Den Schülern u Schülerinnen (SuS) sollen im Literaturunterricht nicht nur die wesentlichen analytischen Grundkenntnisse vermittelt, sondern auch verschiedene Zugänge zu literarischen Texten aufgezeigt werden. Im gegenwärtigen Unterricht spielen die Leselust sowie die Freude an Gedichten, epischen Texten und Dramen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Der Rückgang des Lesegenusses basiert vordergründig auf Rahmenrichtlinien, curricularen Vorgaben und kanonischen Orientierungen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden in der Deutschdidaktik seit vielen Jahren verschiedene Unterrichtsmethoden kontrovers diskutiert. Im Fokus stehen Arbeitsweisen, die die SuS aktiv in den Unterrichtsprozess einbinden und es ihnen ermöglichen, neue Zugänge zu literarischen Texten zu finden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kontroversen ist der handlungs- und produktionsorientierte Unterricht.
Die Behandlung von Gedichten im Unterricht ruft bei vielen Schülern einen faden Beigeschmack hervor, wenn sie sich mit den auswendig zu lernenden Textkonstrukten konfrontiert sehen. Die Palette der Reaktionen reicht je nach Umfang des furchteinflößenden Wortgebildes von bloßem Unbehagen, bis hin zu schierer Panik. Oft wird Lyrik ausschließlich als „reine Übung im Memorieren“ gebraucht und erstickt damit jegliche aufkeimende Leselust des Schülers bereits im Ursprung.
Der überwiegend kognitiv ausgerichtete Lyrikunterricht bietet kaum individuelle Zugänge zu lyrischen Texten, die auch die Gefühle, Phantasie und den natürlichen Tätigkeitsdrang der SuS ansprechen. Mithilfe des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts soll es möglich sein, den Schülern jenen Zugang zu ermöglichen und die positive Grundeinstellung gegenüber lyrischen Texten zu erhalten. Der Lyrikunterricht soll demnach genügend Gelegenheiten aufzeigen, eigenständig produktiv tätig zu werden und den SuS Raum zu bieten, ihre eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Handlungs- und Produktionsorientierter Unterricht
- 2.1 Definition
- 2.2 Ziele
- 3. Handlungs- & Produktionsorientierter Umgang mit Lyrik
- 3.1 Slam Poetry
- 3.2 Poetry Slam im Lyrikunterricht
- 4. Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts und dessen Anwendung im Lyrikunterricht. Sie beleuchtet die Vorteile dieser Methode gegenüber traditionellen, kognitiv ausgerichteten Ansätzen und zeigt Möglichkeiten auf, die Leselust und das positive Verhältnis der Schüler*innen zu lyrischen Texten zu fördern.
- Handlungs- und produktionsorientierter Unterricht: Definition und didaktische Grundlagen
- Überwindung der negativen Assoziationen mit Lyrik im traditionellen Unterricht
- Förderung von Kreativität, Selbstständigkeit und individueller Auseinandersetzung mit lyrischen Texten
- Integration von Methoden wie Slam Poetry in den Lyrikunterricht
- Verbindung von kognitiven, affektiven und psychomotorischen Lernbereichen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen des Literaturunterrichts, insbesondere den Rückgang der Leselust und Freude an literarischen Texten. Sie führt in die Problematik des traditionellen, kognitiv ausgerichteten Lyrikunterrichts ein, der oft als reines Memorieren wahrgenommen wird und individuelle Zugänge zu lyrischen Texten vernachlässigt. Die Arbeit begründet die Notwendigkeit eines handlungs- und produktionsorientierten Ansatzes, um Schülern einen positiven Zugang zur Lyrik zu ermöglichen und ihre eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken.
2. Handlungs- und Produktionsorientierter Unterricht: Dieses Kapitel definiert den handlungs- und produktionsorientierten Unterricht, indem es die Handlungs- und Produktionsorientierung getrennt voneinander beleuchtet. Handlungsorientierung zielt auf die Selbstständigkeit der Schüler*innen und einen ganzheitlichen Unterricht ab, der kognitive, affektive und psychomotorische Bereiche anspricht. Produktionsorientierung hingegen fokussiert auf das selbstständige, kreative Tun der Schüler*innen und das Erzeugen neuer Texte. Beide Aspekte zielen auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kopf- und Handarbeit ab.
Schlüsselwörter
Handlungsorientierter Unterricht, Produktionsorientierter Unterricht, Lyrikunterricht, Leselust, Kreativität, Selbstständigkeit, Slam Poetry, kognitiv, affektiv, psychomotorisch, Textproduktion, Schülerzentrierung.
Häufig gestellte Fragen zu "Handlungs- und produktionsorientierter Lyrikunterricht"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den handlungs- und produktionsorientierten Unterricht und seine Anwendung im Lyrikunterricht. Sie analysiert die Vorteile dieser Methode gegenüber traditionellen Ansätzen und zeigt Möglichkeiten zur Förderung der Leselust und eines positiven Verhältnisses von Schüler*innen zu Lyrik auf.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und didaktische Grundlagen des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts, Überwindung negativer Assoziationen mit Lyrik im traditionellen Unterricht, Förderung von Kreativität und Selbstständigkeit, Integration von Methoden wie Slam Poetry und die Verbindung kognitiver, affektiver und psychomotorischer Lernbereiche.
Was versteht man unter handlungs- und produktionsorientiertem Unterricht?
Handlungsorientierung zielt auf die Selbstständigkeit der Schüler*innen und einen ganzheitlichen Unterricht ab, der kognitive, affektive und psychomotorische Bereiche anspricht. Produktionsorientierung fokussiert auf das selbstständige, kreative Tun der Schüler*innen und das Erzeugen neuer Texte. Beide Aspekte zielen auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kopf- und Handarbeit ab.
Wie wird Slam Poetry im Lyrikunterricht eingesetzt?
Die Arbeit zeigt Möglichkeiten auf, wie Slam Poetry in den Lyrikunterricht integriert werden kann, um die Kreativität und den Ausdruck der Schüler*innen zu fördern und einen positiven Zugang zur Lyrik zu ermöglichen.
Welche Vorteile bietet der handlungs- und produktionsorientierte Ansatz gegenüber traditionellen Methoden?
Der handlungs- und produktionsorientierte Ansatz bietet Vorteile gegenüber traditionellen, kognitiv ausgerichteten Ansätzen, indem er die Leselust steigert, ein positives Verhältnis zu lyrischen Texten fördert und individuelle Zugänge zu Texten ermöglicht. Er vermeidet das reine Memorieren und fördert stattdessen Kreativität, Selbstständigkeit und die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum handlungs- und produktionsorientierten Unterricht, ein Kapitel zum handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Lyrik (inkl. Slam Poetry), und eine Literaturangabe. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Zusammenfassung der behandelten Inhalte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Handlungsorientierter Unterricht, Produktionsorientierter Unterricht, Lyrikunterricht, Leselust, Kreativität, Selbstständigkeit, Slam Poetry, kognitiv, affektiv, psychomotorisch, Textproduktion, Schülerzentrierung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrende im Bereich Literaturunterricht, insbesondere für diejenigen, die nach innovativen und schülerzentrierten Methoden zur Gestaltung ihres Lyrikunterrichts suchen.
- Quote paper
- Julia O. (Author), 2012, Handlungs- und produktionsorientierter Lyrikunterricht am Beispiel von Poetry Slam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319929