Sinneswahrnehmung als Grundlage der ästhetischen Bildung und Kreativität


Hausarbeit, 2014

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung in der Entwicklung der Kinder

3. Beschreibung der Sinne
3.1 Die visuelle Wahrnehmung
3.2 Die auditive Wahrnehmung
3.3 Die taktile Wahrnehmung
3.4 Die gustatorische Wahrnehmung
3.5 Die olfaktorische Wahrnehmung

4. Warum ist die Förderung der Sinne wichtig?

5. Spielerische Förderung der Sinneswahrnehmung
5.1 Die visuelle Wahrnehmungsförderung
5.2 Die auditive Wahrnehmungsförderung
5.3 Die taktile Wahrnehmungsförderung
5.4 Die gustatorische Wahrnehmungsförderung
5.5 Die olfaktorische Wahrnehmungsförderung

6. Ästhetische Bildung und Kreativität

7. Schlussfolgerung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Kinder sind nicht nur geborene Künstler und Forscher, sondern auch sinnreiche Wesen, die viel Spaß und Freude am Betätigen all ihrer Sinne haben. Sie wollen genau wissen, wie die Dinge funktionieren oder warum etwas so ist, wie es ist. Der bekannte Schweizer Theoretiker Piaget hat sogar ein eigenes Bild von Kindern. Er nennt sie als „emsige, motivierte Entdecker“ (vgl. Berk 2005, S.194). Zimmer nennt Kinder eigensinnig und leichtsinnig, die es lieben Blödsinn zu veranstalten und immer für jeden Unsinn zu begeistern sind. Dazu äußert sie sich: „Wo die Kinder sind, da sind auch die Sinne im Spiel“ (Zimmer 2012, S. 8). Manchmal kann sogar ein kindliches Handeln, das aus der Sicht der Erwachsenen sinnlos erscheint, von großer Bedeutung sein.

Über die Sinne nimmt das Kind sich selbst, seine dingliche Umwelt und die Lebewesen darin wahr. Dieser Wahrnehmungsprozess beginnt bereits im Mutterleib, denn schon vor der Geburt sind die Sinne entwickelt und weitestgehend funktionsfähig. So kann das Ungeborene hören, fühlen, schmecken, hell und dunkel unterscheiden. Mit der Geburt verfügt das Neugeborene über ein gut angelegtes Sinnessystem, das in der Lage ist, Reize aufzunehmen und zu verarbeiten. Es fühlt Mamas Brust im Mundraum, es schmeckt die Muttermilch, spürt ihre Haut. Wenn es später beginnt, jeden Gegenstand in den Mund zu nehmen, geht es auf eine große sinnliche Entdeckungstour. Das Kind lernt bereits als Neugeborenes über Sinneswahrnehmung und Bewegung seine Umwelt kennen. Es muss Dinge sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken und sich bewegen, um Informationen über sich und seine Umwelt zu erhalten. Seine kognitive Entwicklung hängt maßgeblich von seinen sensomotorischen Erfahrungen ab (vgl. Berk 2005, S 194 ff).

Hieraus ergibt sich die Frage, ob die Sinneswahrnehmung eine wichtige Voraussetzung für die ästhetische Bildung und Kreativität darstellt?

Ziel der vorliegenden Hausarbeit ist, die Wichtigkeit der sinnlichen Wahrnehmung im frühpädagogischen Bereich aufzuzeigen und darzulegen, welche Bedeutung die Sinneswahrnehmung für die Entwicklung der Kinder in diesem Bereich spielt.

Nach einer kurzen Einführung zum Thema folgt in Kapitel zwei eine Beschreibung der Bedeutung der kindlichen sinnlichen Wahrnehmung. Im dritten Kapitel werden die einzelnen menschlichen Sinne näher beschrieben. Kapitel vier stellt uns die Wichtigkeit der Förderung der Sinne dar. Weiterhin wird auf die einzelnen fünf klassischen Sinne eingegangen und die Wirksamkeit des Spielens, Spielideen und ihre praktische Anwendung aufgezeigt. Die ästhetische Bildung und Kreativität werden in Kapitel sechs beschrieben. Abschließend folgt in der Schlussfolgerung eine kurze Zusammenfassung.

2. Die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung in der Entwicklung der Kinder

Die Sinne sind die Tore zur Weltentdeckung der Kinder. Durch die Sinne nehmen sie Verbindung mit der Umwelt auf und über die Sinne lassen die Umwelt in sich hinein. Die berühmten Reformpädagogen, wie Fröbel, Freinet, Montessori, Steiner und insbesondere Loris Malaguzzi, die sich mit der frühen Kindheit befassten, beschrieben die sinnliche Wahrnehmung als wichtige Voraussetzung rationaler Erkenntnis in der Entwicklung des Kindes. Hierzu spielt nach Braun die ästhetische Erfahrung bei der Weltentdeckung der Kinder eine zentrale Rolle (vgl. www.kindergarten-heute.de). Schon seit dem sechzehnten Jahrhundert wurde die große Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung und der Pflege der Sinne für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes immer wieder von vielen Pädagogen und Denkern wie Comenius, Rousseau, Steiner betont (vgl. Wilken 2001, S. 14).

Nach Rösenkötter ist die Wahrnehmung eine Erfassung, die die Informationen mit unseren Sinnesorganen gewinnt, weiter leitet und verarbeitet. Mit Hilfe der Wahrnehmungssysteme und deren Verknüpfung werden Kenntnisse über unseren Lebensraum und unsere Person gewonnen, die durch die ständige Aktualisierung derselben im Zuge des gesamten Wahrnehmungsprozesses die hieraus resultierenden Handlungen erst ermöglichen (vgl. Rosenkötter 2013, S.81). Ähnlich beschreibt Zimmer die Wahrnehmung als einen aktiven Prozess, bei dem sich das Kind mit allen Sinnen seiner Umwelt zuwendet und sich mit ihren Gegebenheiten auseinandersetzt (vgl. Zimmer 2012, S. 15).

Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist, dass alle Sinne gut funktionieren. Bereits Neugeborene sammeln mit allen Sinnen ihre ersten Eindrücke von ihrer unmittelbaren Umwelt, können darauf reagieren und einwirken. Sie sind offenbar auch schon in der Lage, Gegenstände als Ganzes zu erfassen und verschiedene Sinneseindrücke miteinander in Beziehung zu setzen: Sie sind zum Beispiel irritiert, wenn sie ein sprechendes Gesicht sehen, die Stimme jedoch nicht aus der Richtung des Mundes, sondern von der Seite kommt. Im Zusammenwirken von Reifung und Anregung erweitert und verfeinert das Kind im Verlauf des ersten Lebensjahres seine angeborenen Fähigkeiten bereits beträchtlich. Berührungserfahrungen wie sanftes Streicheln, enger Körperkontakt und Getragen werden sind ebenso wie das Hören menschlicher Stimmen und das Anschauen von Gesichtern intensive Sinnesreize, die seine sinnliche Wahrnehmung anregen (vgl. Spallek 2004, S.20).

Das Kind kommt nach und nach mit Dingen und Lebewesen zusammen. Es kann sie schmecken, riechen, sehen, hören, anfassen, befühlen und sich mit ihnen bewegen. Die Sinne sind das Fenster zur Welt, mit denen das Kind viele Eindrücke über seine Umwelt sammelt Das Greifen ist immer auch ein Be-greifen, das Fassen ein Er-fassen. „Kinder wollen ihre Umgebung mit allen Sinnen in sich aufnehmen, auf sie einwirken, sie sich einverleiben, sie wollen tätig sein“ (Zimmer 2012, S.15).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Sinneswahrnehmung als Grundlage der ästhetischen Bildung und Kreativität
Hochschule
Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz)
Veranstaltung
Ästhetische Bildung und Kreativität
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
15
Katalognummer
V316494
ISBN (eBook)
9783668156463
ISBN (Buch)
9783668156470
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ästhetik, Bildung, Krativität, Sinne, Sinneswahrnehmung
Arbeit zitieren
Yelena Rörig (Autor:in), 2014, Sinneswahrnehmung als Grundlage der ästhetischen Bildung und Kreativität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316494

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