Aus dem Bewertungskommentar: Auf intensivem Literaturstudium basierende, sehr informative Darstellung der Entwicklung und Aufgaben der Reichsstatthalter von 1933 bis 1945 auf knappem Raum. Befundaufnahme, Erklärungen und Bewertungen ergeben einen abgerundeten Bericht.
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Gesetzgebung erfolgt eine beispielhafte Beschreibung und damit die Bestätigung der polykratischen Elemente und der "inneren" Widersprüchlichkeiten, die im NS-System in seinem Dualismus von Partei und Staat mitangelegt waren. Dabei findet zum Teil auch eine reflektierende Umsetzung der Materie statt. Stil und Ausdruck sind angenehm und präzise.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung und Aufgaben des "Reichsstatthalters" im NS-System unter Beachtung der Gesetzgebung
- Ausgangslage
- Gleichschaltung und Institutionalisierung des Reichsstatthalters
- Beginn der Gleichschaltung der Länder
- Schaffung der Institution des Reichsstatthalters
- Weiterführung des Gleichschaltungsprozesses in Anbetracht des Reichsstatthalteramtes
- Die Reichsstatthalter in den neu eingegliederten Gebieten
- Reichsgaue in der Ostmark
- Reichsgau Sudetenland
- Reichsgaue Westpreußen und Posen
- Gau Westmark
- Aufgaben des Reichsstatthalters
- Aufgaben nach dem Zweiten Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich
- Aufgaben nach dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs
- Aufgaben nach dem Reichsstatthaltergesetz
- Aufgaben in den neu eingegliederten Gebieten
- Aufgaben als Reichsverteidigungskommissare
- Funktion des Reichsstatthalters und das Führerprinzip
- Das Verhältnis zwischen den Reichsstatthaltern und dem Führer und Reichskanzler
- Das Führerprinzip als Grundlage der sogenannten "Führerunmittelbarkeit"
- Funktion des Reichsstatthalters und das Prinzip der Einheit von Staat und Partei
- Reichsstatthalteramt und Personalunion
- Die Personalunion als Instrument der "Einheit von Staat und Partei"
- Die Dienstaufsicht des Reichsinnenministers über die Reichsstatthalter
- im Altreich
- in den neu eingegliederten Gebieten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und Funktion des Amtes des Reichsstatthalters im nationalsozialistischen System. Der Fokus liegt auf der Gleichschaltung der Länder, der Aufgabenverteilung und dem Verhältnis des Amtes zum Führerprinzip sowie dem Prinzip der Einheit von Staat und Partei.
- Gleichschaltung der Länder und die Entstehung des Reichsstatthalteramtes
- Aufgaben und Befugnisse des Reichsstatthalters
- Das Verhältnis des Reichsstatthalters zum Führerprinzip
- Die Rolle des Reichsstatthalters in der "Einheit von Staat und Partei"
- Die Reichsstatthalter in den neu eingegliederten Gebieten
Zusammenfassung der Kapitel
Entwicklung und Aufgaben des "Reichsstatthalters" im NS-System unter Beachtung der Gesetzgebung: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung des Amtes des Reichsstatthalters im Kontext der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Länder. Es analysiert die rechtlichen Grundlagen und die schrittweise Eingliederung der Länder in das NS-System, beginnend mit der Ausgangslage in der Weimarer Republik und der zunehmenden Einflussnahme des Reichs auf die Länderverwaltung. Die Rolle des Reichskommissars Göring in Preußen wird als wichtiger Vorläufer der Reichsstatthalter hervorgehoben. Das Kapitel zeichnet den Weg vom Vorläufigen Gesetz zur Gleichschaltung bis hin zur vollständigen Integration der Länder in die nationalsozialistische Verwaltung nach und beleuchtet die damit verbundenen rechtlichen Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Länderautonomie.
Aufgaben des Reichsstatthalters: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Aufgaben und Befugnisse des Reichsstatthalters, die sich aus verschiedenen Gesetzen ableiten, darunter das Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich und das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs. Die Aufgaben umfassten die Koordinierung der Landesverwaltung mit den Zielen der NS-Politik, die Überwachung der Parteiorganisation in den Ländern und die Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie auf lokaler Ebene. Es wird auf die Unterschiede der Aufgaben im Altreich und den neu eingegliederten Gebieten eingegangen, sowie die zusätzliche Rolle als Reichsverteidigungskommissare in bestimmten Kontexten.
Funktion des Reichsstatthalters und das Führerprinzip: Dieses Kapitel analysiert die Funktion des Reichsstatthalters im Kontext des Führerprinzips. Es untersucht das Verhältnis zwischen den Reichsstatthaltern und dem Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler, und die Bedeutung der "Führerunmittelbarkeit". Der Fokus liegt darauf, wie das Führerprinzip die Struktur und den Handlungsspielraum des Amtes des Reichsstatthalters prägte und wie die hierarchische Ordnung der Verwaltung funktionierte. Es wird dargestellt, wie die Reichsstatthalter als Vermittler zwischen der zentralen Reichsregierung und der lokalen Verwaltung agierten, aber letztendlich der Weisungsbefugnis Hitlers unterstanden.
Funktion des Reichsstatthalters und das Prinzip der Einheit von Staat und Partei: Dieses Kapitel befasst sich mit der engen Verknüpfung des Reichsstatthalteramtes mit dem Prinzip der Einheit von Staat und Partei. Es analysiert die Personalunion als Instrument dieser Verschmelzung, bei der Reichsstatthalter oft auch hohe Parteifunktionen innehatten. Die Aufsichtsbefugnis des Reichsinnenministers über die Reichsstatthalter wird im Altreich und in den neu eingegliederten Gebieten beleuchtet. Das Kapitel diskutiert, wie diese Einheit von Staat und Partei in der Praxis funktionierte und welche Auswirkungen sie auf die Effizienz und die Kontrolle der Verwaltung hatte.
Schlüsselwörter
Reichsstatthalter, Gleichschaltung, NS-Staat, Führerprinzip, Einheit von Staat und Partei, Landesverwaltung, Rechtsetzung, Neu eingegliederte Gebiete, Reichsinnenminister, Weimarer Republik.
Häufig gestellte Fragen zur Rolle des Reichsstatthalters im NS-System
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die Entwicklung und Funktion des Amtes des Reichsstatthalters im nationalsozialistischen System. Der Fokus liegt dabei auf der Gleichschaltung der Länder, der Aufgabenverteilung, dem Verhältnis zum Führerprinzip und dem Prinzip der Einheit von Staat und Partei.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gleichschaltung der Länder und die Entstehung des Reichsstatthalteramtes, die Aufgaben und Befugnisse der Reichsstatthalter, deren Verhältnis zum Führerprinzip, ihre Rolle in der "Einheit von Staat und Partei" und ihre Tätigkeit in den neu eingegliederten Gebieten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Entwicklung und Aufgaben des Reichsstatthalters unter Berücksichtigung der Gesetzgebung; Aufgaben des Reichsstatthalters im Detail; die Funktion des Reichsstatthalters im Kontext des Führerprinzips; und die Funktion des Reichsstatthalters im Hinblick auf die Einheit von Staat und Partei. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Gesetze werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen des Amtes des Reichsstatthalters, basierend auf Gesetzen wie dem Zweiten Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich und dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs, sowie dem Reichsstatthaltergesetz selbst. Die Auswirkungen dieser Gesetze auf die Länderautonomie werden ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielte das Führerprinzip?
Die Arbeit untersucht, wie das Führerprinzip die Struktur und den Handlungsspielraum des Amtes des Reichsstatthalters prägte und wie die hierarchische Ordnung der Verwaltung funktionierte. Das Verhältnis zwischen den Reichsstatthaltern und Hitler sowie die Bedeutung der "Führerunmittelbarkeit" werden analysiert.
Wie verhielt sich das Amt zum Prinzip der Einheit von Staat und Partei?
Die Arbeit analysiert die enge Verknüpfung des Reichsstatthalteramtes mit dem Prinzip der Einheit von Staat und Partei. Die Personalunion, bei der Reichsstatthalter oft auch hohe Parteifunktionen innehatten, wird als wichtiges Instrument dieser Verschmelzung untersucht. Die Aufsichtsbefugnis des Reichsinnenministers wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Gebiete werden zusätzlich betrachtet?
Die Arbeit befasst sich auch mit der Rolle der Reichsstatthalter in den neu eingegliederten Gebieten, wie beispielsweise der Ostmark, dem Sudetenland, Westpreußen, Posen und der Westmark. Die spezifischen Aufgaben und Herausforderungen in diesen Gebieten werden untersucht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter, die die Arbeit beschreiben, sind: Reichsstatthalter, Gleichschaltung, NS-Staat, Führerprinzip, Einheit von Staat und Partei, Landesverwaltung, Rechtsetzung, neu eingegliederte Gebiete, Reichsinnenminister, Weimarer Republik.
- Arbeit zitieren
- Matthias Meier (Autor:in), 2001, Entwicklung und Aufgaben des "Reichsstatthalters" im NS-System unter Beachtung der Gesetzgebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32465