Primäres Ziel dieser Arbeit soll es sein, wesentliche Gründe und Ursachenkomplexe für die immer noch vorherrschende Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem zu benennen. In den ersten Schritten wird hierbei genauer auf die Bildungsexpansion eingegangen, um die quantitativen Veränderungen im deutschen Bildungssystem seit Ende der 1950er Jahre nachvollziehen zu können. Außerdem werden Zahlen und Fakten zur aktuellen Situation im Hinblick auf verschiedene soziokulturelle Merkmale dargestellt, anhand derer die Bildungsungleichheit beschrieben werden soll. Anschließend wird genauer auf die Ergebnisse der PISA-Studie eingegangen, um anhand dieser Erkenntnisse zum einen die Chancenungleichheit des deutschen Bildungssystems näher zu beleuchten, zum anderen aber auch das Bildungssystem selbst in Vergleich mit den anderen OECD-Staaten zu setzen. Daraufhin werden jedoch auch Einwände an den PISA-Studien von Richard Münch (2009) dargelegt, denn es ist unbedingt darauf hinzuweisen, dass die PISA-Studien keineswegs eine unumstrittene Untersuchung eines objektiven Sachverhalts darstellen. Das darauffolgende Kapitel behandelt vorrangig zwei Erklärungsansätze für die sozial selektive Bildungsbeteiligung sowie Leistungsunterschiede im Bildungssystem. Zum einen ist dies der makrosoziologische Ansatz nach Weber und Bourdieu, zum anderen das unter anderem auf Boudon und Goldthorpe zurückzuführende mesosoziologische Modell: die Rational-Choice-Theorie. Abschließend werden in einem Fazit die empirischen Daten und die Ursachenkomplexe noch einmal zusammenfassend aufgegriffen, um daraufhin mögliche Strategien zu entwickeln, die Bildungsungleichheit in Deutschland zu verringern.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Veränderungen im Bildungssystem
- Quantitative Beschreibungen der Bildungsexpansion
- Geschlechtsspezifischer Wandel
- Entwicklung von Chancen nach sozialer Herkunft
- Bildungsungleichheit in Deutschland
- Zahlen und Fakten
- Verteilung der Schülerinnen und Schüler
- Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
- Ergebnisse der PISA und PISA-E Studien
- Kompetenzerwerb nach sozialer Herkunft
- Kompetenzerwerb und Migrationshintergrund
- Kompetenzerwerb und Geschlecht
- Ergebnisse des innerdeutschen Vergleichs
- PISA 2009
- Kritik an PISA
- Zahlen und Fakten
- Erklärungsansätze zur Bildungsungleichheit
- Ursachen der Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund
- Erklärungsansätze zur Bildungsungleichheit
- Die Rational-Choice-Theorie
- Das Weber-Boudieu-Paradigma
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bildungsungleichheit im deutschen Bildungssystem. Ihr Ziel ist es, die Ursachen für die anhaltende Chancenungleichheit zu untersuchen und mögliche Strategien zur Reduzierung dieser Ungleichheit zu entwickeln.
- Quantitative und qualitative Entwicklung der Bildungsexpansion in Deutschland seit den 1950er Jahren
- Analyse der Bildungsungleichheit anhand von Zahlen und Fakten sowie Ergebnissen der PISA-Studie
- Kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der PISA-Studie
- Vorstellung und Diskussion von Erklärungsansätzen für die Bildungsungleichheit: Rational-Choice-Theorie und Weber-Bourdieu-Paradigma
- Entwicklung möglicher Strategien zur Reduzierung der Bildungsungleichheit in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Bildungsungleichheit in Deutschland und beleuchtet die historischen Entwicklungen der Bildungsexpansion seit den 1950er Jahren. Dabei werden auch die Ziele der Bildungsreformen der 1960er Jahre hinsichtlich Chancengleichheit analysiert. Das zweite Kapitel widmet sich den quantitativen Veränderungen im deutschen Bildungssystem und beleuchtet die Auswirkungen der erhöhten Bildungsausgaben. Es werden auch die Entwicklungen der Bildungsbeteiligung und Höherbildung im internationalen Kontext betrachtet.
Im dritten Kapitel wird die Bildungsungleichheit in Deutschland anhand von Zahlen und Fakten dargestellt. Die Ergebnisse der PISA-Studie werden vorgestellt und in Bezug auf die Bildungsungleichheit im deutschen Bildungssystem interpretiert. Es wird auch auf die Kritik an den PISA-Studien eingegangen.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Ursachen für die Bildungsungleichheit in Deutschland und stellt zwei Erklärungsansätze vor: die Rational-Choice-Theorie und das Weber-Bourdieu-Paradigma. Beide Ansätze liefern wichtige Einblicke in die Entstehung und Reproduktion von Ungleichheit im Bildungssystem.
Schlüsselwörter
Bildungsexpansion, Bildungsungleichheit, soziale Herkunft, Chancengleichheit, PISA-Studie, Rational-Choice-Theorie, Weber-Bourdieu-Paradigma, Deutschland
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2013, Bildungsexpansion und Bildungsungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324325