Die vorliegende Arbeit versucht Sozialpädagogik und Entwicklungszusammenarbeit in einer gemeinsamen Betrachtung zu verbinden, also zwei Tätigkeitsbereiche, die trotz gestiegener gegenseitiger Wahrnehmung immer noch durch eine erhebliche Distanz gekennzeichnet sind. Die Frage nach gemeinsamen Grundlagen für eine stärkere gegenseitige Berücksichtigung ergibt sich aus folgenden Erwägungen: Einerseits tendiert die Zahl der Sozialpädagogen, die sich für einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit bewerben, seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Ausbildungsinhalte und Theoriebildung schenken diesem Sachverhalt jedoch kaum Beachtung. Andererseits sind Sozialpädagogik und Entwicklungszusammenarbeit durch ein übereinstimmendes Ziel geleitet, nämlich Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unterstützen.
Die Arbeit baut sich aus vier thematischen Schwerpunkten auf. Im ersten Kapitel wird auf den theoretischen Hintergrund der vergangenen sowie der gegenwärtigen Entwicklungszusammenarbeit eingegangen. Vor dem Hintergrund des Themas "Sozialpädagogik im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit" bildet dies die Grundlagenuntersuchung. Weiterhin wird auf die Umwelt, in welche sich Sozialpädagogik in den Ländern des Südens eingliedern muss, eingegangen. Da Sozialpädagogik sich aus ihrer Umwelt definiert, stellt auch dies eine Grundlagenuntersuchung dar.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Verbindung von Sozialpädagogik und Entwicklungszusammenarbeit. Dabei wird zunächst die im Süden bestehende Sozialpädagogik und daran anschließend die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mögliche Sozialpädagogik betrachtet.
Daraus resultierend wird sich der dritte Teil unter dem Aspekt der Relevanz für die Sozialpädagogik, mit Konzepten der Entwicklungszusammenarbeit auseinander setzen. Grundlegende Strategien und Ansätze, die eine Schnittstelle der Entwicklungszusammenarbeit und der Sozialpädagogik darstellen, werden aufgeführt. Der Schwerpunkt wird dabei auf den direkten Praxisbezug gelegt.
Im vierten Teil der Arbeit sollen Praxiserfahrungen aus einem Projekt in Ghana mit Schwerpunkten der derzeitigen Entwicklungsdekade verknüpft werden. Hierbei wird die eminente Relevanz der interkulturellen Kompetenzen deutlich, die anschließend kurz vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungszusammenarbeit
- Die Entwicklungsstrategien
- Nationale Entwicklungsprogramme
- Der Beitrag der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
- Die Entwicklungstheorien
- Die Wachstumstheorie
- Die Modernisierungstheorie
- Die Grundbedürfnisstrategie
- Die neue Weltwirtschaftsordnung als Gegenmodell der südlichen Länder
- Das Konzept der angepassten Entwicklung
- Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung
- Merkmale und Probleme südlicher Länder
- Die Rahmenbedingungen
- Gesellschaftliche Strukturen in südlichen Ländern
- Ausgewählte Problemfelder in südlichen Ländern
- Die Entwicklungsstrategien
- Sozialpädagogik in der Entwicklungszusammenarbeit
- Westliche Sozialarbeit und südliche Länder
- Die Entstehung der Sozialarbeit
- Die Sozialarbeit im Süden
- Traditionelle Bewältigungssysteme
- Die Auswirkungen der Kolonialisierung auf traditionelle Sicherheitssysteme
- Die Übertragung der Sozialarbeit auf den Süden
- Die Professionalisierung der sozialen Arbeit im Süden
- Konzeptionelle Überlegungen der südlichen Länder
- Sozialarbeit im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit
- Sozialarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit
- Sozialarbeiter in den Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit
- Westliche Sozialarbeit und südliche Länder
- Sozialarbeitsrelevante Konzepte und Strategien
- Das Konzept zur Armutsbekämpfung
- Methodische Einteilung des Aktionsprogrammes
- Exemplarische Ansätze und Methoden
- Partizipation
- Gender im Partizipationsansatz
- Empowerment
- Community Development
- Community Entry
- Projektarbeit am Beispiel des \"Sacred Heart Girls Club\" in Ghana
- Kurzbeschreibung Ghana
- Die Methode der Datenerfassung
- Partizipation der Zielgruppe am Projekt
- Interkulturelle Kompetenzen
- Entwicklungszusammenarbeit als Interventionsfeld von Sozialarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Verbindung von Sozialpädagogik und Entwicklungszusammenarbeit, zwei Bereichen, die trotz zunehmenden Bewusstseins voneinander noch immer durch eine gewisse Distanz gekennzeichnet sind. Die Arbeit untersucht die gemeinsamen Grundlagen für eine stärkere gegenseitige Berücksichtigung, angetrieben von der wachsenden Anzahl von Sozialpädagogen, die sich für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit interessieren. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Sozialpädagogik im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit eingesetzt werden kann, um Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unterstützen.
- Entwicklungszusammenarbeit: Strategien, Theorien und Herausforderungen
- Sozialpädagogik in südlichen Ländern: Traditionelle und moderne Ansätze
- Konzepte und Strategien der Entwicklungszusammenarbeit: Relevanz für die Sozialpädagogik
- Interkulturelle Kompetenzen: Notwendigkeit für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit
- Praxisbeispiel aus Ghana: Verknüpfung von Theorie und Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer umfassenden Einführung in die Entwicklungszusammenarbeit. Sie analysiert die verschiedenen Entwicklungsstrategien und -theorien, die die Zusammenarbeit zwischen Ländern des Nordens und des Südens geprägt haben, und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, denen sich südliche Länder gegenübersehen.
Im zweiten Kapitel wird die Verbindung von Sozialpädagogik und Entwicklungszusammenarbeit beleuchtet. Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung der Sozialarbeit in südlichen Ländern sowie die Übertragung westlicher Sozialarbeitskonzepte auf die jeweilige Kultur und Situation. Darüber hinaus werden konzeptionelle Überlegungen südlicher Länder in Bezug auf die Sozialarbeit im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit aufgezeigt.
Der dritte Teil befasst sich mit sozialarbeitsrelevanten Konzepten und Strategien der Entwicklungszusammenarbeit. Die Arbeit präsentiert verschiedene Ansätze und Methoden, wie die Partizipation, Gender im Partizipationsansatz, Empowerment, Community Development und Community Entry. Diese Ansätze bilden wichtige Schnittstellen zwischen Entwicklungszusammenarbeit und Sozialpädagogik.
Der vierte Teil der Arbeit widmet sich einem Praxisbeispiel aus Ghana, dem \"Sacred Heart Girls Club\". Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung interkultureller Kompetenzen für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit und zeigt, wie die Prinzipien und Methoden der Sozialpädagogik in der Praxis angewendet werden können.
Schlüsselwörter
Entwicklungszusammenarbeit, Sozialpädagogik, südliche Länder, westliche Sozialarbeit, Traditionelle Bewältigungssysteme, Kolonialisierung, Professionalisierung, Partizipation, Empowerment, Community Development, Interkulturelle Kompetenzen.
- Arbeit zitieren
- Rabea Philippen (Autor:in), 2002, Sozialpädagogik im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Ghana, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33272