Friedrich Wolfs internationaler Ruhm gründet sich auf dem außerordentlichen Erfolg seines politischen Zeitstücks „Cyankali §218“. Durch die realistische Darstellung eines ernsten und alltäglichen Problems, erreichte Wolf die Zuschauer. „Cyankali“ ist ein Kampfstück – aber nicht nur. Gegen die Meinung vieler Kritiker darf man das Werk nicht nur als schmucklose Waffe betrachten. Es rührte die Menschen gerade durch seine künstlerische Gestaltung. Jede handelnde Person ist ein zeittypischer vollendeter Charakter, die in Situationen leiden und hoffen, die jedermann kannte und in denen alle mitfühlen konnten. Wolf wollte die Massen durch das hervorrufen von stürmischen Emotionen motivieren. Deshalb besitzt „Cyankali“ auch keine sehr schwierige Sprache oder Bauform. Es werden auch kaum stilistische Mittel verwendet, da Wolf auch den literarisch ungebildeteren Zuschauer erreichen wollte. Darum ist der Interpretationsbedarf des Stücks eher gering. Wichtig ist seine Wirkung auf die Gesellschaft und die zeitgenössischen Literaten. Inwiefern hat Wolfs revolutionärer Schreibstil die Denkweise der literarischen Gesellschaft verändert? Mit dieser und ähnlichen Fragen möchte ich mich in folgender Hausarbeit nach einer kurzen Biographie sowie einer Handlungszusammenfassung und Interpretation beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie
- Interpretation
- Handlungsverlauf
- Figurencharakterisierung
- Auswirkung auf die literarische Gesellschaft 1929
- Uraufführung in Berlin
- Der Film
- Beurteilung durch zeitgenössische Kritiker
- Brecht als Gegenspieler
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht Friedrich Wolfs Stück „Cyankali §218“ im Kontext seiner Zeit und Wirkung. Ziel ist es, den Erfolg des Stücks zu analysieren und dessen Einfluss auf die literarische Gesellschaft der 1920er Jahre zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet dabei sowohl die biographischen Hintergründe Wolfs als auch die dramaturgischen Mittel, die er einsetzt.
- Die Darstellung der Abtreibungsproblematik im Kontext des §218
- Die Wirkung des Stücks auf das Publikum und die zeitgenössische Kritik
- Wolfs Schreibstil und seine innovative, emotionalisierende Dramaturgie
- Die sozialkritische Botschaft des Stücks und die Darstellung sozialer Ungerechtigkeit
- Der Einfluss des politischen Kontextes der Weimarer Republik auf das Stück
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz von Friedrich Wolfs „Cyankali §218“. Es wird die These aufgestellt, dass der Erfolg des Stücks nicht nur auf seiner politischen Aussage, sondern auch auf seiner künstlerischen Gestaltung beruht. Die Arbeit kündigt eine Auseinandersetzung mit der Biographie Wolfs, einer Handlungszusammenfassung und Interpretation sowie der Wirkung des Stücks auf die Gesellschaft an.
Biographie: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über das Leben Friedrich Wolfs, der am 23. Dezember 1888 in Neuwied geboren wurde. Es wird auf seine Zeit als Truppenarzt im Ersten Weltkrieg und seine daraus resultierende pazifistische Haltung eingegangen. Seine politische Aktivität, seine Mitgliedschaft in der KPD und seine frühen Erfolge als Dramatiker werden ebenfalls dargestellt. Der enorme Erfolg von „Cyankali“ und die darauf folgenden Verhaftung und Flucht in die Sowjetunion werden erwähnt. Der Abschnitt betont den Zusammenhang zwischen Wolfs persönlicher Erfahrung und der Gestaltung seines Stücks.
Interpretation: Dieses Kapitel bietet eine Analyse der Handlung und der Figuren in "Cyankali". Es wird der Handlungsverlauf nachgezeichnet, der die verzweifelte Situation einer schwangeren Frau in ärmlichen Verhältnissen beschreibt, die aufgrund der gesellschaftlichen und rechtlichen Umstände keine legale Hilfe erhält. Die Darstellung der Figuren und die Wirkung des Stücks auf das Publikum werden thematisiert. Der Fokus liegt auf dem Mangel an Interpretationsfreiraum, der durch die direkte und emotionale Darstellung der Thematik geschaffen wird.
Auswirkung auf die literarische Gesellschaft 1929: Dieser Abschnitt analysiert die Rezeption von „Cyankali“ in der literarischen Gesellschaft von 1929. Die Uraufführung in Berlin, die Verfilmung des Stücks und die Reaktionen der zeitgenössischen Kritiker werden untersucht. Der Vergleich mit anderen Stücken zum Thema Abtreibung sowie die Auseinandersetzung mit Brecht als Gegenspieler werden thematisiert. Der Fokus liegt auf dem Einfluss des Stücks auf die öffentliche Debatte um den §218 und die gesellschaftliche Wahrnehmung des Themas.
Schlüsselwörter
Friedrich Wolf, Cyankali, §218, Abtreibung, Weimarer Republik, sozialkritisches Drama, politische Theater, KPD, Expressionismus, Realismus, sozialer Protest, zeitgenössische Kritik.
Häufig gestellte Fragen zu Friedrich Wolfs "Cyankali §218"
Was ist der Inhalt der Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Friedrich Wolfs Drama "Cyankali §218" im Kontext seiner Zeit und Wirkung. Sie untersucht den Erfolg des Stücks und dessen Einfluss auf die literarische Gesellschaft der 1920er Jahre, indem sie biographische Hintergründe Wolfs, die dramaturgischen Mittel des Stücks und seine Rezeption beleuchtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Abtreibungsproblematik im Kontext des §218, der Wirkung des Stücks auf das Publikum und die zeitgenössische Kritik, Wolfs Schreibstil und Dramaturgie, der sozialkritischen Botschaft und der Darstellung sozialer Ungerechtigkeit, sowie dem Einfluss des politischen Kontextes der Weimarer Republik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Biographie Friedrich Wolfs, ein Interpretationskapitel (mit Handlungsverlauf und Figurencharakterisierung), ein Kapitel zur Auswirkung des Stücks auf die literarische Gesellschaft 1929 (inkl. Uraufführung, Verfilmung und zeitgenössischer Kritik) und ein Fazit.
Was wird in der Einleitung besprochen?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, begründet die Relevanz von "Cyankali §218" und stellt die These auf, dass der Erfolg des Stücks sowohl auf seiner politischen Aussage als auch auf seiner künstlerischen Gestaltung beruht. Sie kündigt die weiteren Kapitel an.
Was beinhaltet das Kapitel zur Biographie Friedrich Wolfs?
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Wolfs Leben, seine Zeit als Truppenarzt im Ersten Weltkrieg und seine pazifistische Haltung, seine politische Aktivität (KPD), seine frühen Erfolge als Dramatiker, den Erfolg von "Cyankali", seine Verhaftung und Flucht in die Sowjetunion. Der Zusammenhang zwischen Wolfs persönlicher Erfahrung und seinem Stück wird hervorgehoben.
Wie wird das Stück in der Arbeit interpretiert?
Das Interpretationskapitel analysiert die Handlung und Figuren von "Cyankali", nachzeichnet den Handlungsverlauf (die verzweifelte Situation einer schwangeren Frau), thematisiert die Darstellung der Figuren und die Wirkung des Stücks auf das Publikum. Der Fokus liegt auf dem Mangel an Interpretationsfreiraum durch die direkte und emotionale Darstellung.
Wie wird die Wirkung des Stücks auf die Gesellschaft von 1929 dargestellt?
Dieses Kapitel analysiert die Rezeption von "Cyankali" 1929: die Uraufführung in Berlin, die Verfilmung, die Reaktionen der zeitgenössischen Kritiker, den Vergleich mit anderen Stücken zum Thema Abtreibung und die Auseinandersetzung mit Brecht als Gegenspieler. Der Fokus liegt auf dem Einfluss des Stücks auf die öffentliche Debatte um den §218.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Wolf, Cyankali, §218, Abtreibung, Weimarer Republik, sozialkritisches Drama, politisches Theater, KPD, Expressionismus, Realismus, sozialer Protest, zeitgenössische Kritik.
- Arbeit zitieren
- Nicole Frey (Autor:in), 2003, Friedrich Wolf - Cyankali, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33602