All are equal before the law and are entitled without any discrimination to equal protection of the law. All are entitled to equal protection against any discrimination in violation of this Declaration and against any incitement to such discrimination.
So lautet der Grundsatz der Nichtdiskriminierung, festgehalten in Artikel 7 der “Universal Declaration of Human Rights” der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948. Der darin artikulierte Anspruch auf die Gleichheit aller Menschen wurde und wird weltweit vielfach missachtet. Die Diskriminierung von Minderheiten ist in allen Epochen der menschlichen Geschichte gegenwärtig und keine Kultur und kein Staat kann sich davon völlig freisprechen. In den Vereinigten Staaten von Amerika beispielsweise ist die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung eine Erscheinung, die von den Anfängen der Sklaverei, über den amerikanischen Bürgerkrieg und die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre bis in die Gegenwart hineinreicht. Die vorliegende Arbeit wird sich nicht mit der politischen Dimension dieses Phänomens auseinandersetzen, sondern sich der literarischen Repräsentation von Diskriminierung in ausgewählten Romanen des 20. Jahrhunderts widmen, deren Schauplatz und gesellschaftlichen Hintergrund die amerikanischen Südstaaten darstellen.
Angesichts seiner vielfachen Verwendung und in Hinblick auf die weitere Analyse soll vorab der Begriff ‚Diskriminierung‘ definiert werden. Der von dem spätlateinischen Wort discriminatio (Scheidung, Absonderung) abstammende Ausdruck bezeichnet seiner modernen Bedeutung nach eine „herabsetzende Verhaltensweise[n] gegenüber anderen Menschen [...] aufgrund von rass. oder ethn. Zugehörigkeit, Geschlecht, religiöser oder politisch-weltanschaul. Überzeugungen, sexueller Orientierung [oder] Alter“, um nur einige Faktoren aufzuzählen. Diskriminierung tritt in allen Lebensbereichen auf und richtet sich, basierend auf Vorurteilen, in erster Linie gegen soziale Minderheiten
Inhaltsverzeichnis
- Erzähltheoretische Vorüberlegungen
- Historische Reflexion in Romanen von Alice Walker, Toni Morrison und John Grisham
- Sklaverei als gegenwärtige Vergangenheit: The Color Purple
- Vom Bürgerkrieg zur Bürgerrechtsbewegung: Paradise
- Der Ku-Klux-Klan als Symbol für Gewalt: A Time to Kill
- Rassendiskriminierung
- Rassismus als gesellschaftliche Konvention: The Color Purple
- Rassenwahn als zerstörerisches Element: Paradise
- Gerechtigkeit vor rassistischer Kulisse: A Time to Kill
- Geschlechtliche Diskriminierung
- Die afroamerikanische Frau als rechtloses Objekt: The Color Purple
- Weiblichkeit als Bedrohung: Paradise
- Von sozialer Unterordnung bis zu sexueller Gewalt: A Time to Kill
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit der literarischen Darstellung von Diskriminierung in ausgewählten Romanen des 20. Jahrhunderts, die im amerikanischen Süden spielen. Der Fokus liegt auf der Analyse von Rassismus und Sexismus, wie sie in den Werken von Alice Walker, Toni Morrison und John Grisham dargestellt werden. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Diskriminierung aufzuzeigen und ihre Auswirkungen auf die afroamerikanische Bevölkerung, insbesondere Frauen, zu untersuchen.
- Die literarische Repräsentation von Diskriminierung im amerikanischen Süden
- Die Rolle der Sklaverei in der Geschichte der afroamerikanischen Bevölkerung
- Die Auswirkungen von Rassismus auf die Gesellschaft und das Individuum
- Die Darstellung von Sexismus und der patriarchalen Gesellschaftsstruktur
- Die Suche nach Gerechtigkeit und Befreiung in einer diskriminierenden Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer einleitenden Diskussion über die Bedeutung von Erzähltheorie für die Analyse von Diskriminierung in der Literatur. Die nächsten Kapitel widmen sich der historischen Reflexion in den Romanen von Alice Walker, Toni Morrison und John Grisham. Es werden die jeweiligen Themengebiete Sklaverei, Bürgerkrieg, Bürgerrechtsbewegung und der Ku-Klux-Klan in den jeweiligen Romanen vorgestellt.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit den Formen der Rassendiskriminierung und geschlechtsspezifischen Diskriminierung in den Romanen. Es werden die Auswirkungen von Rassismus und Sexismus auf die afroamerikanische Bevölkerung, insbesondere Frauen, untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Afroamerikaner, amerikanischer Süden, Sklaverei, Bürgerkrieg, Bürgerrechtsbewegung, The Color Purple, Paradise, A Time to Kill.
- Arbeit zitieren
- Ayla Melzer (Autor:in), 2004, Die literarische Repräsentation von Diskriminierung im zeitgenössischen Roman des amerikanischen Südens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32927