Auffallend sind die Parallelen des Frauenbildes, die sich durch zahlreiche Werke der Literatur des 18. Jahrhunderts ziehen. Zwar wird das weibliche Geschlecht oft stigmatisiert und der Charakter einer Frau pauschalisiert, doch kommt man nach intensiverer Lektüre nicht umhin, manche Aussagen nach ihrer Ernsthaftigkeit zu überprüfen. Auf den ersten Blick scheinen sich viele Aussagen in Form von einem destruktiven Frauenbild zu wiederholen, doch es steckt in einigen auch eine gewisse gesellschaftliche Kritik und die indirekte Aufforderung nach einem Umdenken. Zwar kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Emanzipation der Frauen von damals annähernd das gleiche Ausmaß wie das der heutigen Zeit aufweist, dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass gewisse emanzipatorische Tendenzen schon in der Literaturlandschaft des 18. Jahrhunderts zu erkennen sind.
Ein Autor dieser Zeit ist Gotthold Ephraim Lessing. Seiner Feder entstammen zahlreiche Werke, wie zum Beispiel „Miß Sara Sampson“ (1755), „Minna von Barnhelm“ (1767), „Emilia Galotti“ (1772) und sein wohl bekanntestes Werk „Nathan der Weise“ (1782). In den drei erstgenannten Werken spielen Frauen die Hauptrolle und sind zugleich die Namensgeberinnen. Unter diesem Aspekt ist es interessant, den einzelnen Charakteren verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen und ihre Rolle in der Gesellschaft herauszuarbeiten. Die folgende Arbeit befasst sich mit der Figur „Miß Sara Sampson“ im gleichnamigen Werk, deren Charakter, Entwicklung und Handeln. Vor allem im direkten Vergleich mit ihrer Kontrahentin Marwood, werden die augenscheinlichen und auch vermeintlichen Unterschiede herausgearbeitet und durchleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaft aus historischer Perspektive
- Inhalt
- Die Unterschiede der beiden Frauen
- Tugendhaftigkeit und Lasterhaftigkeit
- Ehrlichkeit und Verlogenheit
- Körper und Geist
- Glaube und Vernunft
- Altruismus und Egoismus
- Vergebung und Rache
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Figur Miß Sara Sampson in Lessings gleichnamigem Werk und beleuchtet ihren Charakter, ihre Entwicklung und ihr Handeln im direkten Vergleich mit ihrer Kontrahentin Marwood. Ziel ist es, die augenscheinlichen und vermeintlichen Unterschiede zwischen den beiden Frauen herauszuarbeiten und zu analysieren, um ein tieferes Verständnis für die Rolle der Frauen in Lessings Werk und in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts zu gewinnen.
- Die Darstellung der weiblichen Tugenden und Laster in der Literatur des 18. Jahrhunderts
- Der Einfluss gesellschaftlicher Normen und Erwartungen auf die Lebensentwürfe von Frauen
- Die Rolle der Liebe und des Glücks im Kontext der gesellschaftlichen Konventionen
- Die Ambivalenz des Frauenbildes in Lessings Werk und die Frage nach der Emanzipation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Seminars „Mann und Frau in der Literatur des 18. Jahrhunderts“ ein und erläutert die Relevanz der Analyse von Frauenfiguren in den Werken dieser Epoche. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Miß Sara Sampson in Lessings gleichnamigem Werk. Das zweite Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Situation im frühen 18. Jahrhundert, die von absolutistischer Herrschaft, gesellschaftlicher Ungleichheit und den Anfängen der Aufklärung geprägt war. Das dritte Kapitel fasst den Inhalt des Werks „Miß Sara Sampson“ zusammen und stellt die zentralen Figuren und deren Konflikte vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Literatur des 18. Jahrhunderts, insbesondere mit der Darstellung von Frauenfiguren, der gesellschaftlichen Konventionen, der Rolle der Liebe und des Glücks sowie der Ambivalenz des Frauenbildes. Wichtige Schlüsselwörter sind: Tugend, Laster, Gesellschaft, Aufklärung, Empfindsamkeit, Liebe, Glück, Emanzipation, Frau, Mann, Familie, Moral, Vernunft, Kritik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2013, "Miß Sara Sampson" von Gotthold Ephraim Lessing. Ist Sara die Inkarnation der Tugend und Marwood die personifizierte Lasterhaftigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324288