Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, die Thematik Gewalt in Familien näher zu beleuchten und Fragen nach der Mehrdimensionalität der Spannbreite an Gewaltanwendungen in dem Mikrosystem Familie darzulegen und zu erläutern. Die Ausführungen umfassen hierbei sowohl das Thema Kindesmisshandlung als auch Gewalt gegenüber dem Partner oder der Partnerin.
Es geht im Folgenden darum, zunächst einen geschichtlichen Umriss und geschichtliche Entwicklungen in Bezug auf Gewalt in Familien zu ermöglichen. Anschließend sollen die beiden Begrifflichkeiten, um die es sich vordergründig handelt – Familie sowie Gewalt –beschrieben werden. Ebenso die Formen der Gewaltaktivität in Familien, welche ihren Ausdruck in vier verschiedenen Bereichen finden.
Darauffolgend sollen verschiedene Erklärungsansätze dazu dienen, das zuvor Beschriebene verständlich zu machen und nach Ursachen von Misshandlungen, Sexueller Gewalt und Vernachlässigung zu forschen. Anschließend sollen differente Interventions- uns Präventionsmaßnahmen aufzeigen, in wie weit man gegen Gewalt in Familien vorgehen kann und wie durch verschiedene Netzwerke und sozialpädagogische Möglichkeiten zu einer Verbesserung dieser Thematik beigetragen wird. Abschließend sollen die physischen wie auch psychosozialen und psychische Folgen von Misshandlungen erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Gewalt innerhalb der Familie – ein geschichtlicher Hintergrund
- 3. Begriffsdefinitionen: Gewalt und Familien
- 3.1 Soziologischer Begriff der Gewalt
- 3.2 Gewaltbegriff im Kontext Ehe/Partnerschaft
- 3.3 Der Begriff der Familie
- 4. Innerfamiliäre Gewaltausübungen
- 4.1 Formen der Kindesmisshandlungen
- 4.1.1 Körperliche Misshandlungen
- 4.1.2 Seelische und psychische Misshandlungen
- 4.1.3 Vernachlässigung
- 4.1.4 Sexuelle Gewalt
- 4.2 Gewalt in der Partnerschaft
- 4.2.1 Täter- und Opferrolle
- 4.2.2 Physische, psychische und sexuelle Gewalt
- 4.3 Was löst Gewalt in Familien aus?
- 4.3.1 Ursachen
- 4.3.2 Auslöser
- 5. Soziologische Erklärungsansätze von Kindesmisshandlung
- 5.1 Erklärungsansatz nach Gil: strukturelle Gewalt als Auslöser der Kindesmisshandlungen
- 5.2 Lebensbelastungen und Stressoren in Familien
- 5.3 Erklärungsansatz nach Heitmeyer - Gewalt als Folge von Desintegration
- 6. Prävention und Intervention
- 6.1 Prävention
- 6.2 Intervention
- 7. Folgen der Kindesmisshandlung
- 7.1 Körperliche Folgen
- 7.2 Psychosoziale und psychische Folgen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Thematik von Gewalt in Familien, insbesondere Kindesmisshandlung und Gewalt in Partnerschaften. Sie untersucht den historischen Kontext, definiert zentrale Begriffe und analysiert verschiedene Formen innerfamiliärer Gewalt. Die Arbeit strebt danach, soziologische Erklärungsansätze zu präsentieren und Präventions- sowie Interventionsmaßnahmen zu diskutieren. Die Folgen von Kindesmisshandlung werden ebenfalls thematisiert.
- Geschichtlicher Hintergrund und Entwicklung von Gewalt in Familien
- Definitionen von Gewalt und Familie im soziologischen Kontext
- Formen innerfamiliärer Gewalt (Kindesmisshandlung, Partnerschaftsgewalt)
- Soziologische Erklärungsansätze für Kindesmisshandlung
- Präventions- und Interventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung stellt die Thematik Gewalt in Familien vor, hebt die historische Entwicklung und die gesellschaftliche Bedeutung hervor. Sie differenziert zwischen Gewalt gegen Kinder und Gewalt in Partnerschaften, betont die hohe Dunkelziffer und die Notwendigkeit, dieses Tabuthema offen zu diskutieren. Die Arbeit begründet ihre Relevanz im Kontext der Sozialen Arbeit und skizziert ihren weiteren Aufbau.
2. Gewalt innerhalb der Familie - ein geschichtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Wahrnehmung von Gewalt in Familien. Es zeigt auf, wie Kinder über Jahrhunderte hinweg als minderwertig betrachtet und misshandelt wurden und wie sich die gesellschaftliche Einstellung dazu erst allmählich verändert hat. Die lange Akzeptanz von körperlicher Züchtigung als Erziehungsmittel wird thematisiert, und die Entwicklung hin zu einem zunehmenden Bewusstsein für Kinderschutz wird nachgezeichnet. Der Wandel von der Akzeptanz körperlicher Züchtigung hin zum heutigen Verständnis von Kindeswohl wird detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Gewalt in Familien, Kindesmisshandlung, Partnerschaftsgewalt, Soziologische Erklärungsansätze, Prävention, Intervention, Kinderschutz, Dunkelfeld, historische Entwicklung, soziale Arbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gewalt in Familien"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Gewalt in Familien. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf Kindesmisshandlung und Gewalt in Partnerschaften, inklusive soziologischer Erklärungsansätze, Präventions- und Interventionsmaßnahmen sowie den Folgen von Kindesmisshandlung.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen im Detail: den historischen Kontext von Gewalt in Familien, Begriffsdefinitionen von Gewalt und Familie, verschiedene Formen innerfamiliärer Gewalt (körperliche, psychische, sexuelle Misshandlung von Kindern; physische, psychische und sexuelle Gewalt in Partnerschaften), soziologische Erklärungsansätze für Kindesmisshandlung (z.B. Gil, Heitmeyer), Prävention und Intervention sowie die körperlichen und psychosozialen Folgen von Kindesmisshandlung.
Welche soziologischen Erklärungsansätze werden vorgestellt?
Das Dokument präsentiert soziologische Erklärungsansätze für Kindesmisshandlung, u.a. den Ansatz von Gil (strukturelle Gewalt) und Heitmeyer (Gewalt als Folge von Desintegration). Es wird untersucht, wie soziale Strukturen und individuelle Lebensbelastungen zur Entstehung von Gewalt in Familien beitragen können.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument ist in mehrere Kapitel gegliedert: Die Einführung stellt das Thema vor. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext. Kapitel 3 definiert zentrale Begriffe. Kapitel 4 beschreibt verschiedene Formen innerfamiliärer Gewalt. Kapitel 5 präsentiert soziologische Erklärungsansätze. Kapitel 6 befasst sich mit Prävention und Intervention. Kapitel 7 beschreibt die Folgen von Kindesmisshandlung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Gewalt in Familien, Kindesmisshandlung, Partnerschaftsgewalt, Soziologische Erklärungsansätze, Prävention, Intervention, Kinderschutz, Dunkelfeld, historische Entwicklung, soziale Arbeit.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Thematik Gewalt in Familien zu beleuchten, verschiedene Formen der Gewalt zu analysieren und soziologische Erklärungsansätze vorzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Diskussion von Präventions- und Interventionsmaßnahmen sowie der Darstellung der Folgen von Kindesmisshandlung.
Wofür ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für alle, die sich mit dem Thema Gewalt in Familien auseinandersetzen, insbesondere für Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Studierende der Sozialwissenschaften und alle, die sich für Kinderschutz und die Bekämpfung von Gewalt in Partnerschaften einsetzen.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, das Dokument enthält Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse jedes Kapitels kurz und prägnant darstellen.
- Arbeit zitieren
- Manuel Lemke (Autor:in), 2016, Gewalt in der Familie. Erklärungsansätze, Folgen und sozialpädagogische Präventionsmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316389