Von Sünde zu sprechen ist in unserer heutigen Zeit ein schwieriges Thema. Das Wort ist aus der Mode gekommen. Vielleicht wurde es in den vergangenen Jahrhunderten zu viel benutzt, vielleicht hat es sich abgenutzt. Vielleicht wurde der Begriff auch zu oft einseitig mit dem Bereich der Sexualität in Zusammenhang gebracht. Von Sünde zu sprechen heißt auch von den Defiziten, von Defekten des Menschseins zu sprechen. Der Mensch ist nicht perfekt – und möchte es doch so gerne sein. Wenn er es schon nicht innerlich sein kann, dann wenigstens äußerlich. Oder warum sonst boomt die Schönheitschirurgie, warum sonst wollen Menschen anders sein, als sie sind? Wenn man von der Sünde spricht, kommt man um das Wort Schuld nicht umhin. Schon auf den ersten Seiten der Bibel finden wir bei Gen 3 eine klassische Beispielgeschichte. Adam rechtfertigt sich vor bei Gott für die Übertretung des göttlichen Gebotes mit dem Hinweis auf Eva (Gen 3,10-12). Unsere heutige Gesellschaft ist gekennzeichnet davon, dass viele Menschen sich keiner Schuld mehr bewusst sind. Wo vorhandene Schuld offen zu sehen ist, fordert sie aber Gerechtigkeit, Wiedergutmachung, Versöhnung und Vergebung. Unsere Welt zeigt und hat schon immer gezeigt, dass jeder Mensch Sünder ist. Keiner ist so gerecht, dass er ohne Sünde lebt. Dem heutigen Menschen ist seine Unzulänglichkeit bewusst, aber richtig damit umzugehen fällt ihm schwer. Hier könnte die Kirche ansetzen. Uns Menschen muss klar gemacht werden, dass Jesus Christus uns von Sünde und Schuld befreit hat, und dass Gott jeden Menschen annimmt wie er ist; dies muss als heilsame, rettende Erfahrung begriffen werden. Das Angebot Gottes, um Jesu Christi Willen die Sünden zu vergeben, muss den Menschen wieder näher gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heutiges Sündenverständnis und Sündenbewusstsein
- Verharmlosung und Infragestellen von Sünde
- in der Alltagssprache
- im Alltagsgeschehen
- Verdrängung von Sünde
- Befreiung aus einem einseitigen Sündenverständnis
- Durch Psychologie und Gesellschaftswissenschaft
- Zusammenfassung
- Verharmlosung und Infragestellen von Sünde
- Neue Ansätze für die Erfahrung von Schuld im allgemeinen Bewusstsein
- Verdrängung von Schuld
- Transpersonale Schuld
- Soziologische Bedeutung von transpersonaler Schuld
- Gesellschaftliche Bedeutung von transpersonaler Schuld
- Bewusstmachung von Schuld
- Schuld und Sühne / Läuterung und Wiedergutmachung von Schuld
- Entschuldigungsverhalten
- Heutiges theologisches Sündenverständnis
- Biblisch-Theologische Sicht der Sünde
- Im AT
- In den Evangelien
- Bei Paulus
- Was bedeuten diese Aussagen der Bibel für Menschen in der heutigen Zeit?
- Befreiung von der Last der Sünde in der Bibel
- Möglichkeiten und Chancen eines heutigen Sündenverständnisses
- Biblisch-Theologische Sicht der Sünde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem schwierigen Thema des Sündenverständnisses in der heutigen Zeit. Er analysiert die Schwierigkeiten, die mit dem Begriff "Sünde" verbunden sind und warum dieser im heutigen Bewusstsein oft verharmlost, infrage gestellt oder gar verdrängt wird. Der Text untersucht zudem neue Ansätze für die Erfahrung von Schuld im allgemeinen Bewusstsein, wie z.B. die transpersonale Schuld, die Bewusstmachung von Schuld und das Entschuldigungsverhalten. Abschließend stellt der Text das heutige theologische Sündenverständnis vor und beleuchtet dessen Bedeutung für Menschen in der heutigen Zeit.
- Verändertes Verständnis des Begriffs "Sünde" in der heutigen Zeit
- Verharmlosung, Infragestellen und Verdrängung von Sünde
- Neue Ansätze für die Erfahrung von Schuld im allgemeinen Bewusstsein
- Transpersonale Schuld und ihre soziologische und gesellschaftliche Bedeutung
- Das heutige theologische Sündenverständnis im Kontext der Bibel und der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema des Sündenverständnisses in der heutigen Zeit ein. Sie erläutert die Schwierigkeiten, die sich mit dem Begriff "Sünde" verbinden und die Gründe für die Verdrängung des Themas in der heutigen Gesellschaft. Außerdem wird die Verbindung zwischen Schuld und Sünde sowie die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit beiden Themen hervorgehoben.
1. Heutiges Sündenverständnis und Sündenbewusstsein
Dieses Kapitel analysiert die Schwierigkeiten, die mit dem heutigen Verständnis von Sünde verbunden sind. Es zeigt auf, wie der Begriff "Sünde" in der Alltagssprache und im Alltagsgeschehen verharmlost und trivialisiert wird. Des Weiteren wird die Verdrängung von Sünde durch eine einseitige Sündentheologie und durch psychologische sowie gesellschaftliche Theorien untersucht.
2. Neue Ansätze für die Erfahrung von Schuld im allgemeinen Bewusstsein
In diesem Kapitel werden neue Ansätze für die Erfahrung von Schuld im heutigen Bewusstsein vorgestellt. Die Verdrängung von Schuld, die transpersonale Schuld und ihre soziologische und gesellschaftliche Bedeutung sowie die Bewusstmachung von Schuld werden beleuchtet. Des Weiteren wird auf Schuld und Sühne sowie Läuterung und Wiedergutmachung von Schuld eingegangen.
Schlüsselwörter
Sünde, Schuld, Sündenbewusstsein, Verharmlosung, Verdrängung, transpersonale Schuld, Bewusstmachung, Sühne, Wiedergutmachung, theologisches Sündenverständnis, Bibel, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Birgit Dutine (Autor:in), 2004, Heutiges Sündenverständnis und neue Ansätze von Schuld in der Auseinandersetzung mit dem heutigen theologischen Sündenverständnis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32187