernst Lubitsch gehören zu den Ernsten, die das Komödiantische mit dem Grauen verbinden. Im deutschsprachigen Raum ist es Günter Grass, der 1959 auf eine bis zu dem Moment unerhört provozierende Art, die jüngste deutsche Vergangenheit lächerlich-grotesk nachbildet. Solche Vorgehensweise bei der Darstellung jüdischer Schicksale ist bislang unerhört und beispiellos. In den Jahren danach wird sein Beispiel von weiteren Autoren wie Johannes Bobrowski, Jakov Lind, Jurek Becker und Edgar Hilsenrath gefolgt. Und doch bleiben diese Werke Ausnahmen in der wahren Flut von der herausgegebenen Holocaust-Literatur.[5]

Die vorliegende Arbeit behandelt die Romane von Edgar Hilsenrath und Arnon Grünberg respektive „Der Nazi und der Friseur" und „Der jüdische Messias". Hilsenrath und Grünberg sind zwei Autoren, die einen alternativen Weg zur Darstellung der jüdischen Figuren und des Holocaust wählen. Die Erzeugung eines Schockeffekts erreichen sie durch bissige Satire, Provokation und Verfremdung erzeugende Zusammenfügung von sich einander ausschließenden Sinnelementen. Edgar Hilsenrath begründet seine Wahl von der Form der Satire so:

„Das Problem ist, daß nach dem Zweiten Weltkrieg tausende von Büchern erschienen sind über dieses Thema, über KZs und Faschismus. Die Leute sind überschwemmt worden mit solcher Literatur, und keiner will das mehr lesen! Inzwischen ist jedoch eine neue Generation da, die das einerseits lesen möchte, andererseits aber Hemmungen hat, weil sie sich sagt: das ist zu schrecklich. Ich finde es wichtig, daß man weiter solche Bücher schreibt, nur muß man sie den Leuten auch zugänglich machen. Die Frage, die ich mir gestellt habe, war die: wie finde ich dafür einen neuen literarischen Weg? Da habe ich mir gedacht, es gibt nur eine Möglichkeit, und das ist das Understatement. ,Der Nazi & der Friseur' ist ein Understatement in Form einer Satire - eine angebliche Verharmlosung, die aber keine ist, eine Anklage im Tarnmantel einer Satire."[6] Geschrieben wurden beide Romane mit einer zeitlichen und räumlichen Distanz zu den Geschehnissen. Während Hilsenrath aus der Position eines Zeitzeugens schreibt, bekommt Arnon Grünberg Zugang zum Thema Holocaust via der Geschichte seiner Eltern und Großeltern.

Zwischen der Erstveröffentlichung beider Romane liegen 33 Jahre. Sie entstehen gewissermaßen in zwei verschiedenen Epochen und somit in einem unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontext. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, eine umfangreiche Gegenüberstellung der zwei Werke, um Konvergenzen und Divergenzen offenzulegen. Für diese vergleichende Analyse werde ich sowohl formelle, als auch inhaltliche Merkmale heranziehen.

Zunächst folgt eine kurze Vorstellung des familiären Hintergrunds der Autoren in Zusammenhang mit der Entstehung der Romane und eine inhaltliche Zusammenfassung. Die Kurzfassung des Inhaltes soll ermöglichen, die in der Arbeit zitierten Textpassagen in dem Gesamtrahmen einzuordnen. Wegen der früheren Entstehung beginne ich in diesem Teil mit dem Roman von Edgar Hilsenrath „Der Nazi und der Friseur". In dem weiteren Verlauf der Arbeit wird diese Reihenfolge nicht immer beibehalten, da meiner Meinung nach, um einen sinnvollen Vergleich zu machen, an manchen Stellen die verkehrte Reihenfolge, beziehungsweise die parallele Gegenüberstellung, angemessen ist. Nach der Charakterisierung der Hauptpersonen folgt eine kurze Formanalyse. Anschließend folgt eine vergleichende Darlegung der Gestaltung von den zentralen Themen und Motiven in den Romanen. Mein Ziel in diesem Abschnitt ist es, den Tabubruch und die Klischee-Entlarvung, die die zwei Autoren in ihren Romanen begehen, vergleichend darzulegen und zu überprüfen, auf welche Art dies geschieht. Anschließend werde ich den Weg der Veröffentlichung erörtern, sowie kurz auf die Rezeption der Romane eingehen.

In einer Schlussbetrachtung werde ich noch mal zusammenfassend die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufgreifen, die sich im Zuge der Arbeit herauskristallisiert haben.

Die zwei Autoren bezeichnen sich selbst als nicht praktizierende und nicht gläubige Juden. Sie nehmen beide insgesamt eine sehr kritische Position gegenüber der Religion im Allgemeinen ein und äußern große Bedenken, wenn diese mit Fanatismus oder Staatsmacht verflochten wird.[7] Aus diesem Grund wird mit dem Begriff „Jude" im Zusammenhang mit den Autoren eine formale Zugehörigkeit zu einer Gruppierung angedeutet. Der Begriff „Holocaust" wird zusammenfassend für die Massenvernichtung sämtlicher Bevökerungsgruppen seitens der Nationalsozialisten im Zuge des Zweiten Weltkriegs angewendet.

2. Über die Autoren

2.1. Arnon Grünberg

Arnon Grünberg ist ein äußerst produktiver Autor - ,[...] de einige Nederlander van wie je met recht kunt zeggen dat hij sneller schrift dan God kann lezen.'[8] Obwohl die Familiengeschichte des Autors mit dem Holocaust eng verbunden ist, wird er in seinem Oeuvre nicht explicit thematisiert. Stattdessen kommen immer wieder einzelne Fragmente vor, die damit verbunden sind. Seine Mutter überlebt als Teenager die Inhaftierung im Lager und sein Vater rettet sich durch untertauchen. Arnon Grünberg äußert sich selten zu seiner Familiengeschichte. Aufgeschrieben hat er sie noch nie. Lediglich in einer Dokumentation für den Fernsehkanal IKON geht er ausführlicher darauf ein, als er, von einer Fernsehkamera begleitet, nach Auschwitz reist.[9] Grünberg selbst gesteht den Einfluss dieser Ereignisse auf sein Werk:

„Extreme ervaringen van ouders worden voor een gedeelte altijd doorgegeven aan kinderen. Dit geldt niet alleen voor joodse mensen. Dit geldt voor iedereen.“[10] Die Figuren in „Der jüdische Messias" wurden zum Teil von seinen persönlichen Erfahrungen inspiriert. In der Synagoge, die er selber als Jugendlicher besucht, kommt regelmäßig der Sohn eines österreichischen Nazis, der sich bekehren lassen hat. Dieser Mann wandert nach Israel aus, wird aber aufgrund seines geistigen Zustandes in Jerusalem in einem Irrenhaus eingesperrt und später des Landes verwiesen. Zurück in Amsterdam begeht er Selbstmord. Sein Leben in Israel hätte auch ganz anders verlaufen können, meint Grünberg, falls er zum Beispiel mehr Charme besessen hätte. Diese Vorstellung verkörpert Xavier Radek in „Der jüdische Messias". Einen Rabbinersohn namens Awromele kannte der Autor ebenfalls. Kennengelernt hat er ihn, als er zu einer zionistischen Jugendbewegung geschickt wurde. Der Romanheld Awromele hat mit der Religion nichts am Hut, er wurde lediglich so erzogen. In diesem Fall war womöglich Grünberg selbst das Vorbild für die Figur.[11]

Auch wenn der Holocaust zweifellos ein Teil von Grünbergs Werk ist, darf seine Arbeit nicht lediglich zu „Zweite-Generation-Literatur" reduziert werden, wie Yra van Dijk in ihrem Essay „Uitblikken in overleven" anmerkt. Der Autor selbst weist ebenfalls Bezeichnungen wie „postmodern" oder „Zweite-Generation-Opfer" stets von sich ab.[12] Er wehrt sich gegen jede Kategorisierung und Stempel der Zugehörigkeit, die Religion eingeschlossen:

„[...]ik me just afvraag wat joods - zijn betekent als je niet religieus bent. De einige betekenis is dat je in de ogen van buitenstanders tot jood gemaakt kunt worden, terwijl het voor jezelf niet bestaat. Hooguit kun je er een sentimentele betekenis aan geven, maar dat vind ik onzin."[13] Die Antwort auf diese Frage gibt er selbst in der oben genannten Dokumentation. Grünberg erzählt von dem Mistrauen gegenüber allem und jedem mit dem er aufwuchs. Folgens Elrud Ibsch spiegelt sich das in seinem Oeuvre wieder. Der Zynismus, der seine Texte durchtränkt, ist nur ein Mittel, um die Angst zu überspielen, dass man den Mitmenschen nicht trauen kann. Ibsch nennt diese Angst „ein Teil der jüdischen Identität", über die Grünberg immer wieder schreibt, obwohl er selbst behauptet, Abstand davon nehmen zu wollen.[14] In dem „Jüdischen Messias" beweisen Grünbergs Romanfiguren andauernd, dass diese Angst berechtigt ist.

Van Dijk geht auf die allgemeine Problematik der Bezeichnung „Zweite-Generation­Autor/Literatur" ein. Die Definition von Martina Grimwood[15], die sie zitiert, bezieht sich auf Autoren, dessen Werke den Holocaust thematisieren. Doch dadurch werden Autoren außer Acht gelassen, die das Thema nicht explizit behandeln, dessen Arbeit und Leben aber davon beeinflusst wurden. Arnon Grünberg hat seine eigenen Gründe, um sich gegen diese Kategorisierung zu sträuben. Bezeichnungen wie „Zweite Generation" assoziiert er mit einer zweiten Generation Opfer. Die Bezeichnung Opfer, auch sei es von der zweiten Generation, weist Grünberg entschieden ab. Die Ablehnung solch einer Kategorisierung ist für ihn auch der Grund, warum er nach seinem Debütroman „Blauwe maandagen" lange wartet, bevor er erneut das Thema der jüdischen Identität literarisch anschneidet.[16] Van Dijk zieht die Bezeichnung „post-memory generation" vor, die von Marianne Hirsch eingeführt wurde[17]. Diese verknüpft den zeitlichen Abstand zu den Ereignissen mit der persönlichen Verbundenheit, ohne sich auf den Holocaust als Hauptthema zu fokussieren. So scheint Grünbergs Weltanschauung von dem größten Pogrom der neueren Geschichte stark beeinflusst zu sein, obwohl die Ereignisse in seinen Romanen nur fragmentarisch vorkommen. Wie Johan Goud in seinem Vorwort zu „Het leven volgens Arnon Grunberg" bemerkt, ist das Menschenbild in den Romanen von Grünberg oft illusionslos, gezeichnet durch den Hass und die Genozide des 20sten Jahrhunderts.[18] In der von ihm zitierten Aussage des Autors, spiegelt sich die Hoffnungslosigkeit wieder: ,De toekomst is niets dan leegte: wat zal ik eens gaan doen?'[19]

2.2. Edgar Hîlsenrath

Edgar Hilsenrath teilt Grünbergs Arbeitseifer nicht. Das spiegelt sich in der Anzahl seiner Werke. Dem Leistungsdruck des Marktes weicht er aus und braucht, nach eigener Aussage, für einen Artikel genauso lange, wie für einen Roman.[20]

Im Gegensatz zu Grünberg schreibt Edgar Hilsenrath aus der Position eines Zeitzeugen. Er wird 1926 in Leipzig geboren. 1938 flieht er mit seiner Mutter und seinem Bruder zu Familienangehörigen nach Rumänien. Als die Frontlinien sich ausbreiten wird er ins jüdische Ghetto der ukrainischen Ruinenstadt Mogilew-Podolsk deportiert. Das Gebiet fällt in die Verantwortung der rumänischen Verwaltung. Es finden dort keine Massenerschießungen statt. Dafür leiden die Insassen Hunger, Kälte und Seuchen. Hilsenraths Familie überlebt und wandert 1945 nach Palästina aus. Ab 1951 lebt die Familie in den USA, bis der Autor 1976 nach Westberlin zurückkehrt.[21] Die Holocaust-Vergangenheit hat Hilsenraths literarisches Schaffen stark geprägt. Das Schreiben ist für ihn eine Therapie. Auf seiner eigenen Art versucht er, wie viele anderen Autoren, das Erlebte zu bewältigen:

„Schreiben war für mich immer Therapie. Ich litt an Depressionen. [...] Mit zwanzig hatte ich sehr viele Identitätskrisen. Das lag an der unterbrochenen Entwicklung. Ich war wie aus der Bahn geworfen, wusste nicht, was ich machen sollte, wusste nicht, wozu ich überhaupt da war. Das Schreiben hat viel gelöst."[22]

Vor allem in „Der Nazi und der Friseur" geht es ihm aber nicht um eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des Massenmordes. Viel mehr versucht er, mit einer provokativen Darstellung ,etwas in den Köpfen der Leser zu verursachen'[23]. Als Überlebender verzichtet er auf die historischen Fakten und schafft stattdessen eine Fiktion, mit der er versucht, den Zeitgeist einzufangen.[24] Er kämpft gegen die Tabuisierung vom Bild des Juden im Nachkriegsdeutschland und versucht sämtliche Stereotypen zu entlarven. All das beschert ihm eine Außenseiterrolle und diese nimmt er bereitwillig an:

„Ich habe die Philosemiten erschreckt, ich bin Außenseiter, sowohl bei den Deutschen, als auch bei den Juden. So kann ich mir erlauben, meine Späßchen zu machen. Ich bin Außenseiter und gefalle mir in dieser Rolle. Das bin ich eben"[25]

Das Ausgangsmotiv für „Der Nazi und der Friseur" ist Realität und keine Fiktion. 1948 liest Hilsenrath in der Zeitung The Jewish Echo einen Artikel über den Kriegsverbrecher Erich Hohn, der nach dem Krieg eine jüdische Identität angenommen hatte und sogar versucht hat, Vizepräsident der Bamberger Vereinigung von Überlebenden des Naziregimes zu werden. Als 1965 der Verlag Doubleday & Company Kontakt zu dem Autor aufnimmt, stellt er seine Idee vor, die den Cheflektor sofort überzeugt. Zum Schreiben geht der inzwischen in den USA lebende Autor nach München zurück, da er es für angemessen hält, den Roman im deutschen Sprachraum zu erschaffen. Leider gehen ihm die finanziellen Mittel aus, noch bevor er die letzten Abschnitte vollenden kann. Aus diesem Grund kehrt er zurück in die USA, wo er in der Wohnung seiner Eltern die Arbeit vollendet.[26]

3. Kurzinhalt

3.1. Der Nazi und der Friseur

Anfang des 20sten Jahrhunderts werden in einer deutschen Kleinstadt am selben Tag zwei Jungen geboren - Itzig Finkelstein und Max Schulz. Der Erste ist der Sohn des angesehenen jüdischen Friseurs Chaim Finkelstein, ist hübsch, blond und blauäugig und wächst behütet auf. Max Schulz dagegen sieht aus wie die Hetzbilder eines Juden in „Der Stürmer", ist ein uneheliches Kind und wird bereits als Säugling von seinem Stiefvater missbraucht. Seine äußere Erscheinung macht das Aufwachsen in einem immer stärker werdenden Klima des Judenhasses sehr schwer. Oft ist er in dem Friseursalon des Vaters seines besten Freundes Itzig Finkelstein. Dort bekommt er eine Ausbildung zum Friseur und lernt gleichzeitig die jüdische Sprache und die jüdischen Sitten kennen.

Noch bevor Adolf Hitler an die Macht kommt, nutzt Max seine Chance. Obwohl er ein uneheliches Kind ist, wird er in die Partei aufgenommen, denn sowohl seine fünf möglichen Väter, als auch seine Mutter, haben einen arischen Stammbaum. Seine Mutter und sein Stiefvater treten ebenfalls in die Partei ein. Für die Finkelsteins dagegen sind schwere Zeiten angebrochen. Immer stärker spüren sie den Hass und die Ablehnung. Trotz seines Äußeren gelingt es Max, dank Beziehungen, für die SS zugelassen zu werden. Nach Kriegsbeginn nimmt er an Massenerschießungen in Polen und Russland teil und wird schlussendlich in dem Konzentrationslager Laubwalde eingesetzt. Dort wird kurz darauf auch die Familie Finkelstein eingeliefert, die Max eigenhändig ermordet.

An dem Tag, an dem das Lager aufgelöst wird, flieht Max mit seinen SS-Kameraden Richtung Deutschland. Ihr Lastwagenkonvoi gerät in eine Falle und wird von Partisanen angegriffen. Max gelingt die Flucht. Mit einer Kiste Goldzähnen versteckt er sich im Wald. Zuflucht findet er in der Kate einer alten Polin namens Veronja. Diese rettet ihn vor der Kälte und vor den Partisanen, quält ihn aber ununterbrochen. Gegen Ende des Winters erschlägt Max die alte Frau und macht sich mit seinem Goldschatz auf dem Weg nach Deutschland. Dort besucht er zunächst Frau Holle - die Witwe eines toten SS- Kameraden. Ihm wird aber schnell klar, dass er seine Identität ändern muss, wenn er überleben will, da er inzwischen als Kriegsverbrecher gesucht wird. Er lässt sich eine KZ-Nummer tätowieren und sich beschneiden. Dank der Zeit, die er im Hause der Finkelsteins verbracht hatte und vor allem dank seines Äußeren, schafft er es, ohne Probleme jeden zu überzeugen, dass er ein KZ-Überlebender ist. Von nun an nimmt er die Identität seines ehemaligen Freundes Itzig Finkelstein an.

Die Goldzähne ermöglichen ihm den Einstieg als Schwarzmarkthändler und die Beziehung zu einer verarmten Gräfin öffnet ihm die Tür zu den „besseren Kreisen". Die Gräfin ist eine überzeugte Antisemitin und Max/ Itzig ist täglich ihrem Hohn ausgeliefert. Um ihr Paroli bieten zu können, beginnt er sich mit der jüdischen Geschichte auseinanderzusetzen und ist davon immer stärker fasziniert. Die Gräfin überredet Max/Itzig zu einem großen Waffenschmuggelgeschäft, welches scheitert.

Somit scheitert auch die Beziehung zu ihr. Max/ Itzig zieht in einem billigen Hotel ein, wo er den Juden Rosenfeld kennenlernt. Dieser überredet ihn zu einer Auswanderung nach Palästina.

Bei der Überfahrt auf dem Flüchtlingsschiff „Exitus" macht sich Max/Itzig als Friseur nützlich und lernt verschiedene Menschen, darunter auch den ehemaligen Amtsrichter, Wolfgang Richter, kennen. Nach der Ankunft verbleibt er kurz in einem Kibbuz und zieht dann weiter, um eine Anstellung als Friseur zu finden. Diese bekommt er dann in dem Friseursalon Schmulevitch. Die patriotischen Reden, die er oft vor der Kundschaft hält, machen den Haganahkämpfer Jankl Schwarz auf ihn aufmerksam. Nach der Kontaktaufnahme wird Max/Itzig ein israelischer Freiheitskämpfer. In dem Friseursalon lernt er Mira kennen. Äußerlich ist sie ein Ebenbild seiner Mutter. Die beiden heiraten. Mira bringt ein nicht lebensfähiges, verkrüppeltes Baby zur Welt, dem sämtliche Extremitäten als auch das Gesicht fehlen. Max/ Itzig übernimmt den Friseursalon und lebt gutbürgerlich und allseits beliebt.

Als Itzig wachsen die Schuldgefühle in ihm und er möchte eine gerechte Strafe dafür erhalten. Zufällig erfährt er aus einer Zeitung, dass Max Schulz 1947 in Polen gestorben sei. Er ist sich nun sicher, dass er von offizieller Seite keine Verfolgung mehr zu befürchten hat und so entschließt er sich zu einem Schuldgeständnis. Itzig/Max wendet sich an den ehemaligen Amtsrichter Wolfgang Richter und gesteht in einer fiktiven Gerichtsverhandlung in dem Friseursalon seine Schuld. Bei dieser „Verhandlung" stellt sich heraus, dass es für die Taten des Max Schulz keine irdische Strafe gibt und so wird er von dem Amtsrichter freigesprochen, damit er seine gerechte Strafe von Gott erhält. Schließlich stirbt Max/Itzig an einem Herzinfarkt, ohne für seine Grausamkeiten gesühnt zu haben.

3.2. Der jüdische Messias

Xavier Radek, der Enkel eines Nazis, wächst in der Schweiz auf und ist unter einem Glücksstern geboren. Er ist mit einem angenehmen Äußeren gesegnet und hat in seinen jungen Jahren noch nie Leid erfahren. Darum zählt er sich selbst zu den Menschen, die zum Genießen geschaffen sind. Das Leiden ist für ihn der Notausgang der Schönheit, die auch sein höchstes Ideal ist. Sein Vorbild ist sein Großvater mütterlicherseits. Nach seinem Beispiel will er ebenfalls einer Bewegung dienen, einem höheren Ideal. Xavier entscheidet sich dafür, sich dem jüdischen Volk zu widmen und es zu trösten, indem er ,den großen jüdischen Roman' schreibt.[27] Er setzt sich mit dem Judentum auseinander, wird Mitglied in einer zionistischen Jugendvereinigung und besucht regelmäßig die Synagoge. So lernt er Awromele kennen, den hübschen Sohn des Rabbis. Xavier beschließt als erstes Awromele zu trösten, bevor er sich dem Rest widmet. Vor ihm gibt er an, ein assimilierter Jude zu sein und gesteht, dass er nicht beschnitten ist. Daraufhin arrangiert Awromele Xaviers Beschneidung durch einen alten, halbblinden, jüdischen Ex-Kommunisten. Diese endet in einem Desaster und kostet dem Beschnittenen einen Hoden, der zwar amputiert wird, aber von da an in einem Glas aufbewahrt wird und den Namen König David bekommt. Xavier schöpft aus dem Glas mit dem abgeschnittenen Hoden Inspiration und widmet sich leidenschaftlich dem Malen. Das Drama der Beschneidung macht ihn unterdessen zu einer lokalen Berühmtheit.

Als Xavier sechszehn Jahre alt ist, trennen sich seine Eltern. Sein Vater stirbt kurz darauf. Als er sich beschneiden lässt, wohnt seine Mutter bereits mit ihrem neuen Freund Marc zusammen. Nicht nur die Beschneidung soll Xavier zu einem vollwertigen Juden machen, er nimmt auch Sprachunterricht bei seinem Freund. Nach und nach fühlen sich Xavier und Awromele immer mehr zueinander hingezogen und beginnen eine Beziehung, unter der Voraussetzung, dass sie niemals Gefühle füreinander haben dürfen. Als Xavier Awromele in einem Park oral befriedigt, werden die beiden von einer Gruppe gewalttätiger Teenager ertappt. Xavier gelingt die Flucht, aber Awromele wird von den Kierkegaard-zitierenden Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Die Gewalt ist für sie die Kommunikation der Zukunft, denn ,wie Kierkegaard laut Camus sagt: Die sicherste Art nichts zu sagen, ist nicht das Schweigen, sondern das Sprechen'.[28] Darum äußern sie sich mit ihren Füßen. Awromele wird bei dem Überfall schwer verletzt, aber überlebt durch Xaviers Hilfe. Von diesem Moment an sind die beiden unzertrennlich. Awromele und Xavier verlassen Basel und ziehen nach Amsterdam, wo Xavier sich an der Rietveld - Akademie bewerben will. Er wird angenommen, aber die Dozenten sind mehr von seiner Energie und Willenskraft beeindruckt, als von seinem Talent. Xavier hat eingesehen, dass der große jüdische Roman' - Mein Kampf - schon geschrieben wurde. Um die Juden zu trösten, arbeitet er nun mit Awromele an einer Übersetzung. Inzwischen stellt sich heraus, dass Awromele ein Mensch ist, der nicht nein sagen kann. Er hat unzählige Affären mit anderen Männern. Xaver schafft es nicht, seine Eifersucht zu zähmen. Das Benehmen seines Freundes macht ihn rasend. Er versucht sich dennoch einzureden, dass er immer noch nichts fühlt. Einen Ausweg sieht er in einer erneuten Auswanderung, diesmal geht es in das gelobte Land.

In Israel arbeitet Xavier zunächst als Fotograf, aber sein rhetorisches Talent verhilft ihm, binnen zehn Jahren, zu einer beträchtlichen politischen Karriere. Sein Einfluss wächst unaufhörlich und schlussendlich erklimmt er den höchsten Posten und wird Premierminister. Trotz der Macht, die er nun besitzt, hat Xavier das Gefühl, dass ihm etwas fehlt. Er hat höhere Ziele. Er will die Welt anders hinterlassen, als er sie vorgefunden hat, sonst hätte er beim Trösten versagt Xavier verbündet sich mit den Machthabern einiger Länder und liefert ihnen immer mehr Atomwaffen. Für das Bündnis, das dadurch entsteht, ist der Westen der gemeinsame Feind. Sein Handeln führt dazu, dass ein dritter Weltkrieg ausbricht. Ihre letzten Tage verbringen Xavier und Awromele in einem Bunker. Als Awromele nach draußen geht, wird er durch das rasende Volk geluncht und seine Überreste zu Xavier gebracht. Dieser findet nun, dass das eigentliche Trösten endlich begonnen hat, da allein die Vernichtung Trost bringen kann. Rochele, die jüngere Schwester von Awromele, die mit ihrer Familie in Basel lebt, hegt denselben Gedanken. Kurz bevor die Atombomben Basel treffen, weigert sie sich in den Bunker zu gehen. Rochele glaubt ihr Leben lang daran, dass der Messias in der Form eines Pelikans zu ihr kommen wird. Als die Bomben fallen, sagt sie ihren Kindern, dass der Pelikan gekommen ist. Für sie ist die Vernichtung ebenfalls eine Erlösung.

4. Formellervergleich

4.1. „Der jüdische Messias"

4.1.1. Erzählperspektive, Zeit und Ort

In dem Roman überwiegt die personale Erzählperspektive. Abwechselnd schlüpft der allwissende auktoriale Erzähler in die Haut von verschiedenen Romanfiguren und blickt über die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Dabei erzählt er in der dritten Person. Da in diesem Fall die Wirklichkeit durch den Blickwinkel einer bestimmten Figur dargestellt wird und Erzählerkommentare nicht möglich sind, bleibt es dem Leser überlassen, inwiefern er dieser nichtautonomen Wahrnehmung traut. Gleichzeitig ist er aber dazu geneigt, Mitgefühl zu empfinden, auch wenn er sich mit den fiktiven Figuren nicht wirklich identifizieren kann. Der Erzähler gewährt Einblicke in die Gedankenwelt der verschiedenen Personen, die allesamt mit Problemen unterschiedlicher Art zu kämpfen haben. Jeder einzelne Blickwinkel stellt ein Fragment der Gesamterzählung dar. Diese wird dann durch den Leser wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammengefügt.

An manchen Stellen in dem Roman ist der auktoriale Erzähler durch Einblicke in die Zukunft erkennbar:

„Später, als Xavier ein radikaler erfolgreicher Politiker in Israel geworden war, sollte er sich an die Synagoge in Basel erinnern, an den Geruch des Todes, sowie die Zähne des Wächters, sollte ihm die Zukunft erscheinen wie ein armenisches Gebiss, an dem auch die beste Zahnhygiene nichts mehr zu retten vermochte."[29]

Durch die Analogie zwischen Xaviers Zukunftsvorstellungen und dem verfaulten armenischen Gebiss gibt der Erzähler bereits an dieser Stelle einen Einblick in die trübe und hoffnungslose Entwicklung der Handlung. Abgesehen von dieser Voraussage wird die Geschichte chronologisch erzählt. Flashbacks kommen in dem Roman nichtvor.

Es wird im Präteritum erzählt. Doch gehört die Handlung nicht zu der Vergangenheit, sondern zu der Gegenwart und spielt sich vor den Augen des Lesers ab. Ihr insgesamt lebendiger Charakter ist auf die wechselnde Erzählperspektive und die vielen Dialoge zurückzuführen. Die Dialoge tragen zusätzlich dazu bei, dass der Leser das Gefühl hat, an den Geschehnissen teilzunehmen, anstatt nur Zuschauer zu sein.

Drei verschiedene Schauplätze kommen im Roman vor - Basel, Amsterdam und Israel. Dabei sind sie durch die wechselnde Erzählperspektive oft zeitlich parallel anwesend. Für den Romanhelden und seinen Begleiter sind es die verschiedenen Stationen, die sie auf ihrem gemeinsamen Weg durchlaufen.

4.1.2. Romanstruktur

Der Roman ist in fünfundvierzig Kapitel aufgeteilt. In fünfunddreißig davon spielt die Geschichte ausschließlich in Basel. Ab Kapitel sechsunddreißig wechselt für die Hauptperson Xavier Radek und seinen Freund der Ort des Geschehens. In den restlichen zehn Kapiteln befinden sich die zwei zunächst in Amsterdam und gehen schließlich nach Tel Aviv. Da sich alle anderen Romanfiguren weiterhin in Basel aufhalten, bleibt die Stadt, dank der wechselnden Perspektive, auch in den letzten zehn Kapiteln ein wichtiger Schauplatz.

Diese unsymmetrische Aufteilung wird nicht nur aus geografischer, sondern auch aus zeitlicher Sicht vollzogen. Während Xaviers Jugend in der Schweiz und seiner Zeit in Amsterdam insgesamt vierzig Kapitel gewidmet werden, bleiben für sein Leben in Israel und seine verheerende politische Karriere lediglich fünf Kapitel übrig. Bis zu dem Zeitpunkt, als Xavier und Awromele Basel verlassen, werden viele der Geschehnisse sehr detailliert erzählt. Danach verändert sich das Tempo des Romans: Die Erzählung wird dynamischer. Vor allem in den letzten fünf Kapiteln, die Xaviers Politikkarriere umfassen, werden große Abschnitte knapp und komprimiert erzählt. Auf etwas mehr als 70 Seiten werden mehr als 10 Jahre zusammengefasst.

4.2. „Der Nazi und der Friseur"

4.2.1. Erzählperspektive, Zeit und Ort

Im Roman herrscht die personale Erzählhaltung vor. Im Gegensatz zu dem „Jüdischen

Messias" wechselt die personale Erzählperspektive den Blickwinkel nicht. Hier spricht der Ich-Erzähler. Die einzige Ausnahme stellt das zweite Buch dar. Hier kommt eine neutrale Sprechposition dazu, die das Geschehene aus der dritten Person schildert. Es ist ein Versuch, um Abstand zu dem Erzählten zu gewinnen. In diesem zweiten Buch stimmt das handelnde Ich mit dem Erzähler nicht überein. Der Rest des Romans besteht aus einem einzigen Monolog, der meistens in der Vergangenheit, manchmal aber auch im Präsens oder in Briefform, eine Lebensgeschichte erzählt. Auch hier ist also der Blick auf die Geschehnisse nicht autonom. Die Frage nach der Stichhaltigkeit von Max Wahrnehmung stellt sich erst gar nicht, da das Vertrauen in ihm gleich zu Beginn durch seine absurde Aussage zugrunde gerichtet wird:

„Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz..."[30] Er beschreibt sich selbst anhand zwei sich gegenseitig ausschließender Eigenschaften, unehelich und arisch, was das Mistrauen des Lesers weckt.

Die erzählte Zeit im Roman ist nicht immer identisch mit der Erzählzeit, da einige Passagen aus der Retrospektive erzählt werden. So eine umfangreiche Rückwendung stellt das zweite Buch dar, in dem Max Schulz Frau Holle von seinen Kriegserlebnissen berichtet. Hiermit werden die Ereignisse erzählerisch nachgeholt, die zu der gegenwärtigen Situation des Romanhelden führen. Vorausdeutungen sind ebenfalls vorhanden. Bereits zu Beginn des Romans wird ein Einblick in die spätere Entwicklung des Romanheldens gegeben: ,Ich, Max Schulz, zukünftiger Massenmörder, zurzeit noch unschuldig'[31]. In weiten Teilen des Romans wird aber die Dialogform angewendet, in der die Erzählzeit und die erzählte Zeit sich weitgehend entsprechen.

Jedes der sechs Bücher repräsentiert einen Schauplatzwechsel, der wichtig ist, um die vielen Facetten der Metamorphose des Max Schulz aufzuzeigen - angefangen von der Kindheit, die in einem asozialen familiären Umfeld stattfindet, über die Flucht aus Polen, die Stationen in Deutschland bis hin zur anschließenden Verwandlung zum Juden und das Leben in Israel. In „Der Nazi und der Friseur" sind ebenfalls stellenweise zwei Orte des Geschehens gleichzeitig anwesend. Dies passiert durch die zum Teil retrospektive Erzählweise. So wechseln sich zum Beispiel im zweiten Buch das Städtchen Warthenau und der polnische Wald als Schauplätze ab. Im Allgemeinen ist jedoch der Schauplatzwechsel in „Der jüdische Messias" viel dynamischer.

[...]


[1] Vgl. Vahsen, P., Lesearten - Die Rezeption des Werkes von Edgar Hiisenrath, S. 25

[2] Vgl. Richard, L., „Auschwitz und kein Ende" in Kunst und Literatur nach Auschwitz, S.30

[3] Vgl. Steinlein, R., „Das Furchtbarste lächerlich?" in Kunst und Literatur nach Auschwitz, S.98

[4] Vgl. Vahsen, P., Lesearten - Die Rezeption des Werkes von Edgar Hiisenrath, S. 30 Seite 4 von 70

[5] Vgl. Steinlein, R., „Das Furchtbarste lächerlich?" in Kunst und Literatur nach Auschwitz; S. 99-101

[6] Hilsenrath, E. in „Zwischen Tränen und Gelächter. Ein Gespräch über Satire und Faschismus"zitiert nach C. Brecheisen, Identität und Judentum bei Jakov Lind, Edgar Hilsenrath und Jurek Becker, S. 221

[7] Arnon Grünberg: „Ik denk wel dat de fundamentalistische islam een probleem is, maar dat geldt ook voor de fundamentalistische christen en de Amerikaanse politiek. Je moet je er niet per definitie bij neerleggen dat de mensheid niet zonder religie kann omdat het nu eenmaal bij het leven hoort. Dat is een irrationale en gevaarlijke denkwijze. Je mag tog proberen mensen te verlichten. Niet dat godsdienst verboden moet worden, zoals in de Sovjet-Unie is geprobeerd, maar je moet niet accepteren dat sommige dingen heilig zijn en dat je daar niet aan zou mogen komen." in Elsbeth, Etty. „Identiteit is een waanidee. Arnon Grunberg accepteert niet dat sommige dingen heilig zijn"; Gespräch mit Arnon Grünberg in NRC- Handelsblad, 17.09.2004 Edgar Hilsenrath: „Keine der mir bekannten Religionen hat mich überzeugt, auch nicht die christliche. Wortwörtlich genommen ist sie gefährlich wie alle Utopien, die sich nicht in die Praxis umsetzen lassen. [...] Alle großen Heilslehren machen mir Angst, besonders dann, wenn sie vom Staat und der Bürokratie gepachtet werden." in T. Kraft, Das Unerzählbare erzählen, S. 52

[8] Vgl. Steinz, Peter: „Het mes is warmer dan de mens; Arnon Grunberg bekommert zich in ,De joodse messias' om geen enkel taboe" in NRC Handelsblatt; 17.09.2004

[9] Vgl. Van Dijk, Yra; „Uitblikken in overleven. De erfenis van de shoah bij Arnon Grünberg" in Het leven volgens Arnon Grunberg. De wereld als poppenkast, S. 77

[10] Grunberg, A., „Het mediengeile varkentje spreekt Arnon Grunberg interviewt Arnon Grunberg“ in De troost van de slapstick. Essays, S. 190

[11] Vgl. Elsbeth, Etty. „Identiteit is een waanidee. Arnon Grunberg accepteert niet dat sommige dingen heilig zijn" Gespräch mitArnon Grünberg in NRC-Handelsblad, 17.09.2004

[12] Vgl. Van Dijk, Yra; „Uitblikken in overleven. De erfenis van de shoah bij Arnon Grünberg" in Het leven volgens Arnon Grunberg. De wereld als poppenkast, S. 75

[13] Zitat: Elsbeth, Etty. „Identiteit is een waanidee. Arnon Grunberg accepteert niet dat sommige dingen heilig zijn", Gespräch mit Arnon Grünberg in NRC-Handelsblad 17.09.2004

[14] Vgl. Ibsch, E. DieSchoah erzählt, S. 160-161

[15] „...writers whose subject is a pressing, often familial link or concern with the Holocaust": Grimwood, M. in Holocaust literature of the second generation" zitiert nach Yra van Dijk "Uitblikken in overleven. De erfenis van de shoah bij Arnon Grünberg" in Het leven volgens Arnon Grunberg. De wereld als poppenkast

[16] Vgl. De Jonge, Stefanie; „Soms vraag ik me af: zou ik me aangetrokken kunnen voelen tot iemand zoals ik?" in Humo, 28.09.2004

[17] „Postmemory is distinguished from memory by generational distance and from history by deep personal connection. Postmemory I a very powerful and very particular form of memory precisely because its connection to its object or source is mediated not through recollection but through an imaginative investment and creation." M. Hirsch in Family Frames. Photography, Narrative and Postmemory zitiert nach Yra van Dijk "Uitblikken in overleven" in De erfenis van de shoah bij Arnon Grünberg. De wereld als poppenkast

[18] Vgl. Goud, J. Het leven volgens Arnon Grunberg. De wereld als poppenkast, S.7

[19] Zitat Grunberg,A. nach J. Goud in Het leven volgens Arnon Grunberg. De wereld als poppenkast, S.10

[20] Vgl. Kraft, T., „Ich habe über den jüdischen Holocaust geschrieben, weil ich dabei war", Gespräch mit Edgar Hilsenrath in Das Unerzählbare erzählen, S. 223

[21] Vgl. Ibsch, E. Die Schoah erzählt, S. 79

[22] Feibel, T., "Ich habe die Philosemiten erschreckt, ich bin Außenseiter", Gespräch mit E. Hilsenrath in Frankfurter Rundschau, 15.09.1990

[23] Vgl. Köppen, M., „Holocaust und Unterhaltung; Eine Diskussion mit E. Hilsenrath, M. Komar, U. Link­Heer, E.Monk und M. Ophüls"; in Kunst und Literatur nach Auschwitz; S. 108

[24] Vgl. Dopheide, D., Das Groteske und der Schwarze Humor in den Romanen Edgar Hilsenraths, S.183

[25] Feibel, T, „Ich habe die Philosemiten erschreckt, ich bin Außenseiter", Gespräch mit E. Hilsenrath in Frankfurter Rundschau, 15.09.1990

[26] Vgl. Braun, H., Verliebt in die deutsche Sprache. Die Odysee des Edgar Hilsenrath, S. 42-43

[27] Grünberg, A., Derjüdische Messias, S. 40

[28] Ebd. S. 286

[29] Grünberg, A., Der jüdische Messias, S.21

[30] Hilsenrath, E., Der Nazi und der Friseur, S. 7

[31] Ebd. S. 23

Ende der Leseprobe aus 70 Seiten

Details

Titel
Edgar Hilsenrath "Der Nazi und der Friseur" und Arnon Grünberg "Der jüdische Messias". Konvergenzen und Divergenzen
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie)
Veranstaltung
Niederländische Philologie
Note
2,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
70
Katalognummer
V315924
ISBN (eBook)
9783668149199
ISBN (Buch)
9783668149205
Dateigröße
821 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Arnon Grünberg, Edgar Hilsenrath, Satire, Holocaust
Arbeit zitieren
Nadezhda Friedrch (Autor:in), 2015, Edgar Hilsenrath "Der Nazi und der Friseur" und Arnon Grünberg "Der jüdische Messias". Konvergenzen und Divergenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315924

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